Erkennst du deinen Parzellen-Nachbarn?Diese Typen begegnen uns auf dem CampingplatzCopyright: imago images / United ArchivesDer Campingplatz: Zwischen dem im Spülstein traulich klappernden Melamingeschirr und dem sanften Leerungs-Plätschern des Chemieklos nebenan werden Freundschaften angebahnt und Parzellenfeindschaften vertieft. Hier kommt man Menschen nahe, zu denen man im Alltag eine Kabellänge Abstand gehalten hätte. Aber weil 13 Millionen Deutsche nicht irren können, feiern wir hier in der kleinen, aber feinen Galerie mit der campereigenen Selbstironie und einem Augenzwinkern einige typische Typen, die einem im Gewirr von Sturmbändern, Solarleuchten und Sonnensegeln so unterkommen können. Wie „Die Camper“ aus der gleichnamigen 90er-Jahre-Kultserie.Copyright: picture alliance/dpa/dpa-ZentralbildBesserwisser: Der Einzige weit und breit mit echter Camper-DNA. Hat alles gesehen und erlebt, wird nicht müde, von seinen Heldentaten zwischen Einfahrtschranke und Herrenklo zu berichten. Bitten Sie ihn, die Vorzeltstange zu halten. Wahlweise den Mund …Copyright: picture alliance/dpaDauercamper: Hat den Urlaub zum Alltag erkoren, seine Parzelle ist ein generalstabsmäßig dekoriertes Paradies aus Pflanzsteinen und lustigen Solarleuchten. Hilft mit Cees (drolliger dreipoliger Starkstromstecker) sowie wertvollen Tipps und Anfänger-Trost.Copyright: picture alliance/dpaEinwinker: Schöner haben sich Paare selten über Einschlag-Grad und Zentimeter gezofft! Leider wegen Rückfahrkameras und Parkpiepsern selten geworden. Nahe mit dem Einwinker „verwandt“ ist der Marionetten-Mann. Dessen bessere Hälfte hüpft bei Erstbefahrung der Parzelle hektisch aus dem Gefährt, um den Gefährten im 5-Sekunden-Takt davon zu unterrichten, um wie viele Zentimeter weiter links er bitte Sturmhaken einschlagen, die Wäscheleine aufhängen und parallel alles aus der Heckgarage holen soll.Copyright: Getty ImagesGlamper: Weltgewandter Connaisseur von lässiger Eleganz und unfehlbaren Stils – so sieht er sich. „Graf Koks“ – so sehen ihn die Ur-Camper. Weil er keiner von ihnen ist. Nun gut, früher mal nannte man diese Art von Urlaub Ferienhaus-Ferien, aber ohne Kingsizebett und Traumfänger.Copyright: Getty ImagesPutzteufel: Verlässt die Parzelle nur, um Nachschub an Reinigungsmitteln aller Couleur heranzuschaffen. Wischt und wienert, feudelt und friemelt derart hingebungsvoll, dass man Angst haben muss, das majestätische Mobil am Abend auf Smartgröße zusammengeschrubbt vorzufinden.Copyright: picture alliance/dpaParzellenlatscher: Schlurft ignorant über Fremdparzellen, gern auch eine Bierbauchbreite am fremden Frühstückstisch vorbei. Probate Gegenmittel: Am Einfallspunkt des Latschers Wäsche aufhängen, Hund platzieren, Vorzelt abspannen.Copyright: picture alliance / dpaEquipment-Eskalierer: Von wegen, Camping ist soooo reduziert! Der Eigner des rollenden Zubehör-Showrooms führt nebst obligatorischer Satellitenschüssel Pizzaofen, Eismaschine, Sandwichmaker, Staubsauger und Kochvollautomat mit sich. Bleibt auf der Parzelle – falls der Strom ausfällt …Copyright: picture alliance / dpaDer echte Camper: Freundlich, welt- und zugewandt, dabei so gechillt, dass neben ihm der Dalai Lama wie ein Duracell-Hase wirkt. Ob im Zelt, Pkw, Campervan, Wohnwagen, Wohnmobil, Liner, Kastenwagen und was wir hier sonst noch vergessen haben: Weder Sturm noch Regen, weder selbst ernannte Platzwarte („ab 22 Uhr ist hier Ruhe im Karton!“) noch Partytiere oder Pingelköppe können ihn erschüttern, weil er frei nach dem Motto: „Wichtig is auffem Campingplatz“ das Leben im Hier und Jetzt genießt. Wer dazugehört? Na alle, oder etwa nicht?! 1/923.08.2023, 18:13Merkenvon Stefanie Monien (smo)