Esbjerg. Nach nicht einmal zwei Monaten war die Amtszeit von Peter Hyballa (45) beim dänischen Zweitligisten Esbjerg fB zu Ende. Der Trainer aus dem Ruhrgebiet schmiss hin, nachdem ihm zuvor 21 Spieler in einem offenen Brief das Misstrauen ausgesprochen hatten. Ein Kuriosum, das eines genaueren Blickes bedarf.

Was war passiert? Hyballa, der bei der EM als Taktik-Experte für das ZDF tätig war, sollte mit seiner mutigen und robusten Spielweise Esbjerg wieder in die dänische Superligaen führen. Am Mittwoch (11. August 2021) ist Hyballa bei Esbjerg fB dann zurückgetreten.

Peter Hyballa beleidigte mindestens einen Spieler

Denn vor gut einem Monat wurde durch den offenen Brief eine hitzige Debatte über den Führungsstil des gebürtigen Bocholters geführt. Zu heftig sei sein Training gewesen und in Richtung Mobbing seien seine Ansprachen gegangen. Zu einem Spieler sagte Hyballa: „Du hast größere Brüste als deine Frau.“ Dass er das tatsächlich sagte, bestätigte der Trainer der „Süddeutschen Zeitung“. Es stehen sogar unbestätigte Vorwürfe im Raum, Hyballa hätte seine Spieler geschlagen. In Dänemark schaltete sich daraufhin sogar die Spielergewerkschaft ein.

Der Trainer selbst hingegen ist sich keiner Schuld bewusst. Er besteht darauf, dass es „keine Revolte“ gegen ihn gab. „Was abgelaufen ist, ist eine Riesensauerei. Das war Rufmord. Es ist eine Hetzjagd gegen mich abgelaufen. Sogar meine Familie wurde bedroht“, wehrt sich Hyballa im Interview mit dem Portal „transfermarkt.de“. Eigentlich haben die amerikanischen Investoren ihn halten wollen, stellten sich öffentlich hinter ihn.

Peter Hyballa: „Ich bin ein Arbeiter- und Malochertrainer“

„Drei, vier Rädelsführer“ habe es gegeben, ansonsten habe er sich gut mit der Mannschaft verstanden, sagt Hyballa. Und doch ist das Abenteuer in Skandinavien nun beendet. „Wir haben uns als Trainerteam wohl nicht gut genug auf Dänemark vorbereitet. Die Intensität war man dort nicht gewohnt. Aber ich bin ein Arbeiter- und Malochertrainer – Punkt.“

Co-Trainer Raffael van der Vaart assistiert fortan dem neuen Trainer Roland Vrabec, der Hyballa beerbt. Wie es für den Deutsch-Niederländer weitergeht, ist noch unklar. Als Taktik-Experte bleibt Hyballa dem ZDF erhalten.