Europa LeagueAbwehr-Frust nach Hinspiel-Debakel: BVB erneut von Glasgow Rangers düpiert

James Tavernier kommt zum Schuss, Jude Bellingham kann den Abschluss nicht mehr verhindern.

Borussia Dortmund streicht bereits nach dem Rückspiel am 24. Februar 2022 in der Zwischenrunde der Europa League die Segel. Hier trifft James Tavernier zum 2:2-Ausgleich für die Glasgow Rangers.

Der Europa-Traum von Borussia Dortmund ist bereits nach der Zwischenrunde der Europa League ausgeträumt. Durch ein 2:2 bei den Glasgow Rangers verspielte der BVB seine nächste Titel-Chance.

von Béla Csányi (bc)

Abwehr-Frust statt Comeback-Jubel bei Borussia Dortmund. Mit der Hypothek der 2:4-Pleite aus dem Hinspiel hat der BVB bei den Glasgow Rangers die Wende im Kampf um das Achtelfinale der Europa League verpasst und die letzte realistische Titel-Chance der Saison leichtfertig verspielt.

Die Schwarz-Gelben spielten in Schottland am Donnerstagabend (24. Februar 2022) zwar zeitweise offensiv ansprechend und lagen zwischenzeitlich in Führung, machten sich durch die längst gewohnten defensiven Unzulänglichkeiten das Leben aber selbst schwer. So reichte es nur für ein 2:2. Damit verbunden: Das ernüchternde Europa-Aus in der Zwischenrunde.

Borussia Dortmund dreht Rückstand bei Glasgow Rangers zur Pause

Mats Hummels (33) sprach nach dem Spiel bei RTL von einer „Riesen-Enttäuschung“ und bemängelte, dass die Borussia nach der starken Wende vor der Pause wieder nachgelassen habe: „Erstmal haben wir sie in der ersten Halbzeit komplett im Sack gehabt eigentlich. Dann kommen wir sehr schlecht aus der Halbzeit raus, bringen sie zurück ins Spiel.“

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Wie schon im Hinspiel lief Borussia Dortmund auch im stimmungsvollen Ibrox-Stadium zunächst einem Rückstand hinterher. Und wieder war es ein Elfmeter von Kapitän James Tavernier (22.), der den Rangers zur Führung verhalf. Mit einem überflüssigen Foul im eigenen Strafraum machte es Julian Brandt dem BVB, der dem Zwei-Tore-Rückstand verzweifelt hinterherlief, noch schwerer.

Doch anders als vergangene Woche berappelte sich die Borussia, die das Spiel mit einem Pfostenschuss in der vierten Minute eigentlich überzeugend begonnen hatte. Erst traf Jude Bellingham (18) nach unfreiwilliger gegnerischer Vorlage zum Ausgleich (31.), dann besorgte Donyell Malen (23) im zweiten Anlauf bei einer Doppelchance sogar die Pausenführung (42.).

Glasgow Rangers kontern Dortmunder Halbzeitführung

Lief es offensiv auch ohne den weiter verletzten Sturm-Star Erling Haaland (21) ordentlich, kam der BVB defensiv auch im zweiten Duell gegen die international zweitklassigen Schotten immer wieder an seine Grenzen. Das musste die Elf von Marco Rose (45) in der 57. Minute mit dem 2:2-Ausgleich teuer bezahlen.

Erst ließ sich Marius Wolf (26) auf der Außenbahn mit nachlässigem Zweikampfverhalten düpieren, dann missglückte Mats Hummels vor dem eigenen Tor der Klärungsversuch. Der aufgerückte Tavernier bedankte sich und schob aus wenigen Metern mühelos ein. Wie schon zu Spielbeginn fehlten dem BVB zwei Tore und mit jeder vergangenen Minute auch die Zeit, um das kleine Europa-Wunder noch zu schaffen.

Europa League: Borussia Dortmund ohne Sturmlauf raus

Der endgültige K.o. zehn Minuten später währte zwar nur zwei Minuten, weil Schiri Antonio Mateu Lahoz (44) das vermeintliche 3:2 der Rangers nach Studium der TV-Bilder wieder aberkannte. Doch statt eines Dortmunder Sturmlaufs ging von den rasanten Konter-Versuchen der Gastgeber die deutlich größere Gefahr aus.

Spätestens als Kapitän Marco Reus (32) wenige Minuten vor Schluss humpeln vom Feld musste, war klar: Die Europa League geht ohne Borussia Dortmund in die entscheidende Phase, das eine enttäuschende Saison nur noch mit einem spannenden Meisterkampf in der Bundesliga einigermaßen retten könnte.