„Doppelpass“-ModeratorinRuth Hofmann über Baumgart und ihren größten FC-Moment – „eine Wucht“

Ruth Hofmann steht im Stadion und hält ein Sport1-Mikrofon in der Hand.

Sport1-Moderatorin Ruth Hofmann ist zurück beim „Doppelpass“. EXPRESS.de hat sie nun interviewt. (Foto: 24. Juli 2021)

Im EXPRESS.de-Interview spricht Sport1-Moderatorin Ruth Hofmann über Kölns Trainer Steffen Baumgart, ihren eindrücklichsten FC-Moment und das Verhältnis zu ihrer „Doppelpass“-Kollegin Katharina Kleinfeldt.

von Julian Meiser (jm)

Doppelpass“-Fans dürfen sich freuen: Moderatorin Ruth Hofmann (37) ist seit dieser Saison wieder regelmäßig im sonntäglichen Sport1-Format am Start. 

EXPRESS.de hat mit Ruth Hofmann unter anderem über Steffen Baumgart und die Chancen des 1. FC Köln in der laufenden Spielzeit gesprochen. Aber natürlich auch über ihre Fußball-Leidenschaft und ihr Comeback beim „Doppelpass“.

Ruth Hofmann: „Nirgends kommt man Emotionen so nah wie dort“

Ruth Hofmann, woher kommt Ihre Liebe zum Fußball?

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Ruth Hofmann: Ich habe schon früh auf dem Bolzplatz gekickt. Als Jugendliche habe ich auch selbst ein paar Jährchen im Verein gegen den Ball getreten. Dazu muss ich sagen: Ich war immer recht schnell, aber vor dem Tor war ich ein Chancentod. (lacht) Demnach war mir schnell klar, dass ich eine Karriere als aktive Fußballerin wohl nicht einschlagen werde. Als Augsburgerin war ich manchmal mit der Familie im Rosenaustadion, mein erstes großes Spiel war dann im Münchner Olympiastadion. Das war beeindruckend.

Profi-Fußball wird in beiden Stadien nicht mehr gespielt. Welche Arenen faszinieren Sie heutzutage?

Hofmann: Das Tolle an meinem Beruf ist, dass ich an vielen Wochenenden im Stadion sein darf. Die großen Fußballtempel – wie der Hamburger Volkspark – lösen immer wieder Begeisterung in mir aus, aber auch die kleineren Stadien bringen viel Charme mit: das Ostseestadion in Rostock oder das Millerntor des FC St. Pauli. Wichtiger als die Kapazität sind aber die herausragenden Momente, die ich in einzelnen Stadien miterleben durfte.

An welche Momente denken Sie?

Hofmann: In Erinnerung geblieben sind auf jeden Fall die Aufstiegsspiele vom 1. FC Köln 2014 und vom FC Schalke 2022. In solchen Momenten entwickeln die Stadien noch einmal eine ganze andere Wucht. Von dieser Stimmung lasse ich mich total anstecken – und genieße es, am Spielfeldrand zu stehen und die Stimmung aufzusaugen. Nirgends kommt man Emotionen so nah wie dort.

An Emotionalität mangelt es in Köln nicht. Was trauen Sie dem FC in dieser Saison zu?

Hofmann: Ich traue dem FC eine sorgenfreie Saison zu. Zum Auftakt beim BVB hat sich Köln sehr beachtlich geschlagen. Wohlgemerkt auswärts bei einem Titelfavoriten. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie sehr unbequem sein kann und in der Lage ist, vorne immer wieder Nadelstiche zu setzen. Hinten könnte Leart Pacarada eine wichtige Stütze werden, ihn kenne ich aus der 2. Bundesliga sehr gut.

In dieser Saison sind Sie nicht nur Fieldreporterin beim Topspiel der 2. Bundesliga, sondern auch wieder als Co-Moderatorin beim Sport1-„Doppelpass“ tätig. Wie fühlt sich die Rückkehr zur alten Wirkungsstätte an?

Hofmann: Wie Heimkommen ins eigene Wohnzimmer. Ich kenne die Umgebung, kenne die Leute. Mit den Personen hinter den Kulissen habe ich schon lange zusammengearbeitet. Abgesehen von kleinen Veränderungen am Set und dem Titelsponsor ist der „Doppelpass“ einfach eine der größten Konstanten im deutschen Fernsehen. Schon vor meiner Zeit bei Sport1 habe ich regelmäßig eingeschaltet ...

Ruth Hofmann mit Florian König halten gemeinsam das Phrasenschwein in den Händen.

Co-Moderatorin Ruth Hofmann mit Gastgeber Florian König beim Sport1-„Doppelpass“.

Gibt's eine Person, die Sie gerne mal im Doppelpass begrüßen würden?

Hofmann: Jürgen Klopp könnte mal vorbeikommen. Der war zwar schon in der Sendung – aber nicht, seitdem ich meine erste Sendung 2016 hatte. (lacht) Grundsätzlich wünsche ich mir mehr aktive Trainer, die machen sich gerne etwas rar.

Wie wär's mit Steffen Baumgart?

Hofmann: Sehr gerne! Er ist einer, der nie ein Blatt vor den Mund nimmt und immer klare Kante zeigt. Authentische Typen wie Baumgart tun der Bundesliga gut und würden auch der „Doppelpass“-Runde gut zu Gesicht stehen. Auch wegen seiner markigen Sprüche.

„Doppelpass“: Ruth Hofmann über Kollegin Katharina Kleinfeldt

Viele Fußball-Fans nehmen den „Doppelpass“ als Männerrunde wahr. Wie betrachten Sie dieses Phänomen?

Hofmann: Die Runden sind immer noch sehr männerlastig, richtig. Der Wunsch geht aber dahin, mehr Frauen in der Runde zu haben. Im Vergleich zu früher hat sich der Frauenanteil klar erhöht. Am Sonntag wird in Laura Wontorra eine tolle Kollegin zu Gast sein. Wir haben damals gemeinsam das Volontariat bei Sky gemacht. Ich bin jemand, die jeder diskussionsfreudigen Frau aus dem Fußball-Kosmos eine Teilnahme ans Herz legt.

Sie wechseln sich bei den Topspielen der 2. Bundesliga sowie als Co-Moderatorin beim „Doppelpass“ in dieser Saison mit Katharina Kleinfeldt ab. Wie ist das Verhältnis zu ihr?

Hofmann: Wir verstehen uns sehr gut, tauschen uns regelmäßig aus. Als ich neulich mein „Doppelpass“-Comeback gefeiert habe, hat sie mir direkt zugeschaut. Wir brennen beide für die 2. Liga und beide für den „Doppelpass“. Unser Ziel ist es, ein schönes Produkt abzuliefern. Dafür ist der Teamgedanke einfach unerlässlich und Konkurrenzdenken fehl am Platz. Den gelungenen Einstand habe ich ihr gegönnt.

In der „Doppelpass“-Sendung vom 20. August, als Kollegin Kleinfeldt im Einsatz war, kam es zu einem Störfall. Zwei Personen haben unerlaubt die Diskussionsrunde gecrasht. Ähnliches haben Sie auch schon erlebt ...

Hofmann: In der Tat. 2018 stürmten ein paar Leute das „Doppelpass“-Set und haben mit Spielgeld um sich geschmissen – eine Protestaktion gegen den DFB. Das war dann ein kurzer Überraschungsmoment, weil ich die Situation erstmal einordnen musste. In unserem Fall damals war das Security-Personal aber schnell zur Stelle. Und beim jüngsten Vorfall hat Florian König ganz hervorragend reagiert.