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„Dann bleiben Regale dauerhaft leer“Wirtschaft warnt vor Engpässen bei wichtigen Grundnahrungsmitteln

Im März war für Kundinnen und Kunden kaum noch Mehl in diesem Lebensmittelmarkt in Bielefeld (NRW) zu bekommen. Die Getreidebranche warnt jetzt vor dauerhaft leeren Regalen, sollte die Gasversorgung aus Russland ausbleiben.

Im März war für Kundinnen und Kunden kaum noch Mehl in diesem Lebensmittelmarkt in Bielefeld (NRW) zu bekommen. Die Getreidebranche warnt jetzt vor dauerhaft leeren Regalen, sollte die Gasversorgung aus Russland ausbleiben.

Bereits im März gab es vielerorts leere Regale in den Discountern und Supermärkten, vor allem Mehl war vergriffen. Die Getreidebranche warnt jetzt vor dauerhaft leeren Regalen, sollte die Gasversorgung aus Russland ausbleiben.

von Martin Gätke (mg)

Immer öfter sind die Regale leer: Nicht nur bei den Speiseölen, auch bei Brot und Mehl. Die Energiekrise in Deutschland spitzt sich immer weiter zu und setzt auch die Lebensmittelbranche zusehends unter Druck. Es gibt Probleme bei den Lieferketten, die Kosten explodieren, auch die Preise für Verbraucherinnen und Verbraucher steigen und steigen.

Nun kommt eine eindringliche Warnung von der Getreidebranche: Sollte Gas aus Russland ausbleiben, könnte das zu Versorgungsengpässen führen – bei wichtigen Grundnahrungsmitteln.

Der Branchenverband VGMS warnte am Donnerstag (31. März) in einer Mitteilung: „Stehen die Unternehmen der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft still, laufen wir in eine prekäre Situation.“ „Dann bleiben Regale dauerhaft leer: Weil wichtige Grundnahrungsmittel – Haferflocken, Nudeln, Müsli – fehlen.“

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Ukraine: Warnung vor Engpässen bei Grundnahrungsmitteln

Nach kürzester Zeit wären nicht nur Grundnahrungsmittel, sondern auch Verpackungen für Lebensmittel betroffen, die mit Stärke hergestellt werden. „Ohne Gas keine Haferflocken, keine Teigwaren, kein Brot und keine Verpackung für Lebensmittel“, so betitelte der VGMS seine Warnung.

Es sei daher wichtig, dass die Branche weiterhin mit Gas versorgt wird. „Unsere Unternehmen brauchen jetzt schon Planungssicherheit, dass sie durchgehend mit Gas versorgt werden“, wird VGMS-Geschäftsführer Peter Haarbeck zitiert.

Mit einem Anteil von rund zwölf Prozent ist die Ernährungsindustrie eigenen Angaben zufolge der zweitgrößte Abnehmer von Erdgas. „Wir brauchen einen klaren Fahrplan in der Energiepolitik, um die extrem gestiegenen Preise für Gas und Strom wieder einzufangen.“

Energie-Krise: Habeck hat Frühwarnstufe ausgerufen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte am Mittwoch Frühwarnstufe des sogenannten Notfallplans Gas ausgerufen. Noch fließt das Gas, es gibt weder für Verbraucherinnen und Verbraucher noch für die Industrie Einschränkungen. Doch die Alarmlampen blinken – und die Besorgnis in der Wirtschaft wächst. Die Vorsorgeplanungen laufen auf Hochtouren.

Denn in der letzten Notfallstufe müssten vor allen sie mit erheblichen Einschränkungen rechnen. In dieser Stufe würde der Staat einschreiten und die Gasversorgung von „geschützten Kunden“ sicherstellen, etwa von privaten Haushalten. Das Gas wird verteilt, einzelne Industriekunden abgeschaltet werden. Die Industrie benötigt rund ein Viertel des gesamten Gasbedarfs in Deutschland.

Ukraine: Industrie befürchtet Engpässe

Im Verband VGMS sind 575 Unternehmen organisiert. In den Betrieben werden den Verbandsangaben zufolge rund 15 Millionen Tonnen landwirtschaftlicher Rohstoffe verarbeitet, Weizen, Roggen, Hafer, Hartweizen, Mais, Reis, Mehl und Stärkekartoffeln etwa. Er repräsentiert beispielsweise Brotgetreide-, Mehl-, aber auch Cerealien- und Teigwarenhersteller.

Nicht nur VGMS warnte vor einem Engpass, auch der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (Ovid) hat vor den Folgen des Krieges gewarnt. Vor allen Dingen die Vorräte von Sonnenblumenöl gingen zur Neige, die Ukraine und Russland gehören zu den wichtigsten Exportländern. 94 Prozent seines Bedarfs deckt Deutschland über Importe.

Die Vorräte reichen voraussichtlich noch für wenige Wochen“, sagte der Ovid-Geschäftsführer Gerhard Brankatschk der Deutschen Presse-Agentur bereits Mitte März. Verbraucherinnen und Verbraucher könnten aber problemlos auf andere Speiseöle ausweichen.