Strafanzeigen wegen Corona-VerstoßWeil Alaba dem Zeugwart auf den Rücken sprang

Perisic im Training

Zwei Spieler des FC Bayern hielten sich während des Trainings offenbar nicht an die Abstands-Regeln. Dieses Foto stammt aus einem Training vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie im September 2019.

von Mirko Wirch (wir)

München – Es war eine ungewöhnliche Meisterfeier. Ohne Fans, ohne Schale, ohne Bierdusche und auch ohne ihre Frauen feierten die Bayern-Spieler gestern den Gewinn der vorzeitigen deutschen Meisterschaft. Die 30. der Vereinsgeschichte, die achte in Folge.

Doch jetzt droht einem Spieler und einem Zeugwart des neuen deutschen Fußballmeisters Ärger, Corona-Abstands-Ärger, um genau zu sein.

FC Bayern: Anzeigen aus ganz Deutschland

Bei der Staatsanwaltschaft München I sind aus ganz Deutschland zahlreiche Anzeigen gegen zwei Spieler des FC Bayern München wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die Corona-Beschränkungen eingegangen. „Wir haben aus dem ganzen Bundesgebiet Anzeigen erhalten“, sagte der Leiter der Behörde, Hans Kornprobst, am vergangenen Donnerstag. Die Zahl liege im zweistelligen Bereich. 

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Der Vorfall ereignete sich bereist am 14. April. Wie die "Bild" damals berichtete, sprang damals der österreichische Nationalspieler des FC Bayern, David Alaba (27) kurz vor ende einer Trainingseinheit dem Zeugwart Sebastian Pflügler auf den Rücken und umarmte ihn. In Zeiten von Corona alles andere als eine gute Idee.

Alaba und Pflügler verstießen damit nämlich gegen die Abstands-Regel, die in diesen Zeiten aus Sicherheitsgründen herrscht.

Verstoß gegen Abstandsregeln ist keine Straftat

Warum es so viele Menschen für notwendig hielten, sich deshalb an die Behörden zu wenden, wisse er nicht.

Erfolg hatten die Anzeigen jedenfalls nicht: Alle Verfahren wurden eingestellt, wie Kornprobst sagte. „Das erfüllt auf jeden Fall keinen Straftatbestand.“

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Ein Verstoß gegen Abstandsregeln sei in der Regel eine Ordnungswidrigkeit und keine Straftat. Ob es sich hier aber überhaupt darum handle, sei fraglich. Möglicherweise sei ein gewisser Körperkontakt im Fußballtraining behördlich genehmigt. (mir/dpa)