„Schande“Fußballer schmeißt Geburtstags-Party für Sohn (12) und kassiert Mega-Shitstorm

Die Gäste eines Kindergeburtstags, der für reichlich Kritik und einen Shitstorm gesorgt hat, posieren auf einem Gruppenfoto.

Die Gäste eines Kindergeburtstags, der für reichlich Kritik und einen Shitstorm gesorgt hat, posieren am 6. Januar 2023 auf einem Gruppenfoto.

Weder Vater noch Sohn dürften sich an diesen Geburtstag rückblickend gerne erinnern: Weil ein Fußball-Profi auf ein vollkommen absurdes Party-Motto kam, setzte es bei Social Media einen massiven Shitstorm.

Arrogantes Verhalten in der Öffentlichkeit, politisch fragwürdige Einlassungen oder vollkommen abgehobene Image-Videos: Fußball-Profis haben es in der Vergangenheit schon auf vielfältige Art und Weise geschafft, die Fan-Mengen außerhalb des Platzes gegen sich aufzubringen.

Seit kurzem neu in der langen Liste denkwürdiger Fußballer-Fehltritte enthalten: die Organisation eines Kindergeburtstags für den eigenen Nachwuchs.

Kindergeburtstag bringt Fußballer Ärger ein

„Was soll da schon schiefgehen?“, dachte sich anlässlich des 12. Geburtstag seines Sohnes Matías offenbar der 24-malige mexikanische Nationalspieler Julio César Domínguez (35) von Hauptstadt-Klub Cruz Azul.

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Im Nachgang der Party wurde der Innenverteidiger allerdings eines Besseren belehrt. Ausgerechnet einen Tag nach einer neuen Eskalation im seit Jahren schwelenden Drogen-Konflikt im Land spielten Domínguez Junior und sein Freundeskreis am Ehrentag auf dem Anwesen der Familie Krieg nach dem Vorbild des ab 18 Jahren freigegebenen Ego-Shooters „Call of Duty: Warzone“.

Zahlreiche Fotos bei Social Media zeigten, wie die Kinder sich teils vermummt und „bewaffnet“ mit Maschinengewehr-Attrappen auf dem Anwesen der Familie bewegten.

Die Mehrzahl trug außerdem Kappen, die mit verschiedenen Schriftzügen und den Initialen von Drogen-Baron Joaquín „El Chapo“ Guzmán (65) die Zugehörigkeit zu seit Jahren schonungslos mordenden Drogen-Kartellen symbolisieren sollten. Auf einem Gruppenfoto ist im Hintergrund Deko in Camouflage-Optik zu sehen, ebenso wie das Symbol einer Handgranate. Hier sehen Sie einige der Geburtstags-Fotos auf Twitter:

Während Guzmán inzwischen lebenslänglich in den USA im Knast sitzt, war sein Sohn Ovidio (32) am Donnerstagmorgen (5. Januar 2023) im Bundesstaat Sinaloa verhaftet worden. In der Folge kam es an mehreren Orten zu verheerenden Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Kriminellen, die einer ersten Bilanz zufolge 29 Todesopfer kosteten. Auf dem Flughafen der Stadt Culiacán gerieten sogar Linienflüge zwischen die Fronten und wurden auf dem Rollfeld beschossen.

Shitstorm für Mexiko-Fußballer Julio César Domínguez

Zwar hätte Domínguez auch ohne diese Vorfälle auf die Idee kommen können, dass die Mottoparty für einen Zwölfjährigen und seine Freunde ungeeignet ist. Im Kontext der aktuellen Lage schlug ihm bei Social Media wenig überraschend ein wüster Shitstorm mit harscher Kritik entgegen. 

„Ein FÜRCHTERLICHES Beispiel für unsere Kinder“, schrieb ein Twitter-Nutzer. „Eine Schande“, beklagte ein anderer. Viele scharfe Kritiken an Domínguez sammelten auf der Kurznachrichten-Plattform weit über 10.000 Likes und wurden teils tausendfach geteilt.

„Das kann nicht sein und darf einfach nicht erlaubt sein“, schrieb ein weiterer User. Vielfach wurden drastische Konsequenzen von Verein und Liga gefordert. Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Von Cruz Azul, wo der Abwehrspieler schon seine gesamte Karriere lang unter Vertrag steht und seit 2005 über 600 Pflichtspiele absolvierte, gab es auch mit einigen Tagen Abstand keine Reaktion auf die Vorfälle. Trainer Raúl Gutiérrez (56) strich seinen Vize-Kapitän allerdings beim Rückrunden-Auftakt am Sonntag in Tijuana (1:1) aus dem Kader.

Domínguez selbst hatte sich zuvor bereits bei Instagram mit einem Statement zu Wort gemeldet und geschrieben: „Ich möchte mich aufrichtig für die Fotos eines Kindergeburtstags entschuldigen, die auf meinen Kanälen bei Social Media verbreitet wurden. Ich erkenne an, dass sie nicht dazu beitragen, einen besseren Eindruck von Mexiko zu vermitteln und weder ich noch meine Familie fördern oder rechtfertigen Gewalt in irgendeiner Art und Weise.“ (bc)