Krise in HoffenheimTSG-Ultras schießen gegen Hopp – Verein wehrt sich

Hoffenheimer Fans zeigen ein Plakat. Darauf ist zu lesen: Mayer und Strich: Wer Angst um den Job mit Loyalität zu Hopp verwechselt, schwimmt wie tote Fische mit dem Strom!

Hoffenheimer Fans zeigen am 11. Februar 2023 beim Spiel gegen Leverkusen kritische Plakate.

Die TSG Hoffenheim steckt tief in der Krise, der Frust bei den Fans wächst. Im Fokus der Kritik steht mittlerweile auch Dietmar Hopp.

Hoffenheim im Abstiegskampf: Die Kraichgauer sind zuletzt unter dem inzwischen beurlaubten Trainer André Breitenreiter (49) tief unten reingerutscht.

Auch der neue Chefcoach Pellegrino Matarazzo (45) konnte bei seinem Debüt die Wende nach inzwischen zehn sieglosen Spielen in der Liga nicht herbeiführen.

Dietmar Hopp im Fokus der Kritik

Bei so einem Negativlauf werden auch die Fans unruhig. Beim 1:3 gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Samstag (11. Februar 2023) gab es in der Südkurve des Sinsheimer Stadions mehrere Spruchbänder mit kritischen Anmerkungen.

Im Fokus der Kritik: die Geschäftsführung und Mehrheitseigner Dietmar Hopp (82). „Wenn Dietmar senkt den Daumen, muss auch André daran glauben!“, war auf einem Plakat zu lesen. „Alex Rosen, das nächste Bauernopfer einer realitätsfernen GF?“, stand auf einem anderen.

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Auf einem weiteren Banner hieß es: „Mayer und Strich: Wer Angst um den Job mit Loyalität zu Hopp verwechselt, schwimmt wie tote Fische mit dem Strom!“ Gemeint sind die Geschäftsführer Jan Meyer (50) und Denni Strich (56).

Die Ultra-Gruppe „Young Boyzs 07“ äußerte ihren Unmut über verschiedene Entwicklungen im Verein zudem in einer umfassenden Erklärung auf ihrer Homepage. „Vom einstigen ‚Stolz der Region‘ ist (...) kaum noch etwas übrig, der Wiedererkennungswert unserer TSG geht mittlerweile gegen null“, heißt es da.

Und weiter: „Fachmännische Expertise im Verein wurde durch Strohmänner Dietmar Hopps ersetzt, die nur nach seinem Interesse handeln.“ Man wolle sich nicht ausdenken, wie viele gute Vorschläge und Ideen bisher an Dietmar Hopps Ego gescheitert seien.

Die Vereinsführung wehrte sich gegen die öffentliche Kritik aus Fankreisen. „Wie wir alle, sind auch die Fans enttäuscht. Sie dürfen natürlich kritisieren. Dazu sollte die Kritik aber zumindest ansatzweise den Kern treffen“, sagte Geschäftsführer Mayer der „Heilbronner Stimme“ (Dienstag, 14. Februar).

Man werde den Dialog mit den Anhängern „vor dem Hintergrund der vergangenen Tage noch einmal intensivieren“. (dpa/are)