Beim 1. FC Köln läuft die Trainersuche auf Hochtouren, danach geht es mit ähnlicher Intensität an die Kaderplanung. In der Abwehr hängt einiges von den Wünschen des neuen Trainers ab.
FC-Stammkraft will ins AuslandAbwehr-Arbeit für Kessler: Defensive hängt vom neuen Trainer ab
von Béla Csányi (bc)
Thomas Kessler (39) hat bei der Spielersuche nach dem Bundesliga-Aufstieg den Kurs vorgegeben: „Es gibt keine Position ohne Handlungsbedarf“, sagte der neue Sportdirektor des 1. FC Köln zu EXPRESS.de über seine Personal-Planung für den Sommer.
Während im Sturm ein erster wichtiger Transfer gelang und mit Ragnar Ache (26) ein vielversprechender Neuzugang unter Dach und Fach ist, liegt weiter hinten noch vieles im Unklaren. Das hängt vor allem auch mit der weiterhin auf Hochtouren laufenden Trainersuche zusammen.
Spielt der FC mit Dreier- oder Viererkette?
Nachdem der FC in der vergangenen Saison mehrfach zwischen Vierer- und Dreierkette hin und her gewechselt war, könnte ein neuer Coach sich klipp und klar auf eine Formation festlegen und entsprechende Ansprüche an die Kaderplanung stellen.
Der hoch gehandelte Lukas Kwasniok (43) etwa, zu dem bereits intensiver Kontakt besteht, stand in Paderborn für intensives Spiel in einem 3-4-3-System, an dem er in der vergangenen Saison konsequent festhielt. Sollte sich der FC dieser Philosophie verschreiben, wäre in der Abwehr eine üppigere Besetzung nötig als bei einem System mit Viererkette.
Immerhin: Mit Kapitän Timo Hübers (28), Routinier Dominique Heintz (31), Top-Talent Julian Pauli (19) und Winter-Neuzugang Joel Schmid (26) stehen gleich vier Innenverteidiger zur Verfügung. Eric Martel (23) könnte die von ihm ungeliebte Position im Notfall bekleiden.
Bei den unerfahrenen Eigengewächsen Elias Bakatukanda (21/mögliche Rückkehr nach Österreich-Leihe, Linz hat aber die Option auf ein weiteres Jahr) und Neo Telle (20) sowie dem Langzeitverletzten Luca Kilian (25) müsste sich der neue Trainer erst noch ein Bild über die sportlichen Aussichten machen.
Und nicht nur kurzfristig könnte der FC im Defensiv-Zentrum zum Handeln gezwungen sein: Hübers ist nur noch für ein Jahr gebunden und schaut sich durchaus um. „Ich fühle mich wohl in Köln, bin aber kein Freund von Lippenbekenntnissen. Ich weiß, es ist mein letztes Vertragsjahr“, sagte er im Podcast „Kicker meets DAZN“.
Dann wurde Hübers sogar noch konkreter, machte deutlich: „Es steht ganz stark auf meiner Agenda, im Ausland zu leben und im Idealfall zu spielen. Am liebsten noch, solange meine Freundin und ich noch keine Familie und Kinder haben, weil man es dann doch in volleren Zügen genießen und alles aufsaugen kann.“
Kurz nach Hübers’ 30. Geburtstag startet im kommenden Jahr die Saison 2026/2027. Der ablösefreie Wechsel zu diesem Zeitpunkt wäre nach dann fünf FC-Jahren wohl die letzte und beste Chance auf ein Abenteuer abseits der Heimat, wo er bislang nur für Köln und Hannover spielte.
Sollte er seinen Kapitän zum Verbleib bewegen wollen, wird FC-Sportdirektor Kessler in den kommenden Monaten daher auch an dieser Front einiges zu tun haben.