Penalty-Sieg nach AbwehrschlachtKölner Haie feiern Prestige-Erfolg beim Tabellenführer

Die Kölner Haie im DEL-Gastspiel bei den Eisbären Berlin im Angriff.

Die Kölner Haie liefern sich am Freitagabend (3. November 2023) einen harten Fight mit den Eisbären Berlin.

DEL-Klassiker am Freitagabend: Für die Kölner Haie ging es am 17. Spieltag der Deutschen Eishockey-Liga zu den Eisbären Berlin. In der Hauptstadt holte der KEC extrem hart erkämpfte zwei Punkte.

von Béla Csányi (bc)

Was für ein Hauptstadt-Ausflug für die Kölner Haie! Nach drei Niederlagen in Folge wollte der KEC seine Negativ-Serie in Berlin stoppen – und holte ausgerechnet beim Tabellenführer einen hart erkämpften, aber auch verdienten 1:0-Sieg im Penalty-Shootout.

Dem Team der Stunde aus Bremerhaven boten die Haie am Mittwoch lange Paroli, unterlagen erst nach Penaltyschießen und holten zumindest einen Punkt. Diesmal fiel das Pendel im Shootout auf die Seite der Kölner.

Taktik-Wechsel der Kölner Haie in Berlin

„Wir hatten ein paar Verletzte heute, aber wir haben trotzdem 60 Minuten Gas gegeben und hart gearbeitet. Am Ende brauchst du auch ein bisschen Glück, aber das hatten wir heute, und jetzt nehmen wir die zwei Punkte mit“, sagte der Held des Abends, Torhüter Tobias Ancicka, bei Magenta Sport.

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Nach den vielen Gegentoren der vergangenen Spiele waren die Kölner Haie in den ersten Minuten vor allem auf eine sichere Defensive bedacht. Kein Wunder: Berlin stellt die mit Abstand beste DEL-Offensive, fegte die Nürnberg Ice Tigers am Dienstag auswärts mit 10:2 vom Eis.

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Bilder aus der Karriere von Uwe Krupp

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Berlin hatte zwar mehr vom Spiel, erarbeitete sich allerdings nur wenige Chancen. So gab es kaum Aufreger, und weil das vermeintliche Berliner 1:0 in der letzten Minute wegen Torhüter-Behinderung aberkannt wurde, ging es ohne Tore in die erste Pause.

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„Wir haben heute einen verkleinerten Kader, da müssen wir das Spiel ein bisschen anpassen. Wir können nicht so forechecken, wie wir es gewohnt sind, deshalb heute ein bisschen defensiver“, erklärte ein zufriedener Jan Luca Sennhenn nach dem ersten Abschnitt bei Magenta Sport: „Wir dürfen uns in der defensiven Zone keine Fehler erlauben. Berlin hatte seine Chancen, aber die Null steht noch.“

Kölner Haie stehen auch im 2. Drittel sicher in der Defensive

Nach der ersten Pause orientierten sich die Haie zunächst in der eigenen Hälfe, ließen Berlin dort aber nur wenig Raum für Abschlüsse. Krupps Defensiv-Plan ging auf, immer wieder gab es mit zunehmender Zeit immerhin auch offensive Nadelstiche.

Hinten war das 0:0 bei mehreren brenzligen Szenen dennoch dem starken Ancicka zu verdanken. Doch während Berlin drückte, verlagerte sich der KEC auf Konter, fuhr damit gut und hatte mehrere starke Szenen.

Im 2. Abschnitt war vom Krupp-Team auch offensiv deutlich mehr zu sehen als noch zu Beginn des Spiels. Eine Minute vor dem Ende hätte Justin Schütz, der alleine aufs Tor zulief, eigentlich das 1:0 machen müssen – er setzte die Scheibe aber knapp vorbei. 

Nach den starken Eindrücken aus dem Mittel-Abschnitt wollte der KEC in den abschließenden 20 Minuten noch mal eins draufsetzen. Spätestens da wurde klar: Wenn die Defensive weiter steht und die Chancenverwertung etwas besser wird, ist hier der Coup möglich.

Penalty-Sieg für die Kölner Haie dank Maxi Kammerer

Zeitweise bekam Berlin Oberwasser, wie durch ein Wunder verhinderten die Haie mit vereinten Kräften noch den ersten Gegentreffer, als Ancicka und Stanislav Dietz den Puck zehn Minuten vor Schluss irgendwie noch von der Linie kratzen konnten. In den Schlussminuten hätten dann aber auch die Haie treffen können, hatten dicke Gelegenheiten zum Lucky Punch auf dem Schläger.

Nach spannender, aber erneut torloser Verlängerung mit klaren Haie-Vorteilen ging es ins Penaltyschießen. Nach drei Fehlschüssen zeigte Maxi Kammerer als einziger Schütze keine Nerven. Weil Ancicka seinen Sahnetag anschließend krönte, ging der Extrapunkt nach Köln.