Paukenschlag in der 3. LigaPeter Hyballa nach nur 64 Tagen im Amt gefeuert

Trainer Peter Hyballa hält einen Schal seines neuen Vereins Türkgücü München hoch.

Peter Hyballa übernahm am 20. September 2021 das Ruder beim Drittligisten Türkgücü München.

Paukenschlag in der 3. Liga bei Türkgücü München. Coach Peter Hyballa muss nach nur sieben Liga-Spielen seinen Hut nehmen.

von Uwe Bödeker (ubo)

München. Das ging aber schnell: Zweiter Trainerwechsel bei Türkgücü München in der Saison 2021/22. Am Dienstag (23. November 2021) ist Peter Hyballa (45) nach nur sieben Liga-Spielen und lediglich 64 Tagen im Amt mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden worden.

Der Trainerverschleiß bei Türkgücü geht damit munter weiter. Durchschnittlich sind die Coaches seit dem Aufstieg im Jahr 2020 in die 3. Liga nur 101,4 Tage im Amt.

Hyballa wurde Mitte September 2021 als Nachfolger von Petr Ruman (45) geholt. Seine Bilanz war äußerst dürftig: zwei Siege aus sieben Liga-Spielen, bei fünf Niederlagen. Auch im Pokal gab es unter Hyballa eine peinliche Niederlage gegen Viertligist TSV Aubstadt.

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3. Liga: Türkgücü München rutscht in der Tabelle ab

Nach dem 0:2 in Braunschweig am 20. November rutschte das Team in der Tabelle auf Rang 16 ab, mit nur noch zwei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge. Dabei war Türkgücü ambitioniert in die Saison gestartet, wollte die Spitzenplätze anpeilen.

Am Samstag reagierte Hyballa noch total flapsig, als er auf seine Zukunft bei Türkgücü angesprochen wurde: „Weiß ich nicht, ist mir auch egal.“

Doch wer übernimmt nun den Trainerposten? Äußerst beliebt dürfte der Schleudersitz bei Fußballlehrern nicht sein. Hyballa ist der fünfte Coach seit dem Aufstieg 2020. Vorgänger Ruman hielt es nur 13 Spiele aus.

Türkgücü München: Spieler kontra Geschäftsführer

Geschäftsführer Max Kothny (24) hat schon zahlreiche Patronen verschossen. Zuletzt attackierte er erneut die Spieler: „Wir verpflichten gute Spieler und bezahlen sie auch gut. Aber dann erwarten wir auch volle Leidenschaft und Leistung.“ Ihm fehle die Identifikation mit dem Klub: „Das sehe ich einfach nicht. Stattdessen sehe ich seit Wochen Sattheit.“ Einige Spieler wiesen die Kritik zurück. Schon im September hatte Kothny die Spieler kritisiert: „Es kann doch nicht der Anspruch eines Klubs sein, die Einstellung zu haben: ‚Wenn wir hinten liegen, ja mei, dann ist das eben so. Dann ist das Spiel sowieso gelaufen.‘ Das geht nicht!“

Ob es allerdings der richtige Weg ist, imer wieder den Trainer zu entlassen, scheint fraglich. Am Montag (29. November, 19 Uhr, MagentaSport) geht es weiter mit dem Heimspiel gegen Zwickau.