Todes-Drama auf A555Staatsanwaltschaft ermittelt wegen illegalen Autorennens – FC-Talent in Klinik

Ein verunfalltes Auto steht auf der Autobahn 555 zwischen Köln und Bonn. Zwei Menschen sind bei dem Unfall gestorben. Nach ersten Informationen der Polizei sollen mindestens zwei Fahrzeuge beteiligt gewesen sein.

Der ausgebrannte VW Polo auf der Autobahn 555 zwischen Köln und Bonn. Zwei Menschen sind bei dem Unfall am 1. Dezember 2023 gestorben. Zwei Talente des 1. FC Köln waren auch an dem Unfall beteiligt.

Auch drei Tage nach dem verheerenden Unfall auf der A555 mit zwei Todesopfern sind die Umstände noch ungeklärt. Die Polizei ermittelt unter Hochdruck.

Wie kam es am Freitagabend (1. Dezember 2023) zu dem schockierenden Unfall auf der A555, Höhe Anschlussstelle Wesseling? Auch am Montag (4. Dezember) hat die Polizei trotz Zeugenaufrufen und intensiven Ermittlungen keine neuen Erkenntnisse gewonnen.

Die zwei Menschen, die in einem ausgebrannten Kleinwagen (VW Polo) ums Leben kamen, sind noch nicht identifiziert. Das bestätigte ein Polizeisprecher EXPRESS.de am Montagmorgen.

FC-Spieler nach Unfall im Krankenhaus behandelt

Am Unfall beteiligt waren zwei Talente des 1. FC Köln, die in der U21-Mannschaft in der Regionalliga West aktiv sind (Namen der Redaktion bekannt). Einer der Spieler musste nach dem Unfall im Krankenhaus behandelt werden, wie EXPRESS.de bereits berichtete.

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Die Einsatzkräfte fanden am Freitag eine entsetzliche Szenerie vor. 30 Feuerwehrleute waren vor Ort. Für die Personen im Polo (ein Mann und eine Frau) kam jede Hilfe zu spät. Mit einem Hubschrauber, ausgestattet mit einer Wärmebildkamera, suchte die Polizei die nähere Umgebung ab, um auszuschließen, dass möglicherweise weitere Opfer aus dem Kleinwagen geschleudert wurden. Die Unfallstelle zog sich nach dem Crash über einige Hundert Meter.

Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler haben sich ein Audi und ein Mercedes, unterwegs in Fahrtrichtung Bonn, berührt. Der Audi soll dann in der Folge dem Polo ins Heck gefahren sein. Der Kleinwagen drehte sich daraufhin und ging in Flammen auf.

Im Mercedes saßen ein 20-jähriger Fahrer und ein 21-jähriger Beifahrer, im Audi ein 20-jähriger Fahrer und ein 20-jähriger Beifahrer. Darunter zwei Spieler des 1. FC Köln. Ihre U21-Mannschaft hatte zuvor in der Regionalliga gegen Fortuna Köln gespielt (3:3). „Wir wurden über den Unfall informiert und dass Spieler aus dem Nachwuchs des 1. FC Köln beteiligt waren“, sagte der Verein gegenüber EXPRESS.de.

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Um genauere Erkenntnisse zu gewinnen, wurden die Mobiltelefone der vier jungen Personen beschlagnahmt. Die Polizei hofft dadurch nun, nach den Auswertungen genauere Hinweise zu erlangen. Zudem wurde ein Sachverständiger sowie die Rechtsmedizin in die Ermittlungen eingebunden.

Staatsanwaltschaft gibt ein Update

Am Montagmittag sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer gegenüber EXPRESS.de: „Wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung und Teilnahme an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen sind gegen zwei zwanzigjährige Männer – die Fahrer der beiden betreffenden Personenkraftwagen – Ermittlungen aufgenommen worden. Beide kennen sich offenbar, weil sie zusammen Fußball spielen. Ihre Führerscheine sind sichergestellt worden.“

Bremer erklärt den Stand der Ermittlungen und das weitere Vorgehen: „Die Polizei Köln hat zur Aufklärung des Falles eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Derzeit werden Zeugen vernommen, Mobiltelefone und Unfallspuren ausgewertet. Ein Unfallrekonstruktionsgutachten ist in Auftrag gegeben worden. Das Hauptaugenmerk liegt momentan jedoch auf der zweifelsfreien Identifizierung der in dem ausgebrannten Fahrzeug aufgefunden beiden Leichname. Die Staatsanwaltschaft hat deren Obduktion in Auftrag gegeben und in diesem Zusammenhang um DNA-Abgleiche gebeten. Weiteres kann heute zu diesem frühen Ermittlungszeitpunkt nicht mitgeteilt werden.“

Das Verkehrskommissariat 2 sucht weiterhin dringend Zeugen, die Angaben zum Unfallgeschehen machen können. „Insbesondere suchen die Ermittler Zeugen, die Angaben zur Fahrweise eines silbernen Audi und eines silbernen Mercedes, möglicherweise hinter- oder nebeneinander, auf der A555 zwischen Köln und Wesseling machen können. Relevant ist ein Zeitfenster zwischen etwa 23.20 und 23.30 Uhr“, heißt es.

Zeugenhinweise nimmt die Polizei telefonisch unter der Rufnummer 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de bei den Ermittlern entgegen.