Nach dem Ende seiner Zeit beim 1. FC Köln will Marvin Obuz nun bei Rot-Weiss Essen ein neues Karriere-Kapitel aufschlagen. Die Euphorie rund um den Königstransfer ist groß.
Euphorie nach Köln-AbgangFC-Eigengewächs mit Sprechchören empfangen – aber Trainer warnt

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Marvin Obuz am 19. Mai 2025 an der Seite von Freundin Laura bei der FC-Saisonabschlussfeier. Für ihn geht es zurück zu Rot-Weiss Essen.
von Béla Csányi (bc)
Emotionaler Abgang beim 1. FC Köln – emotionaler Start bei Rot-Weiss Essen. Auch wenn das Aus bei seinem Heimatverein schmerzt, erlebt Marvin Obuz (23) einen Saisonübergang im Wechselbad der Gefühle.
Dass das Eigengewächs beim FC in der 2. Bundesliga nicht den Durchbruch schaffte und kein neues Vertragsangebot erhielt, schmerzte selbst Sportdirektor Thomas Kessler (39). RWE war als Nutznießer zur Stelle und holte den „verlorenen Sohn“ zurück. Mit entsprechend großer Euphorie.
Marvin Obuz soll sich bei RWE an alte Form herantasten
„Reviersport“ berichtete von „tosendem Applaus und ,Marvin, Marvin‘-Sprechhören“, die bei der ersten Trainingseinheit des gefeierten Rückkehrers vor 1500 Fans am Mittwoch (25. Juni 2025) die Kulisse bildeten.
Obuz hatte in der Saison 2023/24 per Leihe für den früheren Bundesligisten in der 3. Liga gespielt und sich mit 21 Scorerpunkten in die Herzen der Fans geschossen. Schon im Winter war RWE wieder als möglicher neuer Arbeitgeber des ehemaligen Junioren-Nationalspielers gehandelt worden, jetzt klappte es mit der Rückholaktion.
Bei Social Media feierte der Klub den Transfercoup auch mit einem Ankündigungs-Video, in dem sich Obuz am Ende auch direkt an die Fans wandte und bekannte: „Liebe RWE-Fans, ich habe euch sehr vermisst! Lasst uns gemeinsam wieder Gas geben.“
Der ambitionierte Revier-Klub, der sich Gerüchten zufolge auch mit Zweitliga-Stürmer Vincent Vermeij (30) von Fortuna Düsseldorf in Verbindung gebracht wird, schielt auch dank Obuz daher vor der kommenden Drittliga-Saison nach oben. Einer bremst aber die Erwartungen: Trainer Uwe Koschinat (53).
Der Coach warnte davor, von Obuz nach einem schwierigen Jahr direkt Wunderdinge zu erwarten, erklärte daher: „Bei Marvin wird es wichtig sein, gut durch die Vorbereitung zu kommen und die Vergangenheit nicht als Bürde zu nehmen, sofort in jeder Aktion zeigen zu müssen, dass es nahtlos so weitergeht, wie es aufgehört hat.“
Der frühere Trainer von Fortuna Köln erinnerte auch an den Beginn der ersten Obuz-Etappe an der Hafenstraße, die damals mit leichten Startschwierigkeiten verbunden war. „Nach seinem Transfer hat er eine ordentliche Anlaufzeit benötigt und ist dann völlig explodiert“, blickte Koschinat zurück.
Er ist überzeugt: Damals wie heute sei Geduld der entscheidende Faktor, damit die Obuz-Sprechchöre in Essen auch im Ligabetrieb möglichst oft zu hören sind.