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Hoffnung für BVB und Haller?Nach Tumor-OP: Herthas Marco Richter bald wieder zurück im Training

Marco Richter will den Ball schießen.

Marco Richter bei einem Testspiel von Hertha BSC gegen TuS Makkabi Berlin am 29. Juni 2022.

Sebastién Haller von Borussia Dortmund hat Hodenkrebs. Die Nachricht ist bitter, doch es besteht berechtigte Hoffnung auf Heilung. Auch Herthas Marco Richter wird nach seiner Tumor-OP bald wieder im Training zurückerwartet.

Die Nachricht kam aus heiterem Himmel: Sebastién Haller (28), der erst kürzlich von Ajax Amsterdam zu Borussia Dortmund gewechselt ist, hat Hodenkrebs.

Am späten Montagabend (18. Juli 2022) wurde die Schock-Diagnose vom BVB öffentlich gemacht. Der ivorische Nationalstürmer ist bereits aus dem Trainingslager in Bad Ragaz (Schweiz) abgereist, um sich behandeln zu lassen. Aber wie stehen Hallers Heilungschancen?

Sebastién Haller: Hodentumore sind meistens bösartig

Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft ist Hodenkrebs mit einem Anteil von etwa 1,6 Prozent aller Krebsneuerkrankungen eine eher seltene Tumorerkrankung. Im Jahr 2018 erkrankten 4.160 Männer neu daran. In den meisten Fällen seien die Hodentumore bösartig, gibt die Universitätsmedizin Göttingen an.

Im Vergleich zu den meisten anderen dieser Tumor-Erkrankungen sind die Betroffenen von Hodenkrebs zumeist noch jung. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 38 Jahren. Dortmunds Haller ist Jahrgang 1994, vor einem Monat ist er erst 28 geworden.

Hoffnung gibt zudem der ebenfalls mit Hodenkrebs diagnostizierte Marco Richter (24). Der Herthaner soll bald wieder ins Training zurückkehren können. Wie der Klub am Mittwoch (20. Juli) mitteilte, ergaben weitere Untersuchungen, dass der inzwischen entfernte Tumor zwar bösartig war, eine Chemo-Therapie jedoch nicht notwendig sei, da er früh genug entdeckt wurde.

Hertha BSC: Marco Richter nach Tumor-OP bald wieder im Training

„Wir freuen uns alle unglaublich, dass wir diese positive Nachricht bekommen haben. Wir werden Marco jetzt die notwendige Ruhe nach seiner OP geben und freuen uns, wenn wir ihn in zwei bis drei Wochen wieder auf dem Platz sehen“, sagte Herthas Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic (50).

Obwohl zuletzt auch Timo Baumgartl (26) vom Stadtnachbarn Union Berlin Hodenkrebs diagnostiziert wurde, seien Profi-Fußballer keine besondere Risikogruppe, versicherte Susanne Weg-Remers. Sie ist die Leiterin des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg.

„Lebensstilfaktoren oder bestimmte Sportarten haben keinen Einfluss auf die Entstehung von Hodenkrebs“, teilte Weg-Remers mit. Weiter führte sie aus: „Hodenkrebs ist letzten Endes eine Erkrankung, die in den allermeisten Fällen rein zufällig entsteht, ohne dass ein bekannter Risikofaktor vorliegen würde.“

Aber: Familiäre Dispositionen können ein Indiz auf ein erhöhtes Hodenkrebsrisiko sein. Ein Mann, dessen Vater oder dessen Bruder ein Hodenkarzinom hatte, kann ein erhöhtes Risiko aufweisen. Auch Männer mit einem angeborenen Hodenhochstand oder einer Fruchtbarkeitsstörung sind eine „Risikogruppe“. 

BVB: Gute Heilungschancen für Sebastién Haller

„In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der Neuerkrankungen an Hodenkrebs in Deutschland nicht gravierend verändert“, sagte Weg-Remers und verwies auf die Statistik vom Zentrum für Krebsregisterdaten. 

Was ebenfalls Hoffnung macht: Im Frühstadium wird Hodenkrebs laut Deutscher Krebsgesellschaft nahezu immer geheilt. Selbst in fortgeschrittenen Stadien besteht eine gute Heilungschance für die männlichen Betroffenen. Die Mortalität ist mit 158 Sterbefällen in Deutschland im Jahr 2019b außerdem gering. Das sind „gute“ Nachrichten für Sebastién Haller, seine Familie, den BVB und alle Fußball-Fans.

Um frühzeitig eine Erkrankung zu erkennen, empfiehlt die Krebsgesellschaft ab der Pubertät zum regelmäßigen Abtasten der Hoden, um Unregelmäßigkeiten festzustellen. Sollten Auffälligkeiten bemerkt werden, lohnt ein Gang zum Arzt. 

Außerdem gilt im Rahmen der gesetz­lichen Krebs­früh­erkennung, dass Männer ab 45 Jahren einmal jährlich eine Unter­suchung der Geschlecht­sorgane durch­führen lassen können. (jm/dpa)