Kölner und Düsseldorfer feiern dritten SiegAbbruch! 24-Stunden-Rennen endet im Nebel mit Überraschung

Das Audi-Quartett Ricardo Feller, Frank Stippler, Dennis Marschall und Christopher Mies jubelt über den Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring.

Das Audi-Quartett Ricardo Feller, Frank Stippler, Dennis Marschall und Christopher Mies jubelt am 2. Juni 2024 über den Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring.

Das gab's noch nie! Erstmals in seiner Geschichte wurde der Langstreckenklassiker auf dem Nürburgring vor Ablauf von 24 Stunden abgebrochen.

von Oliver Reuter  (reu)

Nebel, Novum und ein neuer Rekordsieger auf dem Nürburgring: Der Scherer-Audi R8 LMS GT3 mit den Fahrern Frank Stippler (49, Köln), Christopher Mies (35, Heiligenhaus), Ricardo Feller (24, Schweiz) und Dennis Marschall (27, Karlsruhe) gewann den über 14 Stunden unterbrochenen und um 15.05 Uhr am Sonntag (2. Juni 2024) erstmals vor Ablauf von 24 Stunden abgebrochenen Langstreckenklassiker.

Zweiter wurde der Grello-Porsche des Manthey-Teams mit DTM-Champion Thomas Preining (25, Österreich), Kevin Estre (35, Frankreich), Laurens Vanthoor (33, Belgien) und Ayhancan Güven (26, Türkei). Den dritten Platz belegte der RMG-BMW M4 GT3 mit den jungen Fahrern Max Hesse (22, Wernau), Dan Harper (23, England) und Charles Weerts (23, Belgien).

Rennen vorzeitig abgebrochen: „Die Sicherheit war nicht mehr gewährleistet“

Mit dem siebten Gesamtsieg schließt das Scherer-Team um Besitzer Christian Scherer und den neuen Teamchef Axel Randolph (54) zum Meuspather Nachbarn und Rekordgewinner Manthey auf.

Wie alle haderte natürlich auch der vom Start weg führende und nach dem Restart um 13.30 Uhr in Lauerstellung fahrende Estre: „Ich hätte natürlich gerne noch mit Ricardo um den Sieg gekämpft, unsere Pace war gut. Aber die Rennleitung hat sich ihre Entscheidung nicht leicht gemacht.“

Wegen dichten Nebels musste Rennleiter Walter Hornung nach Absprache mit den Teamchefs abbrechen: „Die Sicherheit war nicht mehr gewährleistet, ich hatte keine andere Wahl, als abzubrechen.“

Dabei saß Stippler bei Nitro-Kommentator Peter Reichert in der Kabine und verdrückte nach seinem dritten 24-Stunden-Sieg nach 2012 und 2019 ein Tränchen. Später durfte er mit seinen Jungs feiern und bei seiner Frau Eve Scheer (47) am Mikro über seine Gefühle sprechen: „Das war sensationell. Es war ein besonders anspruchsvolles Rennen. Es ist unbeschreiblich. Gerade, weil es wahrscheinlich das letzte GT-Rennen von Audi ist. Vielen Dank für die tollen Jahre.“

Hintergrund: Die Marke mit den vier Ringen zieht ihren R8 LMS GT3 aus dem Langstreckensport zurück und konzentriert sich fortan auf das 2026 startende Formel-1-Team.

Wie Stippler fühlte sich auch Mies, der 2015 und 2017 in der Grünen Hölle gewonnen und seinen letzten Renneinsatz im Audi mit dem dritten Sieg vergoldet hatte: „Ich kenne die Mechaniker seit 2009, als ich bei Audi angefangen habe. Es ist schön, dies jetzt hier mit einem Sieg zusammen abzuschließen.“ Der in Düsseldorf lebende Rennfahrer wechselt zu Ford.