Der FC St. Pauli flieht vor dem nasskalten Februar in Deutschland und hält kurzerhand eine Trainingswoche auf Mallorca ab. Das sorgt bei Social Media nicht gerade für Begeisterung.
„Ein Haufen Heuchler“Schlechtes Wetter: Zweitliga-Klub trifft viel kritisierte Trainings-Entscheidung
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Trainer Fabian Hürzeler fliegt mit seinen Spielern vom FC St. Pauli für eine Trainingswoche nach Mallorca. Hier klatscht der junge Coach am 3. Februar 2024 mit einen Schützlingen ab.
von Béla Csányi (bc)
Frühlingsgefühle schon im Februar? Nicht im hohen Norden! Weil das hanseatische „Schietwetter“ auch in der kommenden Woche Bestand haben soll, zieht der FC St. Pauli drastische Konsequenzen.
Am Mittwoch (7. Februar 2024) verkündeten die Kiezkicker ihre Deutschland-Flucht – für die Zeit von Montag (12. Februar) bis Freitag (16. Februar). Bei Social Media kam diese Ankündigung überhaupt nicht gut an.
FC St. Pauli kassiert Kritik für angekündigte Mallorca-Woche
„Die enormen Niederschlagsmengen der vergangenen Monate setzen den Fußballplätzen in Norddeutschland zu. Daher wird der FC St. Pauli von Montag (12.2.) bis Freitag (16.2.) nach Mallorca reisen, um dort die Trainingswoche zu absolvieren“, hieß es in einem Eintrag auf der Plattform X.
Gerade bei den Kiezkickern, die sich besonderen Werten in vielen Bereichen verschrieben haben, überrascht der kurzfristige Schritt, bei dem sich eine Anreise per Flugzeug auf die Balearen nicht vermeiden lässt.
Das Thema Nachhaltigkeit verfolgt der Klub laut Auskunft auf seiner Homepage „mit viel Teilhabe, Mut und Tatendrang“. Doch für die Mission Bundesliga-Aufstieg gibt sich Pauli offenbar pragmatisch.
Entsprechend harsch fielen bei X auch viele Kommentare aus. Während ein Nutzer kurz und knapp in Anführungszeichen „Trainingswoche“ kommentierte und damit vor allem auf den Standort Mallorca als beliebtes Ziel für Mannschaftsfahrten zum Saisonende anspielte, störten sich viele andere User an der Inkonsequenz am Millerntor.
„Es wird ja immer peinlicher mit euch, was ein Haufen Heuchler. Ihr predigt Wasser, aber trinkt Wein“, schoss ein Fan scharf. Ein anderer bezeichnete den Klub als „FC Heuchelei“. Ein Pauli-Anhänger war mit dem Vorgehen seines Klubs ebenfalls nicht einverstanden und meckerte: „Es ist so peinlich, jeder Kreisligist geht in die Soccer-Halle und ihr haut schön CO₂ raus, weil es nicht so schön zum Trainieren ist.“
Weitere Kommentare im Überblick:
- „Bisschen näher dran hätten wir nich gekonnt?“
- „Der nachhaltigste Verein, der bei paar Tagen schlechtem Wetter ins Ausland fliegt, um zu trainieren. Gab vermutlich sonst keine Alternative.“
- „War bestimmt die einzige Option.“
- „Aufstiege feiert man übrigens erst nach der Saison.“
- „Wäre ja auch zu schwer, im Hamburger Umland einen geeigneten Platz zu finden.“
- „Sehr nachhaltig.“
Der Wunsch von Trainer Fabian Hürzeler (30) nach perfekten Bedingungen ist auf der einen Seite angesichts der aktuellen Tabellenlage nachvollziehbar, Kleinfelder auf Kunstrasen bieten da keine allzu seriöse Alternative. Ob es im Gegenzug aber gleich Mallorca hätte sein müssen, bleibt nicht nur beim Blick auf das Fan-Echo fraglich.