Düsseldorf – Mit Fortuna Düsseldorf steckt eine Mannschaft ganz tief im Abstiegssumpf, eine andere hinkt in Form von Schalke 04 in der Rückrunde den Erwartungen völlig hinterher und wartet bei miserablen 2:22 Toren seit neun Spielen auf einen Sieg.

Am Mittwoch steigt das Duell zweier angeschlagener (Fußball-)Boxer. Ein Sieg ist besonders für Rot-Weiß Pflicht, um die Bundesliga zu erhalten. 

Uwe Rösler über David Wagner: „Ein sehr angenehmer Zeitgenosse”

Dabei wird es eine Trainer-Premiere geben. Erstmals trifft Uwe Rösler (51) auf David Wagner (48). Beide kennen sich gut aus ihrer Zeit in England, gegeneinander sind sie aber noch nicht angetreten. Ihr erstes Duell könnte brisant werden.

„Ich schätze David sehr. Er hat in seiner Zeit bei Huddersfield Town sehr viel erreicht und viel für das Ansehen der deutschen Trainer getan. Ich habe großen Respekt vor seiner Leistung. Er ist ein sehr angenehmer Zeitgenosse“, lobt Rösler seinen Kollegen.

Das gute Verhältnis muss am Mittwoch ruhen, schließlich hat Fortuna viel zu verlieren. „Für uns ist das ein Must-Win-Spiel. Das habe ich den Jungs auch schon in der Kabine gesagt. Wir müssen die drei Punkte holen, egal wie“, betont der Fortuna-Trainer. „Das Spiel hat eine sehr hohe Bedeutung für uns.“

Denn durch sechs Unentschieden aus den letzten acht Spielen verschenkte Rot-Weiß zehn Punkte im Keller. Rösler: „Wir hätten eigentlich schon aus dem Abstiegskampf heraus sein müssen, denn wir spielen nicht wie eine Mannschaft, die auf einem Relegationsplatz steht. Aber wir stecken noch mitten drin.“

Uwe Rösler: „Wir dürfen keine Angst zeigen”

Besonders bitter war nach den vergebenen Siegen gegen Frankfurt (1:1), Berlin (3:3), Mainz (1:1) und Paderborn (0:0) nun der heftige Nackenschlag von Köln, als Fortuna eine komfortable 2:0-Führung in der Schlussphase hergab.

Rösler: „Ich war schon sprachlos und konnte es nicht glauben. Ich hoffe, dass dieses Unentschieden in Köln im Hinblick auf das Spiel gegen Schalke keine Nachwirkungen hat. Meine Mannschaft ist nach Enttäuschungen allerdings schon oft gut zurück gekommen.“

Schon am Montag lag die Konzentration aber „absolut auf Schalke. Wir dürfen keine Angst zeigen, sondern müssen weiter marschieren“, fordert Rösler.

David Wagner: „Uns fehlen Leichtigkeit, Vertrauen, Automatismen”

Der Gast selbst ist ebenfalls kräftig unter Zugzwang. Nach dem Absturz zeigt sich Coach Wagner ratlos, die Zweifel an ihm wachsen. „Uns fehlen Leichtigkeit, Vertrauen, Automatismen“, gab Wagner nach dem 0:3 gegen Augsburg zu. „Dazu kommen zu wenig Torgefahr, eine schlechte Chancenverwertung und eklatante individuelle Fehler.“

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Das muss sich ändern. Der hoch verschuldete Klub aus dem Pott, nach eigener Analyse in der Corona-Krise bereits „existenziell“ gefährdet, ist dabei, zum zweiten Mal in Folge und zum dritten Mal in vier Jahren den Europapokal zu verpassen. Gleichzeitig vergrößern sich die Geldsorgen: Mit 197 Millionen stand Schalke zum Jahreswechsel in der Kreide.