Fortuna Düsseldorf hat mit dem Gratis-Konzept „Fortuna für alle“ international für Aufsehen gesorgt. Nun zog ein europäischer Profi-Verein nach.
„Fortuna für alle“Nach Gratis-Premiere in Düsseldorf: Nächster Zweitliga-Klub zieht nach
Sieh mal einer an! Etwa ein halbes Jahr ist es her, dass Fortuna Düsseldorf mit der Verkündung des revolutionären Gratis-Karten-Konzepts international aufhorchen ließ. Nun hat ein weiterer europäischer Klub einen ähnlichen Vorstoß gewagt.
So wird auch der französische Zweitligist Paris FC seine Fans fortan kostenlos ins Stadion lassen. Das teilte der Hauptstadt-Klub am Freitagabend (3. November 2023) über seine offiziellen Kanäle mit.
Nach „Fortuna für alle“: Auch Paris FC lässt Fans kostenlos ins Stadion
Die Franzosen gehen dabei sogar noch einen Schritt weiter. So wird ab dem kommenden Spieltag (11. November gegen SC Bastia) bei allen verbleibenden Heimspielen der Saison in der Ligue 2 der Eintritt entfallen. Selbiges gilt auch für das Frauen-Team des Klubs, das in der höchsten französischen Spielklasse und sogar in der Champions League antritt. Wie es darüber hinaus weitergeht, ist derweil noch unklar.
Nach eigenen Angaben der Pariser hatte der Verein das Gratis-Konzept seit „mehreren Monaten entwickelt“. Inwieweit das Düsseldorfer Modell also Vorbild war, ist unklar. Ende April hatte die Fortuna die revolutionären Pläne vorgestellt.
Bei der Düsseldorfer Gratis-Premiere hatte es am 21. Oktober nach einer historischen Aufholjagd noch einen 4:3-Heimsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern gegeben. In der Rückrunde wird Fortuna dann die Heimspiele gegen den FC St. Pauli (26. bis 28. Januar 2024) sowie Eintracht Braunschweig (5. bis 7. April) gratis anbieten.
Schon ab sofort werden nun aber auch in der französischen Hauptstadt die Fans kostenlos die Heimspiele des Paris FC verfolgen dürfen. „Der Verein möchte, dass das auf dem Spielfeld gebotene Sport-Spektakel allen zugänglich gemacht wird, ob Familien oder Freundesgruppen, ob Fußball-Fan oder nicht, unabhängig von Alter oder sozialer Schicht“, erklärte der Verein in einem Statement.
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Die Finanzierung des Projekts sollen nach Vereinsangaben „Aktionäre des Klubs sowie aktuelle und zukünftige Partner“ stemmen. Ähnlich wie Fortuna hoffen wohl auch die Pariser, in Zukunft neue Partner für ihren Vorstoß zu gewinnen.
Das etwa 20.000 Plätze bietende Stade Sébastien Charlety, die Heimspielstätte der Pariser im Süden der Hauptstadt, hatten bei den vergangenen Heimspielen des FC im Schnitt nur wenige Tausend Zuschauer besucht. Nun erhofft sich der Klub im restlichen Verlauf der Saison einen deutlich besseren Zuspruch.
„Dies ist in Europa und sogar weltweit eine Premiere für einen professionellen Fußballverein. In Deutschland wurde vor Kurzem ebenfalls ein Gratis-Modell eingeführt, das jedoch nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen im Stadion betraf und nicht für alle Spiele oder die Spiele der Frauenmannschaft umgesetzt wurde“, erklärten die Pariser weiter. Wobei sie in einem Nebensatz auch erwähnten, dass die Regelung „nicht für VIP- und Premium-Plätze“ gilt. So wie also auch bei Fortuna gehandhabt.
FC-Präsident Pierre Ferracci (71) erklärte unterdessen: „Wir sind stolz darauf, dieses ehrgeizige und zukunftsweisende Projekt zu realisieren, das durch die von ihm vermittelten Werte über den einfachen Rahmen des Sports hinausgeht.“
Am Tag nach der Verkündung der revolutionären Pläne gab es für die Pariser übrigens weiteren Grund zur Freude: So siegten die Hauptstädter am Samstag (4. November) 1:0 beim Tabellenzweiten St. Étienne, schoben sich dadurch vorübergehend auf den 14. Tabellenplatz vor. So oder so: Ob das Gratis-Konzept in Paris und auch in Düsseldorf langfristig ein Erfolgsmodell wird, bleibt weiterhin abzuwarten.