Drastische Sperre gefordertWut über Schiedsrichterin bei Deutschland-Aus gegen Spanien

Eigentlich stand Schiedsrichterin Edina Alves Batista (45) im EM-Halbfinale zwischen Deutschland und Spanien nicht im Fokus. Am Ende gab es dennoch deutliche Kritik und eine drastische Forderung.

von Béla Csányi  (bc)

Während der intensiven 120 Minuten stand sie auf den ersten Blick kaum im Fokus: Schiedsrichterin Edina Alves Batista (45) erlebte beim EM-Halbfinale zwischen Deutschland und Spanien (0:1 n.V.) am Mittwoch (23. Juli 2025) einen verhältnismäßig ruhigen Abend.

Kaum strittige Szenen, wenige harte Zweikämpfe und auch nur vereinzelte brenzlige Momente in den beiden Strafräumen im Vergleich zu Deutschlands Viertelfinal-Krimi gegen Frankreich – die Brisanz des Duells zwischen Rekord-Europameister und Weltmeister hielt sich in Grenzen. Kritik an der Brasilianerin gab es dennoch.

Ausgerechnet in Spanien war deutlicher Unmut über die Leistung der Unparteiischen zu vernehmen, die im Rahmen eines Austauschprogramms bei der Europameisterschaft mehrere Spiele leiten durfte.

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Dass sie arg nachlässig mit dem Zeitspiel von Torhüterin Ann-Katrin Berger (34) zum Ende der regulären Spielzeit umging, ärgerte den langjährigen spanischen Schiedsrichter Eduardo Iturralde González (58). Beim Radiosender Cadena Ser kommentierte er beißend: „Die neuen Regeln sind wohl nicht bis nach Brasilien durchgedrungen.“

Seit einigen Monaten soll das übermäßig lange Festhalten des Balles von Torhütern und Torhüterinnen strenger unter die Lupe genommen und geahndet werden. Beim deutschen Viertelfinale gegen Frankreich hatte die schwedische Schiedsrichterin Tess Olofsson (37) mit den Händen mehrmals warnend einen Countdown für Berger angezeigt.

Gegen Spanien hatte Berger den Ball in der 89. Minute satte 18 Sekunden lang in der Hand – ohne, dass Alves Batista eingegriffen hätte. Und das, obwohl Spaniens frühere Weltfußballerin Alexia Putellas (31) mit wilden Gesten vor ihr protestierte.

Schiedsrichterin Edina Alves Batista spricht im Halbfinale der Frauen-EM mit Deutschlands Torhüterin Ann-Katrin Berger.

Schiedsrichterin Edina Alves Batista spricht im Halbfinale der Frauen-EM mit Deutschlands Torhüterin Ann-Katrin Berger.

Dass die erste Halbzeit der Verlängerung dann sogar einige Sekunden vor der angezeigten Nachspielzeit von einer Minute beendet wurde, ließ Iturralde González endgültig toben. Er forderte gar eine monatelange Sperre für die Südamerikanerin.

„Wenn ich Schiedsrichter-Chef wäre, dann würde sie in den nächsten vier Monaten kein Spiel mehr pfeifen“, schimpfte der Baske: „Du kannst nicht hierherkommen und machen, was du willst.“

Wenn Alves Batista es lieber einfach und ohne Komplikationen haben wolle, „dann soll sie sich einen Beamtinnenjob suchen“, fauchte der Kritiker abschließend ins Mikrofon.