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Notvorrat anlegenDie ultimative Einkaufsliste für Krisenzeiten

Krisen, Krieg, Katastrophen: Wie gut, wenn man in diesen Zeiten auf einen Notvorrat zurückgreifen kann. Wir haben die ultimative – und amtliche – Einkaufsliste für dich.

von Marie Schäfers (mjs)

Ein Vorrat? Wofür? Supermärkte haben doch quasi rund um die Uhr an sechs Tagen die Woche geöffnet. Sonntags gibt es fast alles an Tankstelle oder Kiosk. Mit dieser Gewissheit leben wir seit Jahrzehnten. Die Jüngeren von uns kennen es gar nicht anders.

Aber: Wir brauchen Notvorräte. Das ist keine Kriegspanikmache. Stromausfälle durch Sturm etc. liegen z.B. immer im Bereich des Möglichen. Wenn sie eintreten, ist es zu spät, was zu besorgen. Wenn die Versorgungslage dann tagelang gestört ist. Was dann? Also: Vorsorgen. Aber wie? Und heißt das Hamstern?

Vorsorge in Krisenzeiten: Hast du für den Notfall alles daheim?

Die UN-Generalversammlung hatte während der Internationalen Dekade der Katastrophenvorbeugung (von 1990 bis 1999) einen weltweiten Tag der Katastrophenvorbeugung ins Leben gerufen. Man entschied, ihn am 13. Oktober beizubehalten. Denn technische Katastrophen wie zum Beispiel Stromausfälle im Zuge der Energiekrise oder Naturkatastrophen können jederzeit geschehen.

Und Kriegsszenarien sind leider seit diesem Jahr auch wieder wahrscheinlicher geworden. Die Zahl der registrierten Naturkatastrophen steigt beispielsweise in den vergangenen Jahrzehnten stetig an. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zählt zu den „Großschadensereignissen“ z.B. auch den Ausfall von kritischen Infrastrukturen und Terroranschläge.

Gerade ein Lebensmittel- und Getränkevorrat ist natürlich auch etwas sehr Individuelles. Jeder hat unterschiedliche Bedürfnisse, kann z.B. auch gewisse Dinge nicht vertragen, hat eigene Vorlieben. Aber die Empfehlungen des BBK geben Anhaltspunkte, wie viel man von was überhaupt braucht. Zehn Tage sollte man sich versorgen können.

Wir haben den Vorrat für zwei Personen für diesen Zeitraum zusammengefasst. Am wichtigsten ist eindeutig: Flüssigkeit. Ein Mensch kann unter Umständen drei Wochen ohne Nahrung auskommen – aber eben nur vier Tage ohne Flüssigkeit. Ja, es ist äußerst selten, dass das Leitungswasser ausfällt. Aber es kann passieren – und wenn es passiert, dann ist man unvorbereitet ganz schnell in Bedrängnis.

Notvorrat anlegen: Haustiere nicht vergessen!

Mit 2200 Kilokalorien pro Person (Erwachsenem) und Tag sollte man bei den Nahrungsmitteln kalkulieren. Ein sehr abstrakter Wert, daher geben die Mengenangaben unten für zehn Tage einen guten Anhaltspunkt. Größere Mengen eines einzelnen Produktes als Vorrat anzulegen, ist übrigens nicht empfehlenswert.

Wichtig zu wissen: Im Netz gibt es auch spezielle Vorratslisten für Vegetarier, z.B. beim Portal der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Dort gibt es auch einen Vorratskalkulator, mit dem man den Bedarf für seine individuelle Haushaltsgröße ganz einfach berechnen kann. Bevorrate nur, was auch gemocht und vertragen wird. Das Prinzip „lebender Vorrat“ sollte die Maßgabe sein. Heißt: Immer wieder leicht zu verbrauchen und zu erneuern. Allein das spricht schon gegen extremes Hamstern. Stück für Stück aufbauen. Und: Haustiere nicht vergessen. Auch sie müssen im Notfall versorgt werden. Das wird benötigt:

Katastrophenvorrat: Diese Getränke sind wichtig

  • 40 Liter Wasser: Für einen Zehn-Tages-Vorrat 20 Liter pro Person kalkulieren. Darin ist auch ein Flüssigkeitsanteil zum Kochen enthalten (0,5 Liter pro Tag/Person). Ein Anteil sollte (Mineral-) Wasser sein.
  • 5 Liter Milch: Ideal ist haltbare Milch mit 3,5 % Fett, 4,2 Liter reichen laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, mit fünf Packungen ist man gut bedient.
  • 6 Liter Fruchtsäfte: Liefern Vitamine und helfen dabei, das die Flüssigkeitsaufnahme nicht zu eintönig wird. Auf jeden Fall sollten laut BBK ca. 200 ml Zitronensaft da sein (in der Flasche, hoher Vitamingehalt).

