Trotz Fortuna-Dreier: Düsseldorf-Star schiebt Frust in Wiesbaden

Trotz Fortuna-Dreier in WiesbadenGlückloser Tzolis schiebt Frust – und muss nun zuschauen

Wiesbadens Martin Angha und Fortuna Düsseldorfs Christos Tzolis kämpfen um den Ball. — Copyright: IMAGO/Eibner
Fortuna Düsseldorfs Topscorer Christos Tzolis (r.) hatte am Samstag (13. April 2024) im Spiel bei Wehen Wiesbaden um Martin Angha einen schweren Stand.

Fortuna Düsseldorf hat den Aufstiegs-Relegationsplatz in der zweiten Liga durch ein 2:0 bei Wehen Wiesbaden verteidigt. Doch für einen Akteur der Rot-Weißen war es dennoch ein ärgerlicher Nachmittag.

14.04.2024, 07:35

von Anton Kostudis (kos)

Rot-weißer Jubel in Hessen! Fortuna Düsseldorf hat am Samstag (13. April 2024) im Gastspiel bei Wehen Wiesbaden nichts abbrennen lassen und Rang drei durch einen 2:0-Erfolg verteidigt. Nach dem fünften Sieg am Stück mischen Daniel Thioune (49) und seine Truppe in der zweiten Liga weiter kräftig im Aufstiegsrennen mit.

Für einen Düsseldorfer endete allerdings eine echte Super-Serie: Christos Tzolis (22). Denn beim griechischen Wirbelwind herrschte nach Spielende ein mittlerweile fast schon ungewohntes Gefühl: Bei keinem Treffer die Füße mit im Spiel gehabt! Nanu?

Fortuna Düsseldorf: Für Christos Tzolis endet Super-Serie

Es ist nicht so, dass Tzolis es nicht unermüdlich probiert hätte. Immer wieder war der Grieche auf seiner linken Seite nach vorne gestiefelt. Doch entweder gerieten die Abschlüsse zu unpräzise – oder aber die vielbeinige Wiesbadener Abwehr bekam den Düsseldorfer doch noch irgendwie gestoppt.

Weswegen Tzolis am Ende das erste Mal seit fünf Partien wieder ohne Tor-Beteiligung blieb. Angesichts des wichtigen Auswärtssieges und seiner vorangegangenen Leistungen natürlich absolut verschmerzbar.

Zur Erinnerung: In den fünf Zweitliga-Spielen zuvor hatte der Grieche unfassbare sieben Tore und drei Assists verbucht. Mit seinem 19. Saisontreffer im Unterhaus wurde es an diesem Samstag jedoch nichts. Dafür sorgten Shinta Appelkamp (23) und Isak Johannesson (21) für den Wiesbaden-Dreier.

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Doch es gab noch ein weiteres, viel größeres Ärgernis für den Griechen: Denn in der 26. Minute war es zu einer folgenschweren Szene gekommen. Der Fortuna-Angreifer und Wiesbadens Abwehr-Hüne Aleksandar Vukotic (28) gingen beide zum Ball. Tzolis versuchte, das Spielgerät mit dem Fuß zu erreichen, Vukotic wollte mit dem Kopf zur Kugel. Letztlich traf Tzolis den Serben leicht im Brustbereich, zog zuvor aber noch zurück. Eine echte Allerwelts-Szene.

Fortuna Düsseldorf

Die Noten zum Spiel beim SV Wehen Wiesbaden

Florian Kastenmeier wirft den Ball ab. — Copyright: IMAGO/Uwe Kraft
**Florian Kastenmeier:** Den Fortuna-Fans stockte kurz der Atem, als der Keeper gegen Ende der ersten Halbzeit einen gewagten Ausflug aus seinem Kasten unternahm. Doch der Schlussmann klärte souverän per Kopf. Packte ansonsten immer sicher zu. Tadelloser Auftritt. **Note:** 2

Matthias Zimmermann passt den Ball. — Copyright: IMAGO/Laci Perenyi
**Matthias Zimmermann:** Sehr konzentrierter Beginn des Routiniers, legte gleich zweimal in den Anfangsminuten im eigenen Sechzehner in aller Seelenruhe zu Kastenmeier zurück. Bereitete mit tollem Pass das 1:0 vor. Holte sich dann früh Gelb ab. War dennoch absoluter Aktivposten im Fortuna-Spiel, auch wenn dem Rechtsverteidiger bei Weitem nicht alles gelang. Hatte kurz vor Schluss Feierabend. **Note:** 3

IMAGO/Laci PerenyiTim Oberdorf führt den Ball. — Copyright: IMAGO/Laci Perenyi
**Tim Oberdorf:** Verhinderte nach einer knappen halben Stunde per Kopf den Wiesbadener Ausgleich. Hinten unglaublich abgeklärt. Vorne sogar mit drei dicken Chancen aufs erste Saison-Tor. Seine Wahnsinns-Wochen gehen weiter! **Note:** 1

Jamil Siebert beim Testspiel von Fortuna Düsseldorf — Copyright: IMAGO/Beautiful Sports
**Jamil Siebert:** Gewohnt wuchtig in den Zweikämpfen unterwegs. Hielt den Laden im Verbund mit Nebenmann Oberdorf abermals dicht. Stark! **Note:** 2

Emmanuel Iyoha lächelt bei einem Spiel von Fortuna Düsseldorf. — Copyright: IMAGO/Uwe Kraft
**Emmanuel Iyoha:** Schaltete sich immer wieder nach vorne ein. Hatte nach einer Stunde die große Chance aufs 2:0, zielte aber knapp links vorbei. Engagierter Auftritt des Eigengewächses. **Note:** 3

