Bundesland stellt sich querFan-Rückkehr in der Bundesliga – doch ein Klub weiter vor Mini-Kulisse

Die Zuschaueranzeige des VfL Wolfsburg zählt gegen Hertha BSC 500 Fans.

Gegen Greuther Fürth sind in der Volkswagen Arena (hier am 15. Januar 2022) erneut nur 500 Fans erlaubt.

Viele Fußball-Fans freuen sich, dass sie endlich wieder in größeren Scharen ihre Klubs anfeuern dürfen. Doch ein Bundesland stellt sich weiter quer: Niedersachsen. Das sorgt für Unmut beim VfL Wolfsburg.

Der VfL Wolfsburg hat mit Unverständnis darauf reagiert, an diesem Wochenende als einziger Fußball-Bundesligist weiterhin vor nur 500 Zuschauern spielen zu dürfen.

Hintergrund ist die Entscheidung des Bundeslandes Niedersachsen, coronabedingt vorerst keine Lockerungen bei Großveranstaltungen wie Konzerten oder Fußballspielen zuzulassen.

Uneinheitliche Regelung sorgt für Unmut beim VfL Wolfsburg

Das sei „schwer nachvollziehbar“, sagte der Geschäftsführer des VfL Wolfsburg, Tim Schumacher (47), dem „Sportbuzzer“ vor dem Abstiegskrimi gegen Greuther Fürth (Sonntag, 17.30 Uhr/DAZN). „Es war ja das Ziel, dass es einheitliche Regelungen gibt.“

Alles zum Thema Corona

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (63) erklärte den niedersächsischen Profiklubs das Vorgehen seiner Landesregierung am Donnerstag in einer Videoschalte. „Sobald die weitere Entwicklung absehbar ist, werden wir sehr gerne auch in Niedersachsen Lockerungen realisieren. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist dies aber nicht der Fall“, hatte der SPD-Politiker bereits am Vortag betont.

Zwar haben die Chefinnen und Chefs der Staats- und Senatskanzleien bereits entschieden, dass Stadien und Hallen deutschlandweit wieder mit mehr Zuschauern gefüllt werden dürfen. So sind bei überregionalen Großveranstaltungen im Freien bis zu 10 000 Menschen möglich, heißt es in dem Beschluss. Niedersachsen nahm das bislang jedoch noch nicht in seine Corona-Verordnung auf und wurde deshalb von mehreren Profisport-Vertretern auch schon massiv kritisiert.

„Verstehen kann ich das alles längst nicht mehr. 15 000 Zuschauer in Magdeburg, bei uns fast keine, das ist doch unlogisch“, sagte Mehrheitsgesellschafter Martin Kind (77) von Hannover 96. „Die Leute verlieren den Glauben an die Regeln, wenn sie so uneinheitlich sind.“ (dpa)