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Todesfall nach Fan-GewaltGriechenland zieht Konsequenzen – und schließt Hunderte Fanklubs

Griechische Polizeibeamte in Zivil begleiten den Tatverdächtigen beim Verlassen des Gerichtsgebäudes in Athen.

Nach einer tödlichen Messerstecherei zwischen Fußball-Fans in Thessaloniki wurden mittlerweile zwölf Verdächtige festgenommen. Die Regierung will hart gegen gewalttätige Fans vorgehen. Foto vom 3. Februar 2022.

Der gewaltsame Tod eines 19-jährigen Fußball-Fans in Thessaloniki zieht schwerwiegende Konsequenzen nach sich. Nun sollen Hunderte griechischer Fanklubs vorübergehend verboten werden.

Die Gewalt-Eskalation zwischen Fußball-Fans im griechischen Thessaloniki endete Anfang Februar 2022 tödlich. Die Männer gerieten auf offener Straße aneinander. Die Opfer: Drei Fans des Klubs Aris Saloniki. Sie waren abends in der Nähe des Stadions unterwegs, als Autos anhielten und Fans von Lokalrivale PAOK Thessaloniki herausstürmten.

Mindestens einer von ihnen soll ein Messer gezogen haben und die drei schwer verletzt haben. Eines der Opfer erlag noch vor Ort seinen Verletzungen, die anderen beiden wurden ins Krankenhaus gebracht.

Griechische Polizei führte Razzien in Hunderten Fanklubs durch

In Griechenland sorgte der Fall für großes Aufsehen – und nun auch für harte Konsequenzen. Zwar wurde der mutmaßliche Täter schon wenige Tage nach der Messerstecherei festgenommen. Die griechische Polizei führte in den vergangenen drei Wochen dennoch landesweit Razzien in mehr als 550 Fanklubs durch.

Dabei wurden unter anderem zahlreiche Messer, Schlagringe und -stöcke, aber auch kistenweise Pflastersteine sowie Motorradhelme und Rauchbomben sichergestellt. Mittlerweile wurden elf weitere Verdächtige festgenommen.

Und nicht nur das: Hunderte griechischer Fanklubs sollen vorübergehend geschlossen werden. Die Maßnahme gelte bis Ende Juli, hieß es am Montag (21. Februar 2022) seitens der griechischen Behörden. Die Regierung will ein Gesetz auf den Weg bringen, das Fangewalt und Hooligans den Kampf ansagt. So sollen gewalttätige Chaoten nach Straftaten sofort ins Gefängnis kommen, auch eine aufschiebende Wirkung bei Berufung oder die Zahlung einer Kaution sollen daran nichts ändern.

Damit reagiert die Regierung auf öffentlichen Druck: Der Kampf gegen die Hooligans sei gescheitert, kommentierten griechische Medien nach der Tat. Die Szene sei völlig außer Kontrolle geraten.

Radikale Fanklubs als Brutstätte für schwere Kriminalität

Die Polizei wertet die radikalen Fanklubs schon längst als Brutstätte für schwere Kriminalität. Immer wieder zeigt sich das auch in den Stadien: Gewalt, Spielabbrüche und Skandale sind an der Tagesordnung. 2018 war sogar PAOK-Präsident und -Inhaber Ivan Savvidis mit einer Pistole auf den Platz gestürmt, weil ihm eine Abseitsentscheidung nicht passte.

Auch der mutmaßliche Täter soll Medienberichten zufolge Mitglied eines als rechtsradikal bekannten Fanklubs von PAOK Saloniki und schon einmal wegen einer Messerattacke angeklagt worden sein. (ls/dpa)