Sprudelwasser im Test14 Flaschen enthalten kritische Inhaltsstoffe

Mineralwasser wird in ein Glas gefüllt.

Das Verbrauchermagazin „Ökotest“ hat 54 Sprudelwässer genauer untersucht – einige von ihnen fielen durch kritische Substanzen auf.

Ein kaltes, kühles Glas Wasser im Sommer: Für viele Menschen gibt es kaum etwas Erfrischenderes. Das Verbrauchermagazin „Ökotest“ hat nun 54 Sprudelwässer genauer untersucht – einige von ihnen fielen durch kritische Substanzen auf.

Es ist der Klassiker unter den Durstlöschern: Mineralwasser, oftmals mit Kohlensäure versetzt. Das Verbrauchermagazin „Ökotest“ nahm nun insgesamt 54 Sprudelwässer unter die Lupe und war von vielen überzeugt, wie es am Donnerstag mitteilte. Einige aber fielen durch Substanzen auf und waren nach Ansicht von „Ökotest“ nicht mehr ursprünglich rein.

Mineralwasser unterliegt in Deutschland strengen Vorgaben. Es stammt aus unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Quellen und sollte besonders rein und frei von Krankheitserregern sein, heißt es auf der Webseite des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Im Test erfüllte fast die Hälfte der untersuchten Marken diese Kriterien und erhielten die Bestnote „empfehlenswert“.

„Von ‚ursprünglicher Reinheit‘ kann keine Rede mehr sein“

In 14 Produkten allerdings fanden die Verbraucherschützer Substanzen, „die wir kritisieren - darunter Abbauprodukte von Pestiziden, Uran und Nickel“. Zwar übertrafen die Stoffe in den betroffenen Wässern die gesetzlichen Grenzwerte nicht, für „Öko-Test“ reichte jedoch aus „Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes“ schon aus, wenn die Werte zu über 50 Prozent erreicht wurden.

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Von den gefundenen Pestizidspuren gehe beispielsweise keine unmittelbare Gefahr aus, erklärte Marieke Mariani von „Ökotest“. „Aber von ‚ursprünglicher Reinheit‘ kann aus unserer Sicht keine Rede mehr sein.“

„Öko-Test“ nahm kürzlich auch Sonnencremes unter die Lupe und fand dabei sieben Kindersonnencremes mit verbotenem Weichmacher.

Punktabzug gab es zudem bei fünf Wassersorten, bei denen Süßstoffe nachgewiesen wurden. Diese Wässer erfüllten nach Ansicht des Magazins ebenfalls nicht die Anforderungen der Reinheit - ihr Gesamturteil könne daher nicht besser sein als „ausreichend“.

Viele Stoffe werden auf natürlichem Wege aufgenommen und durch den Menschen wieder ausgeschieden. Kläranlagen filtern diese Stoffe laut „Ökotest“ nur unzureichend aus dem Abwasser, sodass sie auf diesem Weg in tiefer gelegene Grundwasserschichten und ins Mineralwasser gelangen können. (afp)