„Cocktail an Pestiziden“Öko-Test: Schwarzer Tee von Aldi und Norma fällt gnadenlos durch

Kein einziger konventioneller Schwarzer Tee ist im Test frei von Glyphosat. Teilweise gesellen sich dazu noch mehr Pestizide, die im EU-Anbau verboten sind. Welchen Tee kann man da noch trinken?

Wer sich eine schöne, wärmende Tasse Tee aufgießt, ist überzeugt, sich etwa Gutes zu tun - und vor allem etwas Gesundes. Das dem nicht immer so ist, hat die Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 11/2023) herausgefunden.

„Öko-Test“ findet „Cocktail an Pestiziden“ in Schwarzem Tee

Sie berichtet von einem ganzen Cocktail an Pestiziden, der teilweise in einem Aufguss von Schwarzteeblättern steckt. Darunter befinden sich nicht nur das umstrittene Herbizid Glyphosat, sondern auch Mittel wie Thiacloprid, Clothianidin, Propargit oder Dicofol. Die klingen nicht nur unappetitlich, sondern werden auch als bedenklich oder gar als möglicherweise krebserregend eingestuft.

„Die Hälfte davon ist bei uns im Anbau verboten. In anderen Ländern mit lascheren Vorschriften werden sie allerdings weiter gespritzt und landen so in unseren Tassen“, schreiben die Öko-Tester. Sie sorgen sich auch um diejenigen, die die Giftstoffe in Teeplantagen in Indien, Sri Lanka, Malawi und Co. sprühen müssen.

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Weil die Pestizide nicht im Aufguss, sondern in den Teeblättern geprüft wurden, schränken die Tester ein, dass durch die Verdünnung mit Wasser nur Spuren im eigentlichen Tee zu finden seien. „Allerdings ist die Wechselwirkung verschiedener Pestizidspuren bislang wenig erforscht“, heißt es weiter. Fünf Tees kassierten in der Untersuchung die schlechteste Note „ungenügend“.

Aldi Nord nimmt Schwarzen Tee nach „Öko-Test“-Ergbenis aus dem Sortiment

Insgesamt zwölf Spritzgifte hat das „Öko-Test“-Labor in 24 Schwarzen Tees nachgewiesen. Mit den meisten Spritzgiften belastet ist der „Cornwall Ceylon-Assam Schwarzer Tee“ im Beutel von Norma. Auch die „Westminster Tea Schwarztee-Mischung“ von Aldi Nord wurde mit „ungenügend“ benotet. Aldi hat nach ZDF-Info auf die Untersuchungsergebnisse von Öko-Test reagiert und angekündigt, den Tee aus den Regalen zu nehmen.

„Öko-Test“: Zwei „sehr gute“ Testsieger bei den Bio-Tees

Bis auf eine Ausnahme (Teekanne Bio Schwarzer Tee Klassik feinaromatisch, 20 Beutel) seien in der Regel Bio-Tees eine gute Wahl. Denn bei deren Anbau sind chemisch-synthetische Spritzgifte verboten. Eine gute Orientierung beim Kauf sei auch eine Zertifizierung von Naturland oder die Kombi aus Bio und Fairtrade, so „Öko-Test“.

Es gibt zwei „sehr gute“ Testsieger, bei denen die Öko-Tester weder an den Inhaltsstoffen noch am Anbau etwas auszusetzen haben. Dabei handelt es sich um lose Bio-Tees: „Lebensbaum Assam Schwarztee Broken kräftig-malzig“ (4,79 Euro pro 100 g) und „Tee Gschwendner Darjeeling FTGFOP1 Pussimbing First Flush“ (13,80 Euro pro 100 g). (dpa)