„Mir fehlen noch elf“Für Zimbo: Darum braucht Fortuna das Aufstiegsmärchen

Matthias Zimmermann im Zweikampf mit dem Schalker Derry Murkin.

Matthias Zimmermann und Fortuna Düsseldorf erspielten sich durch den Sieg gegen Schalke ein weiteres Endspiel.

Fortuna Düsseldorf will Platz drei, hat es aber nicht mehr in der eigenen Hand. Matthias Zimmermann ist trotzdem bis in die Haarspitzen motiviert.

von Tim Schierenbeck  (TS)

Zwei Tage durften die Fortunen nach dem Schalke-Spiel (2:0) durchatmen. Erst am Mittwoch bat Trainer Daniel Thioune seine Schützlinge zurück auf den Rasen.

Weil der Haupttrainingsplatz eine Extraportion Pflege brauchte, wichen die Profis auf Platz vier aus. Dort finden sonst die nicht-öffentlichen Einheiten statt. Für die Profis rund um Matthias Zimmermann aber völlig egal. Trotz drückender Wärme war die Stimmung blendend.

Zimbo feierte 2009 EM-Titel mit Deutschland in Magdeburg

Aus gutem Grund, denn am Wochenende haben sie ihr erstes Endspiel gegen Schalke souverän gewonnen und sich damit das nächste Endspiel am Sonntag (15.30 Uhr, Sky) gegen den 1. FC Magdeburg erkämpft. „Die Stimmung ist sehr gut. Wir sind jetzt seit sechs Spielen ungeschlagen und haben uns das Finale erarbeitet. Aber trotzdem liegt es nicht in unserer eigenen Hand“, weiß Zimmermann.

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Noch beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz zwei Zähler. Entscheidend wird am Wochenende also vor allem sein, was die Konkurrenten veranstalten. „Wir müssen schauen, dass wir unsere Hausaufgaben machen und das Spiel gewinnen. Es wird auch schwer in Magdeburg, die haben die letzten beiden Spiele verloren und wollen sich jetzt sicher auch vernünftig verabschieden“, sagte Zimbo und ergänzte: „Dann schauen wir mal, was auf den anderen Plätzen los ist.“

Die Infos über die anderen Partien werden die Spieler noch im laufenden Spiel bekommen. „Spätestens in der Halbzeit werden wir wissen, wie es bei den anderen steht. Dementsprechend müssen wir vielleicht unsere Spielweise auch noch anpassen“, meinte Zimmermann.

Auch wenn es ein kleines Fußballwunder braucht, findet der gelernte Rechtsverteidiger, dass es sich die Fortunen verdient hätten, endlich in die Bundesliga zurückzukehren. „Wir haben es uns erarbeitet, weil wir nie aufgegeben haben und immer Mentalität gezeigt haben“, sagte er und fügte hinzu: „Wir gehen es mit einer gewissen Leichtigkeit an. Für uns geht es nicht mehr um so viel, weil uns viele abgeschrieben haben und keiner mehr an uns geglaubt hat. Jetzt haben wir uns da hingekämpft, wo wir sind.“

Noch einmal im Oberhaus zu spielen, das wäre für den gebürtigen Karlsruher ein ganz großer Traum. Für Gladbach, Greuther Fürth, den VfB Stuttgart und Fortuna lief er bereits 89 Mal in der Bundesliga auf. Eine ganz besondere Marke würde er in seiner Karriere gerne noch knacken. „Ich wollte immer noch mal meine 100 Spiele knacken in der Bundesliga. Mir fehlen noch elf. Deswegen, ich werde alles dafür geben am Sonntag. Und wenn es dann nicht reicht, greifen wir, die Mannschaft nächstes Jahr wieder an“, machte Zimbo klar.

Hätte die Mannschaft in den vergangenen Monaten konstanter ihre Leistung gebracht, hätten sie es jetzt vielleicht auch noch in der eigenen Hand. Gerade die Leistung gegen Schalke hat Zimmermann richtig gut gefallen. „Schade, dass die Saison zu Ende ist. Aber so ist es manchmal im Fußball. Deswegen, man kann auch am Ende der Saison wichtige Steps nach vorne machen“, sagte er.

Und wer weiß, wofür diese Schritte in die richtige Richtung am letzten Spieltag noch gut sind. An Magdeburg hat Zimbo sowieso gute Erinnerungen, auch wenn er gegen den 1. FC Magdeburg als Spieler bisher gar nicht so oft ran durfte. Als Junioren-Nationalspieler wurde er 2009 allerdings Europameister mit Deutschland im Magdeburger-Stadion. Beim 2:1-Erfolg gegen die Niederlande stand er damals über die volle Spielzeit auf dem Feld. „Ich bin damals U17-Europameister geworden in Magdeburg. Das Stadion war damals ausverkauft. Deswegen schließt sich da ein Kreis für mich. Deswegen freue ich mich einfach auf das Spiel und bin heiß“, machte er deutlich.