Befreiungsschlag im Keller verpasstFortuna nach Unentschieden auf Relegationskurs

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Rouwen Hennings und Valon Berisha hadern mit dem Unentschieden gegen Augsburg.

von Frank Neußer (neu)Béla Csányi (bc)

Düsseldorf – Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Daniel Siebert (36) hallten laute Jubelschreie durch die Arena. Jedoch waren diese nicht von Düsseldorfer Kickern, sondern die Augsburger bejubelten frenetisch den Klassenerhalt. Das 1:1 reichte dem Team von Heiko Herrlich (48) zur Rettung, dagegen muss Fortuna noch bis zum Ziel Bundesliga mindestens drei weitere Spiele zittern. 

Denn nach dem neunten Remis im 13. Spiel unter Uwe Rösler ist klar: Rot-Weiß kann den Klassenerhalt nur noch über den Umweg Relegation schaffen. Dafür hat das Team aber gegenüber Werder Bremen die besseren Karten. Zwei Punkte und vier Tore hat Fortuna mehr als die Hanseaten auf dem Konto. Ein Remis bei Union Berlin würde am Samstag reichen, wenn Werder gegen den 1. FC Köln nicht mit vier Toren Unterschied gewinnt.

„Wichtig war vor der Partie, dass wir am letzten Spieltag es noch selbst in  der eigenen Hand haben. In Berlin wollen wir nun den Rest für die Relegation erledigen“, kündigte Sportvorstand Uwe Klein (50) optimistisch an.

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Dass es nicht mehr um Rang 15 geht, hatte sich Fortuna selbst zuzuschreiben. Denn gegen zweikampfstarke Gäste kam die Rösler-Elf selten zu guten Möglichkeiten. „Augsburg hatte uns nach der Pause etwas voraus. Man hat gemerkt, dass uns die Frische  gefehlt hat, nachdem die Mannschaft in der Englischen Woche viele Körner gelassen hat“, meinte Klein. „Aber die Jungs haben nach dem Rückschlag ein gutes Gesicht gezeigt. So geht das 1:1 am Ende  in Ordnung.“

Nachdem ein Treffer von Rouwen Hennings nach sechs Minuten nach Videobeweis aberkannt worden war, schockten die Gäste  Fortuna durch Florian Niederlechner. Der Stürmer wurde beim 1:0 von Andre Hoffmann und Kaan Ayhan nicht gestoppt und markierte sein 13. Saisontor. „Da haben wir nicht gut verteidigt“, ärgerte sich Ayhan. „Wir kommen zwei, dreimal zu spät. Da müssen wir uns cleverer anstellen.“ 

Düsseldorf wirkte gehemmt und fehlerhaft im Spielaufbau, zu selten konnte sich die Mannschaft auf den Flügeln durchsetzen. „Normalerweise muss man nach dem 2:2 in Leipzig vor Selbstvertrauen explodieren. Leider war das nicht der Fall“, so Ayhan.

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Rösler erkannte: „Es war für uns nicht das gewünschte Spiel und das gewünschte Resultat. Es hat mich geärgert, dass  unsere Struktur nicht klar war. Wir müssen am absoluten Limit spielen, damit wir Siege einfahren können. Das haben wir aber nicht geschafft.“

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Zumindest konnte sich Fortuna auf ihren Hoffnungsträger verlassen. Hennings rettete mit einem Linkschuss in die lange Ecke ein Remis, dass am Ende ausschlaggebend für das Erreichen der Relegation sein könnte. „Wir müssen es in Berlin besser machen. Unsere Spannung muss hochbleiben und wir müssen alles raushauen. Mit einem Sieg können wir dann mit einem guten Gefühl in die Relegation gehen“, sagte Hennings.