Yannik Engelhardt führt den Ball. — Copyright: IMAGO/Uwe Kraft
**Yannik Engelhardt:** Im ersten Durchgang übel von Lee am Knöchel erwischt. Dafür musste der Wiesbaden-Profi runter. Spielte seinen Stiefel routiniert runter. **Note:** 3

Felix Klaus führt den Ball. — Copyright: IMAGO/pepphoto
**Felix Klaus:** Rannte und rackerte auf rechts, war dabei auch immer wieder in der Defensive gefragt und gefordert. Leitete den Führungstreffer mit ein. Nach einer soliden Vorstellung kurz vor Schluss ausgewechselt. **Note:** 3

Shinta Appelkamp läuft über den Platz. — Copyright: IMAGO/Laci Perenyi
**Shinta Appelkamp:** Von Beginn an sehr präsent. Toller Wackler und Abschluss vor seinem 1:0. Überragender Durchstecker für Johannesson zum 2:0. Klaute zudem viele Bälle. Mann des Tages bei der Fortuna. **Note:** 1

Isak Johannesson zieht ab. — Copyright: IMAGO/Moritz Müller
**Isak Johannesson:** Der Isländer begann stark, war quasi überall auf dem Platz unterwegs und anspielbar. Tauchte dann aber etwas ab – und stand plötzlich bei seinem 2:0 genau da, wo er stehen musste. **Note:** 2

Christos Tzolis führt den Ball. — Copyright: MAGO/Moritz Müller
**Christos Tzolis:** In der ersten halben Stunde war wenig zu sehen vom Griechen. Erhielt dann nach harter Entscheidung seine fünfte Gelbe der Saison und fehlt damit gegen Fürth. Anschließend mit ordentlich Wut im Bauch unterwegs und immer wieder am Anrennen. Kurz vor Schluss sogar noch mit der dicken Chance. Doch nach überragenden Monaten wollte dem Trickser an diesem Nachmittag ausnahmsweise mal nichts gelingen. **Note:** 4

Vincent Vermeij läuft über den Platz. — Copyright: IMAGO/Laci Perenyi
**Vincent Vermeij:** Wollte es seinen Kritikern zeigen. Ging vom Start weg sehr motiviert zur Sache, offenbarte aber auch immer wieder technische Schwächen. Rutschte kurz nach Wiederbeginn knapp am Ball vorbei. Nach etwas mehr als einer Stunde war nach dem nächsten unglücklichen Auftritt dann Schluss für den Holland-Hünen. **Note:** 5

Marcelo Sobottka führt den Ball. — Copyright: IMAGO/Laci Perenyi
**Ab 66. Minute Marcel Sobottka:** Der Mittelfeld-Arbeiter kam für Torschütze Johannesson, um den Auswärts-Dreier ins Ziel zu bringen. Fügte sich mit all seiner Routine unaufgeregt ein. **Note:** 3

Fortuna-Stürmer Christoph Daferner steht auf dem Platz. — Copyright: IMAGO/Moritz Müller
**Ab 66. Minute Christoph Daferner**: Der Dauer-Läufer ersetzte den glücklosen Vermeij in der Spitze. Konnte aber ebenfalls keine entscheidenden Akzente mehr setzen. **Note:** 4

Nicolas Gavory führt den Ball. — Copyright: IMAGO/Laci Perenyi
**Ab 82. Minute Nicolas Gavory:** Comeback für den Franzosen! Auch der Außenverteidiger durfte nach wochenlanger Verletzungspause in den Schlussminuten noch mal ran. **Keine Note**

Düsseldorfs Dennis Jastrzembski mit Ball in Aktion. — Copyright: IMAGO/Moritz Müller
**Ab 82. Minute Dennis Jastrzembski:** Der Turbo-Renner kam in den Schlussminuten, um noch mal für Wirbel zu sorgen. **Keine Note**

Jordy de Wijs passt den Ball. — Copyright: IMAGO/Revierfoto
**Ab 90. Minute Jordy de Wijs:** Durfte den Schlusspfiff auch noch auf dem Platz erleben. **Keine Note**

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Aber: Schiedsrichter Timo Gerach (37) kannte keine Gnade, eilte herbei – und zückte sofort Gelb. Weswegen Tzolis nun im kommenden Heimspiel gegen Greuther Fürth (Samstag, 20. April, 13 Uhr) zum Zuschauen verdammt ist. Denn: Es war seine fünfte Verwarnung in dieser Saison. Tzolis konnte es nicht fassen, haderte ausgiebig auf dem Platz. Doch die Entscheidung war gefallen.

Schon seit Wochen hatte Tzolis sein Gelb-Päckchen mit sich herumgeschleppt. Nun war es so weit. Von seinem Trainer dürfte der Grieche jedoch kaum einen Vorwurf hören: Erstens war Gerachs Entscheidung wirklich eine sehr harte, zweitens hatte der Düsseldorf-Coach schon vor einiger Zeit betont, dass seine Schützlinge nicht mit angezogener Handbremse agieren sollen: „Wenn es passiert, dann passiert es.“

Fortuna muss also am kommenden Wochenende ohne den Topscorer auskommen. Tzolis dürfte das selbst natürlich am meisten ärgern. Einziges Trostpflaster für den Wirbelwind: Für ihn verbleiben im Saison-Endspurt nur noch vier Partien. Womöglich aber auch sechs, wenn Fortuna den Sprung in die Relegation schafft. Dass Tzolis sich dann noch eine weitere Gelb-Sperre einhandelt, ist nahezu ausgeschlossen.