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„Waren da bestimmt nicht die treibende Kraft“Kampf um Talente: Ruthenbeck schießt gegen Leverkusen

Stefan Ruthenbeck jubelt nach dem Finale in Leverkusen.

Im Finale um die Deutsche U19-Meisterschaft setzte sich der 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen durch. Bei einem 13 Jahre alten Top-Talent hatte der rheinische Rivale die besseren Karten.

Warum schafft es der 1. FC Köln nicht, Talente wie Justin von der Hitz zu halten? U19-Trainer Stefan Ruthenbeck hat zu den Vorwürfen Stellung genommen – und Kritik an Bayer Leverkusen geübt.

von Antje Rehse  (are)

Er ist Kölns Erfolgstrainer! Seit 2017 trainiert Stefan Ruthenbeck (53) die U19 des 1. FC Köln, durfte in dieser Saison mit seinen Jungs die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft feiern.

Im Finale besiegten die jungen Geißböcke Bayer Leverkusen in einem spektakulären Spiel. Am rheinischen Rivalen hat Ruthenbeck nun deutliche Kritik geübt.

Leverkusen warb 13-Jährigen ab: „Dieser Fall sollte keine Schule machen“

Worum geht’s? Der Werksklub hatte zuletzt das blutjunge FC-Talent Luca Cannizzaro (13) und dessen Bruder Simone (16) abgeworben – sehr zum Missfallen der Kölner. „Grenzwertig ist auf jeden Fall, dass Luca noch sehr jung ist. Er ist Jahrgang 2012“, betonte Ruthenbeck in einem Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Er fordert: „Dieser Fall sollte keine Schule machen.“

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Es ist nicht der erste Ärger um Nachwuchsspieler zwischen den beiden Rivalen. In der Vergangenheit sorgte bekanntlich der Fall Florian Wirtz (22) für mächtig Wirbel. Der FC schaffte es 2020 nicht, das Supertalent langfristig zu binden. Leverkusen lockte den späteren Nationalspieler mit ordentlich Kohle und einer Top-Perspektive auf die andere Rheinseite. An das Abkommen zwischen den rheinischen Klubs, gegenseitig keine Jugendspieler abzuwerben, hielt sich Bayer nicht.

Mittlerweile ist Wirtz rund 150 Millionen Euro wert. Beim FC sitzt der Stachel tief – und das Abkommen gibt es nicht mehr. „Und wir waren da bestimmt nicht die treibende Kraft“, stichelt Ruthenbeck.

Der FC muss aktuell auch den Abgang von Justin von der Hitz (18) verkraften. Der U17-Weltmeister, der beim Finalsieg der U19 in Leverkusen zum Spieler des Spiels ausgezeichnet wurde, wechselt zum 1. FC Nürnberg. Warum schaffte es der FC nicht, den pfeilschnellen Flügelflitzer zu halten? 

„Zu seinen genauen Beweggründen kann ich wenig sagen. Ich kann nur sagen: Wir im Nachwuchsbereich, unsere Verantwortlichen in der Akademie, alle haben um Justin gekämpft. Wir haben wirklich alles versucht. Es gab auch Gespräche mit unserer Lizenzspielerabteilung“, sagte Ruthenbeck, der ab der kommenden Saison neben seinen Trainer-Job auch den Leistungsbereich der FC-Akademie leiten wird.

Laut Ruthenbeck werde es aber auch in Zukunft schwierig für Köln sein, seine Youngsters langfristig zu binden. „Klubs wie Bayern oder Dortmund haben einfach bessere Karten, Talente zu halten. Wir bilden sehr gut aus, das stimmt. Andere, potentere Klubs schauen deshalb nicht ohne Grund auf uns“, so Ruthenbeck, der betonte, „dass von unserer Startelf beim Finale in Leverkusen zehn Spieler auch in der kommenden Saison beim FC unter Vertrag stehen. Das ist eine gute Quote.“

Den Vorwurf, der FC würde es zu häufig verpassen, bei den Top-Talenten Nägel mit Köpfen zu machen und diese frühzeitig an sich zu binden, wollte er nicht gelten lassen. „Aber wenn die Jungs dies gar nicht wollen? Wenn die Eltern oder Berater sagen, dass sie erst einmal die weitere Entwicklung abwarten wollen? Was macht man dann? Es ist nicht immer so einfach, wie es von außen vielleicht erscheinen mag“, so der Nachwuchscoach, der in der Saison 2017/18 als Interimstrainer bei den Profis aushalf.

Ruthenbeck weiter: „Vielleicht ist das eine unpopuläre Aussage: Nur, weil wir etwas wollen, heißt es noch lange nicht, dass der Spieler und sein Umfeld das auch wollen. Es liegt nicht nur an uns, wenn bestimmte Dinge nicht funktionieren. Auch die Seite des Spielers muss das richtige Gespür dafür haben, was für den Spieler der vermeintlich beste Weg ist und wo er ihn gehen will. Natürlich können wir bestimmte Sachen bei uns noch optimieren, aber es wird wohl immer mal wieder vorkommen, dass wir Talente verlieren. Das ist ganz normal.“