Peinlicher AuftrittFIFA-Präsident versucht sich als Entertainer – und scheitert

Gianni Infantino vor dem FIFA-Logo.

FIFA-Präsident Gianni Infantino sorgte einmal mehr für Aufmerksamkeit. Das Bild zeigt ihn auf einer Pressekonferenz am 19. November 2021.

Die WM 2022 wirf ihre Schatten voraus. Mit einer kuriosen Rede hat sich FIFA-Präsident Gianni Infantino nun an die freiwilligen Helferinnen und Helfer in Katar gewandt.

von Felix Stollenwerk (sto)

Die WM 2022 in Katar ist seit ihrer Vergabe enorm umstritten. Doch die FIFA hält an ihrem einmaligen Plan fest und will das Turnier im Winter im Emirat ausrichten.

Doch um solch ein großes Event abzuwickeln, bedarf es neben einer besonders umfangreichen Planung auch vielen helfenden Hände, die der Volunteers. Ihnen widmete FIFA-Präsident Gianni Infantino (52) am Montag (21. März 2022) eine bemerkenswerte Rede.

Infantino: „Als FIFA-Präsident werde ich bezahlt, aber wir sind alle Freiwillige“

Denn nun können sich freiwillige Helferinnen und Helfer, welche die Abwicklung der WM 2022 unterstützen wollen, als Volunteer bewerben. Insgesamt erwartet die FIFA 20.000 helfende Menschen.

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In einer zwanghaft und gewollt lockeren Rede wandte sich der umstrittene FIFA-Präsident Infantino an die Anwesenden bei einer Veranstaltung in Doha. Mit einer Trainingsjacke mit der Aufschrift Volunteer wollte sich der 52-Jährige als lockerer Botschafter der FIFA präsentieren: „Ich bin hier im Volunteer-Trainingsanzug, um den Freiwilligen für ihre Arbeit zu danken. Ja, als FIFA-Präsident werde ich bezahlt, aber wir sind alle Freiwillige“, sagte er.

Es war ohne Frage ein außergewöhnlicher Auftritt: Spricht Infantino auf sonstigen Veranstaltungen meist nur Lobeshymnen auf die eigene Arbeit aus, so offenbarte er sich dem Publikum in Doha als Entertainer und rief zu Beginn der Rede „Hallo“. Als das Publikum lediglich zurückflüsterte, versuchte er es noch einmal „Ich konnte euch nicht hören“ – doch das Publikum wurde kaum lauter. Nichtsdestotrotz empfand Infantino die Atmosphäre offenbar als etwas Besonderes.

Gianni Infantino gibt Entertainer – und scheitert

Doch der Höhepunkt des peinlichen Auftritts des in der Schweiz geborenen Präsidenten entwickelte sich später als er sehen wollte, ob man „die Atmosphäre zum Vibrieren“ bringen könne. Im Stile eines Entertainers versuchte Infantino, die Stimmung anzuheben. Doch das gelang ihm nicht sonderlich gut. Hier sehen Sie den Auftritt von Gianni Infantino:

„Ich zähle eins, zwei, drei, und dann will ich hören: Katar, Katar, Katar“, sagte Gianni Infantino und begann zu zählen, doch erneut kam die Antwort der 3500 anwesenden Menschen nur mürrisch und nicht im Stile einer elektrisierenden WM-Atmosphäre. Doch natürlich wollte Infantino auch die Begeisterung der Menschen für die FIFA herauskitzeln. „Gut. Und jetzt eins, zwei, drei und FIFA“, forderte der FIFA-Boss die Anwesenden auf – erneut blieb die Antwort verhalten.

Mit seinem Auftritt, der sich natürlich als Video schnell in den sozialen Netzwerken verbreitete, sorgte Infantino bei vielen Fans jedenfalls für Kopfschütteln. Es scheint, als ließe der FIFA-Boss einfach kein Fettnäpfchen aus.