Eishockey-Sensation?Diese fünf Gründe sprechen für die erste deutsche WM-Medaille seit 70 Jahren

Deutschlands Eishockey-Nationalteam tritt am Samstag gegen die USA an.

Deutschlands Eishockey-Nationalteam tritt am Samstag gegen die USA an.

1953 gewann Deutschland zuletzt eine Medaille bei einer Eishockey-WM. Damals wurde die DEB-Auswahl bei nur vier Teilnehmern Vize-Weltmeister. Nun könnte es wieder was werden.

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft steht nach 2010 und 2021 wieder im WM-Halbfinale. Beide Male wurde Deutschland am Ende WM-Vierter.

Nun soll die erste Medaille seit 70 Jahren her – wenn nicht sogar der Titel. Auf dem Weg dahin geht es im Halbfinale am Samstag (27. Mai 2023) gegen die USA. Diese fünf Gründe sprechen für eine WM-Medaille für Deutschland:

Der Teamgeist

Auffallend ist bislang die mannschaftliche Geschlossenheit. Bestes Beispiel dafür war die Spieldauerdisziplinarstrafe gegen NHL-Topverteidiger Moritz Seider beim 3:1-Viertelfinalsieg gegen die Schweiz im zweiten Drittel.

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Das Team rückte danach noch mehr zusammen, kämpfte um jeden Zentimeter und blockte Schüsse en masse. „Das zeichnet uns auch aus. Dass wir immer noch diesen einen Gang höher finden, den Extra-Schritt machen wollen“, sagte Seider vor dem Halbfinale.

Die Entwicklung im Turnier

Pünktlich zum Start der K.o.-Runde gelang das beste Spiel im bisherigen Turnierverlauf. Die deutsche Mannschaft steigerte sich stetig. Anfangs wurden schwächere Leistungen einzelner Spieler über das Kollektiv aufgefangen. Im Viertelfinale aber war es ein Top-Spiel von jedem Einzelnen.

Das Selbstvertrauen

„Wir gehen mit viel Elan in die Partie und wollen diesmal was holen“, sagte Kapitän Moritz Müller vor dem Halbfinale gegen den Favoriten USA. Das bisherige Turnier hat das Selbstbewusstsein ungemein gestärkt.

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Auch die Wahrnehmung der anderen Teams hat sich geändert. „Weil wir respektiert werden. Man sieht es bei jedem. Man weiß nicht wirklich, ob sie gegen uns spielen wollen, weil sie einfach wissen, wie wir auftreten“, sagte Ex-NHL-Spieler Dominik Kahun.

Die Schlüsselspieler

Deutschlands Top-Scorer John-Jason Peterka von den Buffalo Sabres bekam in der Vorrunde vom Bundestrainer Harold Kreis einen Denkzettel und spielt seitdem in Topform. Der 21-Jährige hat gute Chancen, erfolgreichster Stürmer des Turniers zu werden.

Der bislang überragende Spieler im deutschen Team aber ist Nico Sturm von den San Jose Sharks. Sechs Tore schoss der Stanley-Cup-Sieger bereits. Er überzeugt aber vor allem mit seinem kompletten Spiel. Kein Weg ist ihm zu weit, kein Check zu hart: Der 28-Jährige stieg mit seiner harten Arbeit bei seiner ersten WM-Teilnahme auf Anhieb zum Teamleader auf.

In den ganz wichtigen Spielen zeigt auch Torhüter Mathias Niederberger immer seine besten Leistungen – so wie gegen die Schweiz.

Der Bundestrainer

Harold Kreis überzeugt bislang bei seiner ersten WM als Bundestrainer mit seiner sachlichen und unaufgeregten Art. Alles, was der 64-Jährige macht, hat Hand und Fuß. Die Spieler vertrauen ihm. „Harry zeichnet seine sehr ruhige Art aus. Er kann unheimlich gut motivieren und er weiß genau, was er wann wie sagen muss“, sagte Seider. (dpa)