In Hamburg ging es am Samstag eigentlich um Olympia. Doch auch HSV-Fans dürften hier ganz genau hingehört haben.
Große Pläne in HamburgBei Olympia-Termin enthüllt: HSV bekommt ein neues Stadion

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Das Volksparkstadion ist in die Jahre gekommen – und soll bald abgelöst werden.
Hamburg will Olympische Spiele – und dem Hamburger SV so ganz nebenbei ein neues Stadion schenken!
Diese Pläne machte die Hansestadt am Samstag (31. Mai 2025) öffentlich. Hamburg reichte nach Berlin, München und Rhein-Ruhr als letzter nationaler Bewerber seine Unterlagen ein.
Hamburg will für Olympia kaum neu bauen
Es ist der zweite Versuch der norddeutschen Metropole, die Olympische Spiele an Elbe und Alster zu holen. Im November 2015 scheiterte die Bewerbung am Referendum, in dem die Bürgerinnen und Bürger mit knapper Mehrheit die Pläne für die Spiele 2024 ablehnten.
Die Sport-Skeptiker will die Hansestadt nun mit Nachhaltigkeit überzeugen. „Die Bewerbungen früherer Jahrzehnte bestanden darin, dass eine Stadt umgebaut wurde, um Olympische Spiele zu ermöglichen. Und dieses Prinzip haben wir umgedreht“, beschrieb Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) eine der Grundideen der Bewerbung.
Die Stadt solle sich nicht an die Olympischen Spiele anpassen, „sondern wir haben das Olympia-Konzept an unsere Stadt angepasst.“ Laut dem Konzept sind 87 Prozent der geplanten Wettkampfstätten „bestehende Anlagen, temporär nutzbare oder ohnehin vorgesehene Bauprojekte“.
Für mögliche Befragungen haben die Bewerber Zeit bis Juni 2026, Hamburg plant dieses „voraussichtlich im Mai 2026“. Die finale Entscheidung, mit welchem Bewerbungskonzept Deutschland beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) ins Rennen geht, soll in der zweiten Jahreshälfte 2026 fallen.
Herzstück des norddeutschen Konzepts, das in Kooperation mit dem Bundesland Schleswig-Holstein entstand, ist ein neues Olympiastadion, das während der Spiele als Austragungsort der Leichtathletik-Wettkämpfe für bis zu 60.000 Zuschauerinnen und Zuschauer Platz bietet.
Und dann? Soll die Arena zur neuen Heimspielstätte des HSV werden!
Hintergrund ist, dass das Volksparkstadion in die Jahre gekommen ist. Über 2040er Jahre hinaus wird es zunehmend sanierungsbedürftig sein. Es wird in den nächsten Jahren immer aufwendiger werden, dieses mittlerweile recht alte Stadion wettkampftauglich zu machen, sagte Tschentscher der „Bild“.
Das neue Stadion soll in unmittelbarer Nähe zum Volkspark gebaut werden. Müssen sich die HSV-Fans dann in Zukunft auf Fußball inmitten einer Laufbahn einstellen – mit entsprechend großer Entfernung von den Rängen zum Spielgeschehen?
Nein! Nach Olympia soll das Stadion in eine Multifunktionsarena umgewandelt werden. „Das Stadion wird gebaut, auch wenn Olympia nicht käme“, sagte Innensenator Andy Grote. (are/dpa/sid)