Diese Lebensmittel gehören in die Notreserve

  • Brot: Insgesamt sechs Kilo für zwei Personen als Vorrat für zehn Tage. Am besten geeignet sind Vollkornbrot in Dosen, Zwieback und Knäckebrot. Die sind lange haltbar.
  • Nudeln & Reis: 720 Gramm Nudeln (ca. 2 Packungen) und 360 Gramm Reis (1 Packung genügt also) sollte man daheim haben. Nährstoffreicher sind Vollkornprodukte.
  • Kartoffeln und Zwiebeln: 1,5 Kilo Kartoffeln, diese lagern am besten in einem unbeheizten, luftigen, frostfreien Keller. Auch ein knappes Kilo frischer Zwiebeln hält sich im dunklen, kalten Keller mehrere Monate.
  • Haferflocken: Etwas über 1 Kilo Getreideflocken liefern wichtige Nährstoffe, machen im Notfall satt. Man kann sie mit Wasser oder Milch quellen lassen. Und sie sind ungeöffnet praktisch ewig haltbar.
  • Gemüse in der Dose: Empfehlung des BBK (persönliche Vorlieben gerne berücksichtigen): 1,2 Kilo Bohnen, 1,3 Kilo Erbsen und Möhren, 1 Kilo Sauerkraut, 600 g Mais und 600 g Pilze (jeweils Abtropfgewicht).
  • Gemüse im Glas: BBK-Enpfehlung: 1 Kilo Rotkohl (ca. 2 Gläser), 600 g Spargel (4 Gläser), 600 g Saure Gurken (2 Gläser), zudem Rote Bete im Beutel (2 Packungen).
  • Nüsse & Trockenobst: Je 300 g Rosinen und Haselnusskerne und 360 g Trockenpflaumen (sind jeweils 2 Packungen). Wer mag, kann auch andere Nüsse und Trockenfrüchte nehmen oder entsprechend mischen.
  • Frisches Obst: Zwei Kilo sind genau richtig, dabei auf nicht so schnell verderbliche Sorten setzen wie Äpfel, Birnen, Bananen und Orangen, die sich gut über längere Zeit und ohne Kühlung lagern lassen.
  • Fisch in Dosen: Liefert wichtige Nährstoffe. Tipp für die Zusammenstellung: 300 g Thunfisch und 140 g Ölsardinen (je 2 Dosen), 200g Hering in Soße (1 bis 2 Dosen). Alles kalt genießbar, daher praktisch.
  • Fleisch in Dosen: Beispiel-Zusammenstellung: 360 g Corned Beef (ca. 2 Dosen), je 420 g Bockwürstchen (1 Glas) und Kalbsleberwurst o. Ä. (2 Dosen). Dazu 520 g Dauerwurst.
  • Verschiedene Brotaufstriche: Das Vorratsbrot „trocken“ zu essen, ist möglich, wird aber auch schnell eintönig. Deshalb ein paar haltbare Brotaufstriche (Marmelade, Honig, Schokocreme, 3-4 Gläser) bereithalten.
  • Fette, Öl und Eier: 500 Milliliter Speiseöl sind es nach BBK-Empfehlung, wer eine Literflasche im Vorrat hat, ist gut versorgt. Ein Zehner-Pack Eier reicht. Wer auf Nummer sicher gehen will, lagert Vollei-Pulver.

Wenig Platz im Keller? Tipps für den einfachen Notvorrat

Du hast nicht viel Platz, bist nicht sehr anspruchsvoll (schon gar nicht im Notfall)? Dann reicht auch ein kleinerer Lebensmittelvorrat, gerade dann, wenn auch ein Campingkocher für den Notfall bereitsteht (Angabe für 2 Personen für 10 Tage):

  • 20 Dosen Eintopf: Das Gericht kann über dem Campingkocher oder auf einem Gasgrill schnell warm gemacht und direkt aus der Dose verzehrt werden (spart Geschirr und Abwasch). Verschiedene Sorten besorgen!
  • 10 Dosen Brot: Das wird im Notfall etwas eintönig, aber das Dosenbrot ist sehr lange haltbar, es gibt auch Sonnenblumenbrot und Pumpernickel in der Dose, das bringt Abwechslung rein.
  • 48 Liter Getränke: Dazu gehören 40 Liter Wasser (inklusive Mineralwasser und 0,5 Liter Wasser pro Person und Tag zum Kochen), 4,2 Liter Multivitaminsaft und 4,2 Liter H-Milch mit 3,5 % Fett.
  • 20 Vitamintabletten: Wer kein Obst und Gemüse lagern will, sollte zumindest ein paar Vitamintabletten daheim haben, die man in Wasser auflösen kann. Bringt auch Geschmack ins Wasser. Calcium- und Magnesium-tabletten sind auch nicht verkehrt im Vorrat.
  • Brotaufstriche: Hier eine größere Varianz bei den Brotaufstrichen einplanen, da man ja nicht so viele andere Nahrungsmittel hat. Erdnussbutter ist beispielsweise auch ein guter Energielieferant.
  • 10 Energieriegel: Protein- oder Energieriegel liefern in kompakter Form viele Kalorien und können gut gelagert werden. Auch Müsliriegel sind eine gute Ergänzung für den einfachen Notvorrat. Schokoriegel dürfen auch dabei sein.

