WM 2022Quali-Coach gefeuert: Letzter Teilnehmer hat endlich seinen Trainer für Katar

Carlos Queiroz gestikuliert bei einem Spiel von Ägypten. Als Nationaltrainer des Iran fährt er zur WM 2022 nach Katar.

Carlos Queiroz, hier am 3. Februar 2022 noch als Nationaltrainer von Ägypten, schafft es trotz der dort verpassten WM-Quali zur Endrunde nach Katar.

Keine 75 Tage verbleiben mehr bis zum Start der WM 2022 in Katar. Nach einem späten Trainerwechsel haben jetzt auch alle 32 Teilnehmer ihren Coach für die Endrunde in der Wüste.

Erst führte er den Iran souverän zur Weltmeisterschaft, dann musste er lange um seinen Job bangen. Jetzt ist endgültig klar: Der Kroate Dragan Skocic (54) wird das „Team Melli“ nicht bei der WM 2022 betreuen. Am Mittwoch (7. September 2022) wurde sein Aus verkündet – und in diesem Zuge auch gleich sein Nachfolger.

Schon seit Mitte Juli gab es Berichte über die mögliche Ablösung von Skocic, der nur Teile des gespaltenen Teams hinter sich hatte, wie es aus dem Iran hieß. Ein erstes Krisentreffen mit den Verbands-Bossen brachte damals noch kein Ergebnis, der WM-Traum von Skocic hing anderthalb Monate lang am seidenen Faden – bis er am Mittwoch schließlich zerplatzte.

WM 2022: Trainer-Posse im Iran endgültig beendet

Mehrere Akteure, darunter auch Bundesliga-Profi Sardar Azmoun (27) von Bayer Leverkusen, hatten sich damals noch mit Botschaften in ihren Instagram-Storys für Skocic eingesetzt und gefordert, Veränderungen auf die Zeit nach der Weltmeisterschaft in Katar zu verschieben.

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„Wir arbeiten mit dem Trainerteam zusammen, um die Herzen des iranischen Volkes bei der WM zu erfreuen“, schrieb etwa Azmoun damals. Er sei zuversichtlich, dass das Team bei der Endrunde überzeugend auftreten werde.

Allerdings soll es aus dem Kollegenkreis auch anderweitige Bestrebungen nach einer erneuten Zusammenarbeit mit Trainer-Routinier Carlos Queiroz (69) gegeben haben. Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Der erfahrene Portugiese hatte das Team schon bei den Endrunden 2014 und 2018 betreut – und wurde am Mittwoch auch als neuer Iran-Coach vorgestellt. Nachdem er als Nationaltrainer von Ägypten das Ticket nicht hatte lösen können, wird er nun doch im Wüstenstaat an der Seitenlinie stehen.

Iran bei WM 2022 als Außenseiter

Ob das Ende der lange schwelenden Trainer-Posse die Zerwürfnisse im Team beseitigt, dürfte sich erst rund um die Weltmeisterschaft in Katar zeigen. Fehlender Teamgeist des sportlichen Außenseiters würde die ohnehin schon nicht allzu großen Chancen auf das Achtelfinale deutlich schmälern.

Bei der WM 2022 geht es für den Iran in Gruppe B gegen England, Wales und die USA. Skocic hatte seit 2013 im Iran gearbeitet, auf mehreren Stationen als Vereinstrainer hatte er sich für das Amt beim Nationalteam empfohlen und wollte sich den WM-Traum erfüllen.

Nach der geglückten Qualifikation wird diese Ehre nun aber zum dritten Mal Carlos Queiroz zuteil, der zuvor schon Portugal bei der Endrunde 2010 in Südafrika betreut hatte. (bc)