NBA-Saison vor StartschussWer ist Favorit? Wer ist das „Alien“? – Die wichtigsten Infos

Stephen Curry (r.) im Duell mit Kentavious Caldwell-Pope (M.) und Nikola Jokic.

Die NBA-Saison steht unmittelbar vor dem Saisonstart. Das Foto zeigt Stephen Curry (r.) im Duell mit Kentavious Caldwell-Pope (M.) und Nikola Jokic in einem Vorbereitungsspiel am 14. Oktober 2022.

Nach der erneuten Krönung jagt die gesamte NBA Titelverteidiger Golden State Warriors. Die Liga ist ausgeglichen wie selten. Auch LeBron James will es noch mal wissen. Alle Infos zum Saisonstart im Überblick.

In der Nacht zum Mittwoch (19. Oktober 2022, 1.30 Uhr und 4 Uhr MESZ) beginnt die 77. Spielzeit der NBA. Finalist Boston Celtics empfängt zunächst Mitfavorit Philadelphia 76ers, danach spielt der Meister Golden State Warriors gegen die Los Angeles Lakers um LeBron James (37). EXPRESS.de listet die wichtigsten Fragen und Antworten zur anstehenden Spielzeit auf.

Wer ist Favorit auf die NBA-Meisterschaft?

Das ist vor dieser Saison schwierig zu beantworten. Meister Golden State gilt bei den Buchmachern als Favorit, aber bei Weitem nicht so deutlich wie in früheren Jahren. Die NBA ist offen wie lange nicht mehr. Auch die Milwaukee Bucks um Mega-Star Giannis Antetokounmpo (27), die Brooklyn Nets um Kevin Durant (34) und Vorjahresfinalist Boston mit einem starken Kollektiv zählen zum engsten Kreis der Titelanwärter. Im Westen werden neben den Warriors auch die Los Angeles Clippers und Hauptrunden-Sieger Phoenix Suns hoch gehandelt.

Starspieler Kawhi Leonard (31) von den Clippers, der die vergangene Saison wegen einer Kreuzbandblessur verpasst hatte, ist zurück und könnte der entscheidende Faktor werden. Natürlich gehört Titelverteidiger Golden State Warriors um den „außerirdischen“ Stephen Curry (34) wieder zum engsten Favoritenkreis. 

Alles zum Thema Dennis Schröder

Wie gut ist der Titelverteidiger aus San Francisco?

Steph Curry, Jordan Poole (23), Klay Thompson (32), Andrew Wiggins (27), Daymond Green (32) – all die zentralen Spieler auf dem Weg zum Titel in der vergangenen Saison sind noch immer bei den Golden State Warriors. Ein Faustschlag von Green gegen Poole während eines Trainings in der Vorbereitung hat die Mannschaft und das Umfeld aber ganz schön durchgerüttelt. Trainer Steve Kerr (57) sprach von der größten Krise seiner Amtszeit. Offiziell ist alles ausgeräumt und Green mit einer Strafe belegt worden. Ob hinter den Kulissen aber tatsächlich alle Wogen geglättet sind, muss sich erst zeigen.

Wer sind die großen Stars?

Der Grieche Antetokounmpo, Dallas-Mavericks-Star Luka Doncic (23) und der letztjährige MVP (wertvollster Spieler) Nikola Jokic (27) von den Denver Nuggets gelten aktuell als große Stars der Liga. Alle drei waren im September bei der EM aktiv, blieben allerdings ohne Medaille. Auch die drei Routiniers Durant, LeBron James (37) und Curry zählen noch immer zu den Aushängeschildern der Liga. Auch Clippers-Star Leonard und Joel Embiid (28) von den Philadelphia 76ers sind hier zu nennen.

Welche Rolle spielen die deutschen NBA-Profis?