Das gehört in die Notfallapotheke

Auch in Sachen Medikamente und Verbandszeug sollte man einen Vorrat haben. Notfallapotheke immer gut sichern (für Kindern unzugänglich), kühl und trocken lagern (nicht im Bad – zu feucht!) Das gehört rein:

  • persönliche, vom Arzt verschriebene Medikamente in ausreichendem Vorrat (ca. 14 Tage)
  • Schmerz- und fiebersenkende Mittel
  • Mittel gegen Erkältungskrankheiten
  • Mittel gegen Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
  • Mittel gegen Insektenstiche und Sonnenbrand
  • Elektrolyte zum Ausgleich bei Durchfallerkrankungen
  • Fieberthermometer
  • Splitterpinzette
  • Haut- & Wunddesinfektionsmittel
  • Einweghandschuhe
  • Atemschutzmaske
  • Verbandsmaterial (alles, was ein normaler DIN-13164-Verbandskasten fürs Auto auch enthält: Mull-Kompressen, Verbandschere, Pflaster, Binden, Dreiecktuch
  • Regelmäßig die Haltbarkeit der Medikamente checken!

Wenn man schnell das Haus verlassen muss, schafft es niemand mehr, das Wichtigste und Nötigste einzupacken. Daher immer ein Notgepäck inklusive Dokumentenmappe bereitliegen haben, damit man einige Tage außer Haus durchhalten kann. Der Inhalt kann individuell verschieden gestaltet werden.

Seine Brieftasche mit Pass/Personalausweis, Bargeld und Geldkarten, Gesundheitskarte und Impfpass sollte man eh stets griffbereit haben, ebenso wie das Handy. In den Rucksack kommt noch ein Ladegerät fürs Handy, Haustür- und Autoschlüssel, etwas Erste-Hilfe-Material, persönliche Medikamente, Batterien, eine Taschenlampe, eine Kopfbedeckung, Handschuhe, ein paar Hygieneartikel, Atemschutzmasken, 1 Mal Wechselkleidung, abgepackte, nicht verderbliche Verpflegung, mit der man über zwei Tage kommt und Wasser. Empfehlenswert sind noch ein Set Campinggeschirr, Besteck und ein batteriebetriebenes Radio.

Krisen-Management: Auch diese Dinge sollten unbedingt daheim sein

Außer Lebensmitteln, Getränken und Medikamenten sind auch diese Dinge im Krisenfall sehr wichtig:

  • Notfallradio: Um bei einer Katastrophe informiert zu bleiben, Warnmeldungen zu empfangen. Am besten batteriebetrieben (dann auch die Batterien bevorraten) oder ein Kurbelmodell wählen.
  • Taschenlampe: Auch batteriebetrieben oder mit Kurbel. Feuerzeug und Streichhölzer immer vorrätig haben, ebenso wie ein paar Kerzen.
  • Ersatzkochgelegenheit: Am einfachsten ist ein kleiner Campinggrill mit Gaskartuschen. Ein Gasgrill mit Kartuschen, den man vielleicht eh hat, tut es auch.
  • Bargeld: Auch wenn du sonst schon so gut wie immer mit Karte zahlst, ein bisschen Bargeld sollte jeder im Haus haben. Das BBK macht keine konkreten Angaben, beim oberösterreichischen Zivilschutz empfiehlt man 500 Euro in kleinen Scheinen pro Haushalt.
  • Hygieneartikel: Toilettenpapier, Binden & Tampons, Windeln, müssen nicht gehamstert werden. Aber einen normalen Vorrat sollte man daheim haben.
  • Wasserkanister: Gemeint sind zusätzliche leere Kanister, mit denen man zur Not Wasser an sicheren Stellen holen kann.
  • Liste mit Notfallnummern erstellen, ebenso ein Notfallkonzept mit der Familie besprechen (wo wäre ein Treffpunkt, wenn man getrennt wird etc.)
  • Kopien wichtiger Dokumente wie Familienurkunden, Bankunterlagen, Verträge etc. erstellen. Dokumente scannen, auf USB-Stick ziehen. Diesen in Notfalltasche packen.
  • Akkus von Laptops, Handys, Telefonen sollten regelmäßig geladen werden, ebenso Powerbanks.
  • Ein Taschenmesser sollte griffbereit sein.