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Kritik am deutschen FußballLöw hat wieder Lust – neuer Job nach der WM?

Ex-Bundestrainer Joachim Löw schaut in die Ferne.

Joachim Löw steht am 21. Mai 2022 vor dem DFB-Pokalfinale im Berliner Olympiastadion.

Ex-Bundestrainer Joachim Löw hat wieder Lust auf einen Trainerjob. Gleichzeitig kritisiert er den deutschen Fußball.

Der ehemalige Bundestrainer Joachim Löw (62) ist großer Fan der Premier League und hat im Vergleich das Verhalten vieler Spieler und Trainer in Deutschland kritisiert.

„Im europäischen Vergleich sehe ich in England einen ehrlichen Fußball, einen schnellen, harten, aber anständigen Fußball. Ich sehe bei den Spielern immer die Intention, dass sie auf den Beinen bleiben“, sagte Löw in einem Interview dem „kicker“ (Montag).

„Die Fans wollen Fairness auf dem Platz sehen“

„In Deutschland sehe ich Spieler, die bei jedem Körperkontakt fallen und Schiedsrichterentscheidungen nicht akzeptieren, oder Trainer, die ununterbrochen beim Vierten Offiziellen sind. Das möchte ich nicht, sondern Respekt vor der Hoheit des Schiedsrichters.“

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Der 62 Jahre alte Löw betonte, seiner Meinung nach müsse man als Trainer „auf das Spiel achten. Permanent über Entscheidungen herzufallen ist – bei aller Emotion – definitiv der falsche Weg und nicht der Sinn des Spiels. Die Fans wollen Fairness auf dem Platz sehen und nicht dieses ständige Fallen, ohne, dass gefoult wurde.“

Nach 15 Jahren als Bundestrainer hatte Löw im Sommer 2021 im Anschluss an das Achtelfinal-Aus bei der EM beim DFB aufgehört und seitdem eine Auszeit genommen.

Ronny Zimmermann, der für die Schiedsrichter zuständige Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes, will, dass die Unsportlichkeiten in der Bundesliga wieder härter bestraft werden. Der DFB hatte Anfang 2020 angekündigt, dass heftiges Reklamieren und Zeitverzögerungen konsequent mit einer Gelben Karte bestraft werden sollten.

„Das hat am Anfang gut funktioniert, hat dann aber leider nachgelassen“, so Zimmermann im Deutschlandfunk. „Genau aus dem Grund haben wir es wieder thematisiert und sind jetzt dabei, das Rad dorthin zurückzudrehen oder diese Leine kürzer zu ziehen, wo wir eigentlich hinwollen.“ Wenn es nach dem 61 Jahre alten Funktionär geht, sollten die Referees auch im Amateurfußball härter durchgreifen. 

Joachim Löw: „Ich spüre wieder eine Motivation“

Löw ist jedenfalls bereit für einen neuen Job. „Ich spüre wieder eine Motivation, wenn ich jetzt Fußball sehe – ein paar Monate war das nicht der Fall“, sagte Löw nach knapp eineinhalb Jahren Pause mit neuer Energie. Wenn er „das Gefühl habe, eine Aufgabe würde mich reizen, bin ich bereit und greife wieder an“.

In den letzten Monaten war es ruhig um Löw geworden. Hie und da gab es ein paar vage Spekulationen, mehr aber auch nicht. Er habe „mehr Zeit für die Familie und Privates“ gehabt, „diese Auszeit tat mir gut“, betonte der 62-Jährige nun im kicker, versicherte aber: „Mir ist nicht langweilig.“

Zumal Löw, der nach dem Achtelfinal-Aus bei der EM gegen England (0:2) am 29. Juni 2021 zurückgetreten war, inzwischen wieder „gelegentlich ins Stadion geht“. Dabei verfolge er den Fußball „genauso interessiert wie zuvor“. Deshalb habe er „schon die Intention, wieder eine Aufgabe im Fußball zu übernehmen. Dazu ist der Spaß an diesem Sport zu groß.“

Sein Lebenswerk sieht der Weltmeister-Trainer von 2014 auf alle Fälle noch nicht vollbracht. „Es gibt sicher noch weitere Aufgaben für mich“, sagte Löw auf eine entsprechende Frage: „Doch als Bundestrainer unser Land zu repräsentieren war ein großartiger Auftrag und der WM-Gewinn natürlich eine wunderbare Bestätigung unserer Arbeit.“

Bei der Endrunde in Katar wird Löw nach 15 Jahren als Bundestrainer nun die Arbeit seines Nachfolgers Hansi Flick in ganz neuer Rolle erleben - als Beobachter und (Edel-)Fan. „Ich möchte eine WM einmal vor Ort als Außenstehender erleben“, sagte Löw. Auch deshalb habe er „bisher keinen Job angetreten“. Doch das soll sich nach der WM ändern. (dpa/sid)