Keine Punkte nach ChancenwucherFC verpasst Sensation bei den Bayern – Bochum verschärft Lage im Keller

Jeff Chabot, Dejan Ljubicic und Jacob Christensen umzingeln Jamal Musiala.

Der FC Bayern holte am Samstag (13. April 2024) die drei Punkte gegen den 1. FC Köln. Hier umzingeln Jeff Chabot, Dejan Ljubicic und Jacob Christensen Jamal Musiala.

Keine Punkte für den 1. FC Köln bei der Auswärts-Reise zum FC Bayern. In München setzte es für den FC eine 0:2-Niederlage. Bis zuletzt war in der Allianz-Arena noch ein Punktgewinn drin.

von Jürgen Kemper  (kem)

Tapfer gekämpft, am Ende fährt der FC trotzdem mit leeren zurück nach Köln. Nach einem beherzten Auftritt in der Allianz-Arena musste sich die Mannschaft von Timo Schultz (46) mit 0:2 beim FC Bayern München geschlagen geben (13. April 2024).

Nach dem 95-Sekunden-Wahnsinn gegen den VfL Bochum war der FC gierig auf die Sensation beim Rekordmeister. Denn nach der peinlichen Niederlage der Bayern gegen Heidenheim witterte auch der FC seine Chance auf die Überraschung. „Wir sind enttäuscht, weil wir unsere Chancen herausgespielt haben. Am Ende steht es 0:2, ein Unentschieden wäre auch in Ordnung gewesen“, sagte Torhüter Marvin Schwäbe nach dem Spiel.

FC mit mutigen ersten Minuten bei Bayern München

Mit einem Sieg hätte der FC zudem eine Uralt-Serie der Bayern einreißen können. Vor 26 Jahren – am 8. März 1998 – hat der Rekordmeister zuletzt drei Bundesliga-Spiele in Folge verloren (0:1 gegen Schalke).

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Der Beginn war verheißungsvoll. Denn der gelbgesperrte Thomas Tuchel, der nach seiner vierten Verwarnung nur auf der Tribüne saß, sah eine zähe Anfangsphase seiner Mannschaft, die sich gegen gut organisierte Kölner schwertat.

Auch die beiden besten Chancen der ersten halben Stunde gehörte mutigen Gästen. Faride Alidou verpasste die 1:0-Führung in der neunten Minute nur um Zentimeter. Sargis Adamyan ließ in der 20. Minute eine 100-prozentige liegen, als er völlig freistehend per Kopf an Ulreich scheiterte. Zwei dicke Ausrufezeichen, die aber ungenutzt blieben.

Danach wachte der Serienmeister auf und erhöhte die Drehzahl bis zur Pause merklich. Nach feiner Kombination stand plötzlich Guerreiro mutterseelenallein vor Schwäbe. Doch der FC-Keeper verhinderte mit einem sensationellen Reflex den Rückstand.

Wenig später half dem FC dann das Aluminium. Toptorjäger Harry Kane traf aus elf Metern nur den Pfosten. Es war ein munteres Spiel, in dem sich der FC als krasser Außenseiter nicht versteckte, sondern wie vorgenommen immer wieder Nadelstiche setzte.

Es haperte auf beiden Seiten lediglich an der Chancenverwertung. Auf Münchner Seite traf Tel nochmal den Pfosten, Alidou ließ für den FC auch seinen zweiten Hochkaräter des Tages liegen. Viele Chancen, null Tore –so ging es dann auch in die Kabinen.

FC Bayern schießt Sieg gegen Köln nach der Pause heraus

Der FC schnupperte an der Sensation, nachdem es in der Vergangenheit wenig zu holen gab in der Allianz-Arena. Der letzte Kölner Sieg in der bayerischen Landeshauptstadt liegt mittlerweile 15 Jahre zurück. Beim 2:1-Sieg am 21. Februar 2009 trafen Fabrice Ehret und Daniel Brosinski – lang, lang ist’s her!

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Nach der Pause übernahm dann aber der Rekordmeister das Zepter. Der FC konnte sich zunächst noch beim überragenden Schwäbe bedanken, dass es lange 0:0 stand.

In der 65. Minute war der bravouröse Keeper dann allerdings geschlagen. Nach einer kurzen Ecken-Variante fasste sich Guerreiro ein Herz und zirkelte den Ball aus halbrechter Position unhaltbar ins lange Eck. Der Bann war gebrochen.

Tapfere Kölner warfen zwar bis zum Schluss alles in die Waagschale, zogen aber dann gegen clevere und abgezockte Bayern den Kürzeren. Lediglich nach dickem Upamecano-Patzer wurde es in den letzten Minuten noch mal brandgefährlich, aber erst scheiterte Waldschmidt überhastet, dann kratzte Ulreich den Nachschuss von Tigges aus dem Eck.

Sven Ulreich kratzt den Schuss von Steffen Tigges (r.) aus dem Eck.

Fast noch der Ausgleich: Sven Ulreich kratzt den Schuss von Steffen Tigges (r.) aus dem Eck.

Kurz vor Schluss machte Thomas Müller dann nach einem Schnitzer von Bochum-Held Luca Waldschmidt endgültig den Deckel drauf. Bitter für den FC, der an diesem Nachmittag durchaus an einem Punktgewinn geschnuppert hat. „Der Matchplan ist aufgegangen, aber wir haben die Tore nicht gemacht. Das wird in München gnadenlos bestraft. Ein Punkt wäre drin gewesen“, fasste Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler zusammen.

Noch schwerer als die erwartbare Niederlage in München wogen allerdings die Ergebnisse auf den anderen Plätzen. Während der FC mit leeren Händen dasteht, fuhr Mainz einen 4:1-Sieg gegen die TSG Hoffenheim ein.

Bochum holte mit einem Treffer in der 90. Minute gegen Heidenheim noch ein Last-Minute-Unentschieden, erholte sich damit vom verspielten Sieg vergangene Woche im Rhein-Energie-Stadion. Damit hat der FC nun vier Punkte Rückstand auf den FSV und fünf auf den Pott-Klub.