FCK-AufstiegMike Wunderlich: Wilde Partynacht und Zweitliga-Rückkehr nach über elf Jahren

Mit Fan-Schals und einem kühlen Bier in der Hand feiert Mike Wunderlich den Zweitliga-Aufstieg des 1. FC Kaiserslautern.

Mit Fan-Schals und einem kühlen Bier feierte Mike Wunderlich am Dienstag (24. Mai 2022) den Zweitliga-Aufstieg des 1. FC Kaiserslautern.

Der 1. FC Kaiserslautern feiert die ersehnte Zweitliga-Rückkehr – und einer freut sich ganz besonders. Elf Jahre musste Mike Wunderlich warten, jetzt darf er sich noch einmal im Fußball-Unterhaus beweisen.

von Jürgen Kemper (kem)Béla Csányi (bc)

4063 Tage nach seinem letzten Zweitliga-Spiel ist er endlich zurück im Fußball-Unterhaus! Gleich in seiner Premieren-Saison beim 1. FC Kaiserslautern hat sich Mike Wunderlich (36) im Karriere-Herbst noch einmal den Traum von der 2. Bundesliga erfüllt. Kein Wunder, dass es für den Routinier eine kurze Nacht wurde.

Als EXPRESS.de ihn am Mittwochmittag (25. Mai 2022) erreichte, hatte Wunderlich seine Stimme nur bedingt zurück, war noch immer völlig geschafft vom Relegations-Krimi und den anschließenden Aufstiegs-Feierlichkeiten. Im Bus stieg auf der achtstündigen Rückfahrt die wilde Party, angehalten zwischendurch nur, um für Getränke-Nachschub zu sorgen.

Mike Wunderlich bleibt 1. FC Kaiserslautern in Liga zwei erhalten

„Überragend, dass ich so etwas mit 36 noch erleben darf“, jubelte Wunderlich am Tag nach dem 2:0-Sieg bei Dynamo Dresden: „Unfassbar, was in diesem Verein steckt.“ Er selbst hatte daran gehörigen Anteil, den 1:0-Führungstreffer von Daniel Hanslik (25) bereitete er im Hexenkessel von Dresden vor. Auch am Morgen nach der Ankunft hatte der Lauterer Topscorer (15 Torbeteiligungen) kaum Zeit zu schlafen.

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Und um 16 Uhr ging es schon wieder zur nächsten Party, diesmal mit den Fans auf dem Rathausbalkon in Kaiserslautern. Schon jetzt ist klar: Dort sieht der Kölner auch in der kommenden Spielzeit seine sportliche Heimat!

Wunderlich verriet EXPRESS.de, dass er die 2. Bundesliga auf dem Betzenberg als womöglich letztes großes Karriere-Highlight auf jeden Fall noch mitnehmen wird. „Für solche Erlebnisse spiele ich Fußball“, schwärmt der Spielgestalter, der vor der Saison überraschend von Viktoria Köln in die Pfalz gewechselt war.

Nach der kräftezehrenden Saison geht es ab Donnerstag erst mal in den Urlaub nach Mallorca, mit aufgeladenen Akkus dann zur neuen Spielzeit in die Mission Klassenerhalt. Wunderlich: „Der FCK ist mit seinen herausragenden Fans endlich wieder da, wo er hingehört. Ich bin stolz, dass wir das als Mannschaft geschafft haben.“

Dirk Schuster wird beim FCK zum Aufstiegs-Retter

Ähnlich euphorisch war mit Dirk Schuster (54) auch ein weiterer Ex-Kölner. Der Ex-Profi des 1. FC Köln (1997 bis 1999) war nach der Entlassung von Trainer Marco Antwerpen (50) extra für die Relegation verpflichtet worden und erfüllte die Funktion als Aufstiegs-Retter.

„Wir sind heute über die Kotzgrenze hinausgegangen“, lobte er bei Sky den unermüdlichen Einsatz seiner Mannschaft, die in beiden Spielen die Null hielt und im richtigen Moment noch die Kurve bekam: Die vorigen drei Drittliga-Spiele hatte der FCK allesamt verloren, die letzte weiße Weste datierte vom Auswärtsspiel am 19. März bei der zweiten Mannschaft des SC Freiburg.

Dynamo Dresden: Frust über Relegation und Fan-Eskalation

Grenzen wurden allerdings, im negativen Sinne, auch von den frustrierten Dresdner Fans überschritten. Chaoten drangen gewaltsam in den Kabinentrakt ein, bedrohten Spieler und Verantwortliche und verletzten dabei auch zwei Ordner.

„Bei allem Verständnis für diesen Frust, den alle Beteiligten im Verein teilen und genauso fühlen, ist das Verhalten einiger Dynamo-Fans gegen Ende des Spiels und im Besonderen danach völlig inakzeptabel“, kritisierte Dynamo Geschäftsführer Jürgen Wehlend. Das Schicksal der SGD, die nach ihrem Zweitliga-Aufstieg jetzt den sofortigen Wiederabstieg hinnehmen muss, will der FCK im kommenden Jahr auch mit Mike Wunderlich (36) unbedingt verhindern.