Ärger auf Social MediaFC Bayern löscht umstrittene Bilder-Serie bei Instagram

Die Profis des FC Bayern München bejubeln ein Tor gegen den VfL Bochum

Der FC Bayern überrollte den VfL Bochum am Sonntag (21. August 2022) förmlich. Auf Social Media lief es für den Rekordmeister anschließend weniger reibungslos.

Auf dem Rasen läuft für den FC Bayern weiter alles am Schnürchen, gestolpert ist der Rekordmeister dafür aber bei Social Media. Einen Instagram-Beitrag nahm der FCB jetzt wieder offline.

Fußball-Zwerge sind Sport-Fans auch heute noch ein Begriff, seien es Außenseiter im Europapokal oder vermeintliche Selbstläufer in Länderspielen der Nationalmannschaft. Der FC Bayern hat mit seiner zweifelhaften Neu-Interpretation der Formulierung jetzt allerdings daneben gegriffen.

Ein Instagram-Beitrag des Rekordmeisters nach der furiosen 7:0-Gala am Sonntag (21. August 2022) beim FC Bochum folgte zwar einem aktuellen Trend bei Social Media, auf dem Account der Münchner ist die betreffende Bilderserie inzwischen allerdings nicht mehr zu finden.

FC Bayern: Ableismus-Vorwurf nach Instagram-Beitrag

Konkret ging es um mehrere bearbeitete Fotos, auf denen einzelne Bayern-Stars in bearbeiteten Spiel-Fotos aus Bochum per Filter geschrumpft worden waren. Abwehrhüne Matthijs de Ligt (23) etwa hatte beim Torjubel seine imposante Statur komplett verloren, Flügelflitzer Leroy Sané (26) ging in halber Größe vor Kollege Sadio Mané (30) im Original-Maßstab her.

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Der Schrumpf-Filter wird in Netzwerken wie Instagram oder TikTok zwar vielfach verwendet. Dass der FC Bayern auf diesen Zug aufsprang, ärgerte aber unter anderem Fitness-Influencerin Janina Nagel. In ihren Stories auf der Foto-Plattform beschwerte sie sich über das Verhalten des Abo-Meisters.

Nagel, die kleinwüchsig ist und neben ihrer Sport-Begeisterung bei Social Media auch zum Thema Kleinwüchsigkeit aufklärt, warf den Münchnern Ableismus vor – also die oberflächliche Beurteilung von Personen aufgrund einer Behinderung. Der Duden charakterisiert Ableismus als „Abwertung, Diskriminierung, Marginalisierung von Menschen mit Behinderung oder chronisch Kranken aufgrund ihrer Fähigkeiten“.

Influencerin ärgert sich über Instagram-Aktion des FC Bayern

Auf ihrem Account mit rund 30.000 Followern thematisierte sie das Thema schon zu Wochenbeginn, forderte eine Reaktion und Entschuldigung der Münchner. Bislang habe sich der Verein zwar noch nicht mit ihr in Verbindung gesetzt, eine Reaktion des Klubs gab es aber sehr wohl: Der Beitrag wurde auf Instagram und anderen Kanälen kommentarlos gelöscht.

Alleine auf Instagram, wo dem FC Bayern München 33 Millionen Menschen folgen, hatte es Zehntausende Likes für die Foto-Serie gegeben. In den Kommentaren amüsierten sich viele Fans über die Mini-Versionen ihrer Lieblinge. Nagel ärgerte sich über den unbedachten Scherz auf Kosten anderer.

In einem Instagram-Video kritisierte sie am Mittwoch die Münchner und stellte die vermeintliche Entstehungsgeschichte der Foto-Idee sarkastisch nach. Hier sehen Sie den Instagram-Beitrag von Janina Nagel:

In der Antwort auf einen Kommentar äußerte sie sich auch kritisch darüber, dass die Münchner den Beitrag zwar offline genommen hätten, auf eine Einordnung aber verzichteten.

„Löschen alleine – vor allem still und heimlich so tun, als wäre nix gewesen – fände ich fast noch schlimmer“, schrieb Nagel. Ihre Anfragen per E-Mail und privater Nachricht innerhalb des Netzwerks seien weiterhin unbeantwortet. (bc)