„Weiterhin herausfordernd“Schalke-Zahlen: 143,8 Millionen Euro Finanzverbindlichkeiten

Simon Terodde (FC Schalke 04) nach dem Pokal-Aus bei 1860 München.

Enttäuschung nach dem Pokal-Aus in der 2. Runde bei Schalkes Simon Terodde. Am 26. Oktober 2021 verlor Schalke 04 bei 1860 München mit 0:1.

Die Corona-Pandemie schmerzte jeden Fußball-Verein. Beim FC Schalke 04 kam der Abstieg hinzu. Jetzt veröffentlichte der hochverschuldete Klub neue Zahlen.

Gelsenkirchen. Einen Tag nach dem bitteren Pokal-Aus bei 1860 München (Dienstagabend, 26. Oktober 2021) gibt es Neuigkeiten zur finanziellen Situation beim FC Schalke 04.

Der Zweitligist verzeichnet für das erste Halbjahr 2021 einen Fehlbetrag von 21 Millionen Euro. Für das gesamte Jahr rechnet der Traditionsverein mit einem Fehlbetrag im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

„Die Situation, in der sich Schalke 04 befindet, ist weiterhin herausfordernd. Ich persönlich bin insgesamt aber zuversichtlich bei unserem Ziel, den Klub auf ein wirtschaftlich stabiles Fundament zu stellen“, sagte Finanz-Vorständin Christina Rühl-Hamers.

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Der Umsatz betrug im ersten Halbjahr unter den Rahmenbedingungen der Corona-Pandemie 106,7 Millionen Euro. „Das erste Halbjahr 2021 ist wie erwartet massiv und in Gänze durch die Pandemie und durch die aufgrund des Abstiegs aus der ersten Bundesliga erforderlichen Kaderumbaumaßnahmen beeinflusst worden“, sagte Rühl-Hamers. Durch umfassende Kostensenkungsmaßnahmen habe man „die Auswirkungen auf das Ergebnis abmildern können“.

Der Fehlbetrag resultiert auch daraus, dass der Gewinn aus dem Verkauf des eSport-Startplatzes in der League of Legends European Championship (LEC) erst im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres erfasst wird. Schalke hatte die Lizenz für 26,5 Millionen Euro verkauft.

Schalke 04: Über 30 Millionen Euro Transfereinnahmen

Doch die Königsblauen schauen zuversichtlich in die Zukunft, auch wenn die Zahlen noch dramatisch aussehen. Die Finanzverbindlichkeiten konnten trotz Corona und Abstieg von 149 Millionen Euro auf 143,8 Millionen Euro reduziert werden. Eventuell könnten die Gesamtverbindlichkeiten am Ende des Jahres von rund 217 auf unter 200 Millionen Euro sinken.

„Unser Fokus liegt einerseits auf der weiteren finanziellen Konsolidierung des Vereins, die Hand in Hand mit einer strategischen Weiterentwicklung in allen Bereichen des Clubs gehen muss. Bereits jetzt beschäftigen wir uns intensiv mit der kurz- und mittelfristigen Finanzplanung, insbesondere mit Blick auf die Lizenzierung für die Spielzeit 2022/2023, bei der wir erneut mit einer Auflage der DFL rechnen. Ich persönlich bin insgesamt aber zuversichtlich bei unserem Ziel, den Klub auf ein wirtschaftlich stabiles Fundament zu stellen“, so Rühl-Hamers weiter.

Schalke hatte vor allem durch den Verkauf von Spielern wie Weston McKennie zu Juventus Turin oder Suat Serdar zu Hertha BSC gute Transfereinnahmen verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Einnahmen hier von 4,8 Millionen Euro auf 30,1 Millionen Euro. (sid/ubo)