Mitten im AbstiegskampfTrainer mit Spezial-Maßnahme: Spieler staunen nicht schlecht

Die Spieler und Trainer der Queens Park Rangers machen einen Haka-Tanz.

Trainer Gareth Ainsworth (links) macht beim Haka von Bruce Simpson (Mitte) am 2. März 2023 genauso mit, wie die Spieler unten.

Dass man im Abstiegskampf manchmal kreativ werden muss, ist nichts Neues. Die Maßnahme, die sich Gareth Ainsworth für die Queens Park Rangers hat einfallen lassen, hingegen schon.

von Felix Stollenwerk (sto)

Besondere Probleme erfordern besondere Maßnahmen! Das wird sich wohl auch der Trainer der Queens Park Rangers, Gareth Ainsworth (49), gedacht haben, nachdem er sein Team im Abstiegskampf übernommen hatte.

Ende Februar nahm Ainsworth seine Arbeit bei Queens Park auf und sollte die abstiegsbedrohte Mannschaft weiter von den Abstiegsplätzen distanzieren. Doch gleich im ersten Spiel setzte es eine 1:3-Niederlage gegen Blackburn (25. Februar 2023). Um in Zukunft besser abzuschneiden, ließ sich der 49-Jährige eine ganz besondere Teambuilding-Maßnahme einfallen.

QPR: Haka als Teambuilding

In einem Twitter-Video der Queens Park Rangers ist zu sehen, wie Ainsworth die gesamte Mannschaft im Besprechungsraum des Vereins antreten lässt. „Heute ist Teambuilding. Ich möchte eure volle Aufmerksamkeit“, sagte der 49-Jährige.

Auf ein Kommando öffnete sich die Tür und Maori-Verehrer Bruce Simpson betritt den Raum. Mit einem Horn ausgestattet und in traditioneller Maori-Schminke und -Kleidung performt Simpson einen Haka (Kriegstanz der Maori) vor der ganzen Mannschaft.

Die wiederum scheint etwas perplex, ob der kuriosen Maßnahme ihres neuen Trainers. Verdutzt schauen sich die Spieler den Haka an, einige können sich ein Grinsen kaum verkneifen, andere starren einfach nur fassungslos auf Simpson. Sehen Sie hier das komplette Video der Haka-Einheit:

Hintergrund: Der Haka ist ein ritueller Tanz der Maori, der Ur-Einwohner Neuseelands. Die Hände, Arme, Beine, Füße, Stimme, Augen, Zunge und der Körper als Ganzes sollen dabei vereinigt werden und so das Seelenleben ausdrücken.

Nachdem Simpson mit seinem Solo-Haka fertig war, applaudierten die Spieler brav Beifall. Nach einer kurzen Präsentation von Simpson über den Haka und die Kultur der Maori ging es für die Spieler des englischen Zweitligisten zur Praxis über.

Haka-Training: Auch die Spieler müssen ran

Unter der Anleitung von Simpson vollführten Spieler und Trainer selbst einen Haka im vereinseigenen Fitnessstudio. Statt der perplexen Blicke zeigten sich die Spieler von der Teambuilding-Maßnahme regelrecht begeistert und eiferten Simpson fleißig nach.

„Die Leute sagen immer, ‚Was machen die da?‘, ‚Wieso sind die nicht auf dem Trainingsplatz?‘, aber ich denke, solche Sachen können wirklich wertvoll sein. Mit solchen Sachen versteht man sich ein bisschen besser und ist auch ein Stück weit offener und verletzlicher und ich denke, dass das nur helfen kann, um die richtige Atmosphäre zu schaffen“, lobte Angreifer Chris Martin (34) die kuriose Aktion.

Inwieweit das Teambuilding nun zur Leistung auf dem Platz beigetragen hat, ist natürlich nicht messbar - glaubt man jedoch den Ergebnissen, hält sich der Erfolg in Grenzen. Die Rangers verloren ihr erstes Spiel nach dem Haka-Training mit 1:3. Nach einem zwischenzeitlichen Sieg über den FC Watford (1:0) folgte am Dienstag (14. März) eine bittere 1:6-Pleite gegen den FC Blackpool. Derzeit belegen die Rangers in der zweiten englischen Liga den 19. von 24 Plätzen.