„Brauche Hilfe!“Kundin macht beunruhigenden Fund, Amazon-Verdacht bestätigt sich

Eine Person schaut sich die Black Friday Angebote auf der Online-Shopping-Seite von Amazon auf seinem Tablet-Computer an.

Eine Person schaut sich die Black Friday Angebote auf der Online-Shopping-Seite von Amazon auf seinem Tablet-Computer an. Eine Kundin berichtet auf der Facebook-Seite des Online-Giganten von einem beunruhigenden Erlebnis.

Auf der Facebook-Seite von Amazon berichtet eine Kundin von einer beunruhigenden Entdeckung auf ihrem Konto: Plötzlich wurden mehrere Bestellungen getätigt. Doch sie hat Glück: Der Konzern konnte schnell für Aufklärung sorgen. 

Für viele Kunden ist der sogenannte Black Friday der Tag zur Schnäppchenjagd schlechthin: Die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland wolle einer aktuellen Umfrage der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) zufolge an diesem Rabatttag nach günstigen Angeboten suchen. Der Black Friday sei zu einem festen Bestandteil des Shopping-Kalenders in Deutschland geworden. 

Doch als eine Amazon-Kundin auf ihr Konto blickt, macht sie eine beunruhigende Entdeckung: Plötzlich stellte sie dort Aktivitäten fest, die sie gar nicht in Auftrag gegeben hat. Es seien Bestellungen getätigt worden, die sie nicht wollte – und das ausgerechnet in der Black-Friday-Woche.

Auf dem Facebook-Account von Amazon Deutschland teilte sie ihre Erfahrungen mit der Community: „Hallo brauche Hilfe!!“, so beginnt sie den Post. „Heute früh nach dem Aufstehen hatte ich bei Amazon plötzlich 5 Bestellung drin, obwohl ich keine Bestellung abgeschlossen habe, ich bestelle immer über mein Handy, da ich keinen Computer habe, aber mein Handy lag außer Reichweite, wie kann es dann passieren, dass plötzlich 5 Bestellungen drin sind?“

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Amazon: Kundin schildert beunruhigendes Erlebnis

Was war passiert? In der Kommentarspalte mutmaßte ein weiterer Nutzer, dass das Konto gehackt worden sei. Hat also jemand Fremdes im Auftrag der Kundin Bestellungen getätigt? 

Nein. Das Social-Media-Team von Amazon kann zum Glück schnell Licht ins Dunkel bringen. 

Auch die Kundin erklärte, dass sie bereits zum wiederholten Male diese Beobachtung machen musste. Der Online-Gigant hat daher eine andere Theorie: Die Kundin könnte versehentlich ein Spar-Abo für gewisse Produkte abgeschlossen haben. „Wenn nicht, melde dich bitte so schnell wie möglich bei uns“, heißt es weiter. 

Amazon bietet eine Vielzahl von Produkten des täglichen Bedarfs, also vom Olivenöl über Drucker-Patronen bis hin zur Zahncreme, in solch einem Abo-Modell an – und verspricht dafür niedrigere Preise. Die Idee dahinter: Für die Kunden soll dies eine möglichst bequeme Möglichkeit sein, Verbrauchsartikel nach Hause geliefert zu bekommen, ohne dass sie sich regelmäßig darum kümmern müssen. Die Bestellungen übernimmt Amazon dann. Keine Einkaufslisten mehr, kein Weg in den Supermarkt.

Amazon: Neukundin kannte Abo-Modell noch nicht

Das Social-Media-Team postete einen Link, unter dem Kunden überprüfen können, ob dieses Abo-Modell aktiviert ist. Und schnell bestätigte sich der Verdacht: „Hatte tatsächlich ein Spar-Abo aktiv“, schreibt die Kundin daraufhin und erklärt, noch nicht lange bei Amazon angemeldet zu sein. Das Konto wurde also nicht gehackt, Glück gehabt.

In der Leiste „Konto und Listen“ im Amazon-Konto ist der Punkt „Spar-Abo verwalten“ zu sehen. Dort finden Kunden eine Übersicht über alle Artikel, für die ein Abo abgeschlossen wurde. Sie lassen sich dort auch einfach kündigen.

Amazon mit Spar-Abos: Immer mehr Unternehmen bieten das an

Abos für alltägliche Produkte: Schon seit längerem lassen sich Abos nicht mehr nur bei Streaming-Anbietern wie Netflix, Amazon Prime & Co. abschließen. Nicht nur Platzhirsche wie Amazon oder auch Gillette bieten dies an, dem eifern auch immer mehr Start-ups nach  – „Abo 2.0“ wird das genannt. 

Die Unternehmensberatung Interbrand kam in ihrem Ranking der 100 weltweit wertvollsten Marken „Best Global Brands 2020“ zu dem Ergebnis, dass bei mehr als der Hälfte der wachstumsstärksten Marken solche Abo-Modelle eine wichtige Rolle im Geschäftsmodell spielten – auch bei den drei Spitzenreitern Apple, Amazon und Microsoft. (mg)