Weniger Geld – nur Mannschaftsrat kennt ZahlenAndere Fortuna-Profis wissen noch nix

Neuer Inhalt

Fortunas Vorstand beriet sich mit dem Mannschaftsrat, die anderen Profis müssen erst noch informiert werden.

von Otto Krause (krau)

Düsseldorf – Es ist eines der ganz großen Themen in diesen Tagen in der bundesdeutschen Sportlandschaft: Ein Gehaltsverzicht der Profi-Fußballer, um ihren Vereinen finanziell mehr Spielraum zu geben in der Corona-Krise. Die Klubs leiden unter massiven Einnahmeverlusten, die meisten Spieler motiviert dabei besonders, dass sie mit einem eigenen Verzicht die Arbeitsplätze der Angestellten der Vereine sichern können. „Ist doch klar, dass wir das auch wollen“, sagt Fortunas Vize-Kapitän Adam Bodzek (34) EXPRESS.

Zuletzt verbreitete Fortuna eine offizielle Mitteilung, in der angekündigt wurde, dass die Mitarbeiter, bei denen das möglich ist, mit Beginn des Aprils in Kurzarbeit gehen und dass der Vorstand auf einen Teil seiner Bezüge freiwillig verzichtet (hier lesen Sie mehr).

Fortuna Düsseldorf: Mitteilung zum Gehaltsverzicht

Zur Mannschaft hieß es in der Veröffentlichung, sie habe „sich ebenfalls vorbildlich verhalten“ und wolle „ihren ganz eigenen Beitrag in der Krise für die Fortuna leisten“.

Präsident Thomas Röttgermann (59) meinte: „Deshalb bin ich sehr zuversichtlich, dass wir in Kürze ein faires Ergebnis erzielen werden, das uns in der aktuellen Situation sehr gut helfen wird, um uns für alle denkbaren Szenarien zu rüsten.“

Dass die Truppe einer Reduzierung ihrer Bezüge zugestimmt habe, wurde dabei nicht explizit gesagt. Das erweckte zumindest bei einigen den Eindruck, dass die Mannschaft sich (noch) nicht zu einem Verzicht durchringen konnte.

Adam Bodzek: „Muss ein gemeinsamer Entschluss sein“

„Das stimmt so nicht“, stellt allerdings Bodzek klar. „Wir hatten mit dem Mannschaftsrat ein Gespräch mit der Vereinsführung. Da wurden uns ein Modell vorgestellt und die Hintergründe erläutert. Wir haben uns als Mannschaftsrat dazu geäußert. Natürlich wollen wir helfen. Aber das waren insgesamt ja nur fünf Spieler. Und wir können das nicht über den Kopf der anderen hinweg entscheiden. Jetzt werden erst einmal alle anderen auch informiert, wie das Ganze aussehen soll – und dann wird entschieden. Wir müssen das natürlich gemeinschaftlich beschließen.“

Hier lesen Sie mehr: Ein Transferflop von Fortuna Düsseldorf und sein Monster-Jetlag

Auch Düsseldorfs Kicker werden ein bis zum 30. Juni reduziertes Gehalt akzeptieren. Das wird Fortuna mehr Möglichkeiten geben, die wirtschaftlichen Probleme, die dadurch entstehen, dass es voraussichtlich keine Heimspiele mit Publikum mehr geben wird (was den Klub bis zu fünf Millionen Euro kostet), sowie weitere Einbußen, zu überstehen.

Schließlich sind die Spielergehälter der größte laufende Posten auf der Ausgaben-Seite.

Hier lesen Sie mehr: Fortuna Düsseldorf-Manager Lutz Pfannenstiel erwartet viele Englische Wochen

„Wir sind wirtschaftlich gesund und schuldenfrei. Aber auch Fortuna kann so eine Situation nicht monatelang überstehen“, sagte Manager Lutz Pfannenstiel (46).

Nun werden die Spieler dabei mithelfen – aber erst, wenn alle genau Bescheid wissen.