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„Hinterzimmer-Deal“Boris Johnson attackiert Premier League für Reform-Plan
Köln – Diese Maßnahmen sorgt für Aufsehen! Nicht nur wollen die Briten die Premier League von 20 auf 18 Klubs reduzieren, sondern auch mehr in die kleineren Vereine sowie den Frauen-Fußball investieren.
Wie der „Telegraph“ berichtet, arbeitet die Premier League derzeit an dem Projekt „Big Picture“. Treibende Kräfte in diesem Projekt sollen Meister FC Liverpool sowie Manchester United sein.
Doch nicht jeder ist von diesem Reformpaket so begeistert, wie es Premier League offenbar ist.
Boris Johnson gegen das Reformpaket der Premier League
Einer der großen Kritiker ist der britische Premierminister Boris Johnson (56), der das Reformprojekt der Premier League als „Hinterzimmer-Deal“ bezeichnet. Es sei jene Art von Deals, „die das Vertrauen in die Führung des Fußballs untergraben“.
Das Projekt „Big Picture“ sieht eine Corona-Soforthilfe für die in der EFL zusammengeschlossenen Ligen zwei bis vier von umgerechnet über 275 Millionen Euro sowie eine künftige Beteiligung an den TV-Einnahmen der Premier League von 25 Prozent vor.
Neben der Reduzierung von 20 auf 18 Premier-League-Klubs, sollen außerdem der Ligapokal sowie der Supercup abgeschafft werden. Dafür möchte man aber Relegationsspiele einführen.
Dazu kommt das 56-Millionen-Euro-Paket zur Förderung der Frauen-Wettbewerbe. Angedacht ist laut Bericht auch eine neue Frauen-Liga, die unabhängig vom Verband und der Premier League operieren soll.
Premier League: Ist Boris Johnsons Kritik berechtigt?
„Dies würde zu langfristiger Planungssicherheit für unsere Klubs führen“, sagte EFL-Chef Rick Parry (70). Wo also ist das Problem, wenn sich die großen Vereine in Krisenzeiten um die kleinen Klubs kümmern?
Bei einer Verwirklichung des Projekts besäßen wenige Vereine aus der höchsten Spielklasse die überwiegende Entscheidungsgewalt.
Die sogenannten „Big Six“ (FC Liverpool, Manchester City, Manchester United, FC Chelsea, FC Arsenal und Tottenham Hotspur) sowie die drei am längsten in der Liga vertretenen Vereine könnten dann über grundlegende Dinge, wie beispielsweise die Geldverteilung entscheiden. Sechs Stimmen reichen in dem Fall für eine Mehrheit.
Ex-FC-Arsenal-Coach Arsene Wenger spricht sich gegen die Reform aus
Die Erfolgsaussichten der Pläne sind wohl eher mau, denn in Englands Medien weht starker Gegenwind.
Arsene Wenger (70), der ehemalige Coach des FC Arsenal, glaube, die Pläne werden „Widerstand und einen negativen Gesprächsansatz“ hervorbringen. Handlungsbedarf beim derzeitigen System sieht der Franzose trotzdem.
„Wenn nichts passiert, werden die kleineren Klubs sterben“, sagte Wenger. Seiner Meinung nach seien „der Verband, die Regierung und die Premier League“ in der Pflicht, „einen Kompromiss zu finden, der die Probleme löst, die es schon vor Corona gab“.
Laut Aussage des Premierministers sei die Situation aber gar nicht so dramatisch wie beschrieben. Schließlich würden die EFL-Vereine bereits im existierenden System über die notwendigen Mittel verfügen, um die Verluste während der Pandemie zu kompensieren. (jh / sid)