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Nur mit Mundschutz vor die TürKrupp: „Niemand weiß, ob es eine neue Saison gibt“

Krupp Header Interview

Uwe Krupp plant als Chefcoach der Kölner Haie für eine Saison, von der niemand weiß, ob und wie sie stattfinden wird.

von Arno Schmitz (schmi)

Prag/Köln – Uwe Krupp (54) lebt seit seinem Engagement als Chefcoach beim HC Sparta Prag in der tschechischen Hauptstadt. Von dort leitet er aktuell, so weit möglich, die Planungen der Kölner Haie. Das Telefon-Interview mit dem Chefcoach des KEC.

Hallo Herr Krupp, wie geht es Ihnen?

Krupp: Alles okay so weit. Wie geht es ihnen?

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Ebenfalls, ich sage mal, noch alles gesund. Wie sind in Prag die Kontakt-Auflagen im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus?

Ähnlich wie in Köln, aber noch etwas strenger. Wir dürfen zum Beispiel nur noch mit Mundschutz vor die Tür. Wer ohne kontrolliert wird, zahlt 800 Euro Bußgeld. Und Tschechien hat als kleines Land die Grenzen komplett zu gemacht, man kommt noch raus, aber nicht mehr wieder rein ohne besondere Genehmigung eines Arztes oder einer Behörde.

Jetzt könnte man zynisch sagen, dann hat der Krupp ja Zeit, sich um die Haie zu kümmern.

Das ist auch nicht ganz falsch. Ich pflege über Telefon und Skype die nötigen Kontakte, sei es mit dem Klub, Spielern oder Beratern. Und dafür habe ich tatsächlich mehr Zeit als sonst.

Am Freitag wurde  Mittelstürmer James Sheppard als Neuzugang verkündet (hier lesen Sie mehr). Sie kennen ihn aus Ihrer Berliner Zeit. Ist das die erste „Krupp-Verpflichtung“?

Jein. Ich weiß, dass Mark Mahon auch schon mal den Gedanken hatte, ihn zu verpflichten, damals hat es nicht geklappt. Als er jetzt wieder auf den Markt kam, bin ich das Thema angegangen. Ich freue mich jetzt, dass es geklappt hat. Er ist ein stabiler Zwei-Wege-Stürmer, technisch und körperlich gut, „Sheppi“ gibt uns einfach Präsenz, kann Unterzahl spielen oder auch mal ein wichtiges Bully gewinnen. Er spielt sehr kontant, ist immer eine Anspielstation. Er kennt seine Rolle und wird diese bei uns so ähnlich übernehmen, wie er sie in Berlin gespielt hat.

Wie geht es nun weiter mit den Planungen? Hat ein neuer Sportdirektor Priorität?

Die Personalie James Sheppard sind wir noch während der Saison angegangen und konnten sie nun finalisieren. Wir halten Kontakt mit Spielerberatern und Spielern, die auf dem Markt sind, aber sitzen auch irgendwie in der Warteschleife, was neue Verpflichtungen angeht. Jetzt müssen wir erst mal abwarten, wie sich diese Welle der Beeinträchtigungen durch die Ausbreitung des Coronavirus weiter entwickelt. Es gibt derzeit einfach zu viele Ungewissheiten um weiter konkret zu planen.

Hat das Eishockey den Vorteil, dass die neue Saison erst im September starten soll und man deshalb zumindest hoffen darf, dass bis dahin wieder gespielt werden kann?

Es gibt keine Gewissheit derzeit, niemand kann in die Kristallkugel schauen. Man kann eigentlich nur hoffen, dass wir die Gesamtlage mit bürgerlicher Vernunft und Verantwortung einigermaßen in den Griff bekommen. Aus meinen Gesprächen mit Spielern und Menschen, mit denen ich zu tun habe, kann ich nur sagen, dass ich den Eindruck habe, dass sich jeder sehr verantwortungsvoll verhält, da ist niemand leichtherzig oder unvernünftig, alle bleiben zu Hause.

Gibt es eine Planung innerhalb der Liga, wie man weiter vorgehen will?

Wir sind natürlich in Kontakt, aber aktuell weiß doch niemand, ob es wirklich eine neue Saison geben wird. Ich denke, den nächsten Termin wird es Mitte April geben. Wenn Wissenschaft und Politik die Ergebnisse der bislang getroffenen Maßnahmen ausgewertet haben, können wir uns auch in der DEL neu beraten. Es ist gut, dass man zumindest ein solches Datum hat, auf das man hinarbeiten kann, aber alles andere ist aktuell reine Spekulation.

Zuletzt wurde über eine Art „Corona-Klausel“ berichtet, die in neuen Spieler-Verträgen Standard werden soll. Können Sie dazu etwas sagen?

Ich weiß nicht, ob man es Corona-Klausel nennen kann. Es geht im Grunde darum, die Vereine abzusichern für den Fall, dass die Saison nicht stattfindet oder keine Zuschauer zu den Spielen kommen dürfen. Im Gegensatz zum Fußball, wo hohe TV-Gelder fließen, sind wir im Eishockey viel abhängiger von den Tageseinnahmen.