Kein Spieler aus Deutschland ist so wichtig für sein Team wie Franz Wagner (21) für die Orlando Magic – und das in seiner erst zweiten NBA-Saison. Die starke EM und Bronze mit Deutschland haben seinen Ruf noch verbessert. Als Stammspieler in die Saison gehen auch Isaiah Hartenstein (24) bei den New York Knicks und Maxi Kleber (30) bei den Dallas Mavericks, die mit dem Würzburger zu den Teams zählen, denen Außenseiterchancen auf den Titel zugetraut werden. Daniel Theis (30) hat bei den Indiana Pacers wohl keine echte Perspektive, das Team ist im Umbruch, setzt auf junge Spieler und will einen der teuersten Profis im Kader gerne an eine andere Mannschaft abgeben.

Insgesamt spielen sechs Deutsche in der kommenden Saison in der NBA. Vor allem Dennis Schröder (29) will mit den Lakers in die Playoffs und sich selbst für einen großen Vertrag empfehlen. 

Moritz Wagner verpasste wegen einer Verletzung am Knöchel den Sprung in den Kader der Magic und muss sich erst wieder zurückarbeiten. Schröder verpasst den Saisonstart ebenfalls wegen einer Daumenverletzung, steht aber dennoch im Kader der Los Angeles Lakers vor seinem zweiten Engagement beim NBA-Rekordmeister.

Spielt LeBron James immer noch?

Ja, der viermalige NBA-Champion geht in seine 19. Spielzeit. Ob es mit den Lakers nach 2020 noch mal für den großen Wurf reicht, darf aber bezweifelt werden. Der 37-Jährige hat in der jüngeren Vergangenheit selbst ein Stück weit nachgelassen. James könnte sich trotzdem in dieser Saison in den NBA-Geschichtsbüchern verewigen. Mit 37.062 Punkten hat er Platz zwei im ewigen Scorer-Ranking schon übernommen. Zum Führenden Kareem Abdul-Jabbar (38.387 Zähler) fehlen noch 1325 Punkte. Kann James in 70 Spielen auflaufen, würden schon 19 Zähler pro Spiel reichen, um die Spitze zu übernehmen – selbst ohne Playoffs. In der vergangenen Saison hatte er 30,3 Punkte pro Partie erzielt. 

Was ist für DBB-Kapitän Dennis Schröder drin?

Im besten Fall ein neuer, gut dotierter und langfristiger NBA-Vertrag. Das muss jedenfalls sein Ziel sein. In LA unterschrieb er nach unglücklichen Stationen bei den Boston Celtics und Houston Rockets nur für ein Jahr und gerade mal 2,6 Millionen US-Dollar. Schröder, der bei der EM seine Stärken eindrucksvoll bewiesen hatte, muss bei seinem zweiten Anlauf bei den Lakers überzeugen, um tatsächlich noch mal einen großen Deal zu erhalten. Sportlich ist es durchaus infrage zu stellen, ob die Lakers in den Playoffs weit kommen können. Und zunächst fällt Schröder wegen einer Daumenverletzung ohnehin drei bis vier Wochen aus.

Wer ist dieses „Alien“?

Victor Wembanyama (18). Der Mann, den alle wollen. Das französische Supertalent im Alter von gerade einmal 18 Jahren dürfte 2023 in die NBA gedraftet werden. Und schon jetzt lecken sich sämtliche Klubs die Finger nach dem 2,21-Meter-Riesen vom französischen Klub Metropolitans 92, der auch technisch so überragend ist. „Jeder wurde in den letzten Jahren als Einhorn bezeichnet, aber er ist mehr wie ein Alien“, sagte selbst LeBron James. Einige Teams vom Tabellenende werden mit Absicht verlieren, in Übersee nennt sich das „Tanking“, um beim Draft im kommenden Jahr höhere Chancen auf Wembanyama zu haben.

Wo kann ich die NBA sehen?

Der Streaminganbieter DAZN zeigt in der regulären Saison 182 Partien und dazu alle Spiele des sogenannten Play-in-Turniers. Danach gibt es mindestens eine Begegnung pro Playoff-Spieltag live. Die Finals überträgt DAZN dann komplett – sie sind für den 1. Juni 2023 vorgesehen. Gleichzeitig können Fans mit dem NBA League Pass sämtliche Spiele live sehen. DAZN kostet im Abo 29,99 Euro im Monat. (dpa/sid)