Ökostrom und „Frittenfett“Besuch im Südtiroler Klima-Skigebiet Carezza

Reiseseite Marie Schäfers
Carezza

Top-Pisten, nie überlaufen, ein tolles Panorama, familiäre Atmosphäre: In Carezza ist Entspannung beim Pistenschwung angesagt. Marie Schäfers

Carezza am Fuß des legendären Rosengartens in Südtirol wurde zum Klima-Skigebiet. EXPRESS.de hat sich vor Ort umgesehen.

von Marie Schäfers (mjs)

Ankommen, Ski raus, ab auf die Piste – und das Auto braucht man den ganzen Urlaub lang nicht mehr. Das alles kombiniert mit italienischer Lebensart, einem wunderschönen Skigebiet, Top-Kulinarik und Aussichten wie aus dem Bilderbuch: In Carezza im Eggental gibt es Winter-Idylle pur.

Beim Dolomiten-Glühen am Abend (am entspanntesten beobachtet vom heißen Hotel-Pool aus) wird einem (nicht nur von der Wassertemperatur) ganz warm ums Herz. Und gerade wurde das Skigebiet noch runderneuert, fit für eine möglichst klimagerechte Zukunft gemacht.

Klima-Skigebiet Carezza: Perfekt für Familien 

  • Aktiv werden: Ja, sicherlich kann man hier auch wunderschön wandern und wellnessen. Aber sind wir ehrlich: Hier ist es eine Sünde, wenn es nicht ab auf die Bretter oder aufs Snowboard geht. Ski in/Ski out ist buchstäblich gemeint, raus aus der Tür, zack auf der Piste.
  • Carezza ist super für Familien, Anfänger und alle, die es ruhiger auf den Brettern angehen lassen, aber mit ein paar Highlights, die auch rasante Skifahrer begeistern. Wer noch mehr Action braucht, fährt mit dem Skibus nach Latemar Obereggen. Der Skipass kostet für einen Tag 58 Euro, es gibt auch sehr attraktive Kombitickets mit Val di Fassa.
  • Umwelt im Blick: Carezza wurde gerade runderneuert und zum Klimaskigebiet gemacht. Kontinuierlich arbeitet man daran, die Treibhausbilanz zu verbessern. Bis zu 30 Prozent Treibstoffeinsparung bei der Pistenpräparierung, bis zu 25 Prozent Stromeinsparung für die Beschneiung konnten schon realisiert werden. In dieser Saison werden zudem die Pistengeräte von Diesel auf hydrierte Pflanzenöle umgestellt. Die Beschneiung erfolgt nur mit Ökostrom, und nur bei optimalen Temperaturen.
  • Beschneiung mit Augenmaß: „Wir greifen so schonend wie möglich in die Natur ein. Sie ist hier unsere Ressource“, sagt Maria Gufler, Marketingleiterin von Carezza Dolomites. Man könne nicht nur an die nächste und übernächste Saison denken, sondern müsse sich langfristig mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit beschäftigen. Tatsächlich reicht der Schnee mit den klimafreundlichen Maßnahmen in einer Topqualität bis April. 

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  • Tipp: Wer mehr übers Konzept erfahren will, kann dienstags von Januar bis März mit Georg Eisath, Südtiroler Schneekanonenpionier, auf einer geführten Tour auf Skiern das Gebiet aus der Nachhaltigkeitsperspektive erleben.

Carezza in Südtirol: Panorama pur – und kulinarisch ein Traum

  • Übernachten: Umgebaut und wundervoll modernisiert hat man auch das Traditions-Hotel „Moseralm“ (4 Sterne superior). Direkt an der Piste, Blick auf den Rosengarten, mit Dolomiti Mountain Wellness, Enrosadira Sky Pool und nagelneuem Saunabereich für Erwachsene sowie einem ebenfalls sehr schönen, separaten Saunabereich für Familien. Die Küche? Himmlisch, das Upgrade ist mehr als geglückt (DZ ab 178 Euro pro Person und Nacht mit Halbpension). Interessant sind Pauschalen, die den Skipass inkludieren, und sogar die Skiausrüstung ist in einigen Angeboten mit drin (ab 1217 Euro für fünf Übernachtungen).
Carezza in Südtirol: Hotel Moseralm

Das Dolomiti Mountain Wellness der Moseralm in Carezza fügt sich wunderbar in die Alpenlandschaft.

  • Essen & Trinken: In Südtirols höchster Panoramalounge (auf 2337 Metern) muss man gewesen sein. Laurins Lounge bietet neben dem Hammerblick auch kulinarisch einiges, z. B. Brennnessel-Nocken mit Learner Bergkäse für 18 Euro. Jeden Freitag im März genießen Gäste hier den „Sunset Skiing Aperitif“. Vom höchsten Punkt des Skigebiets kann man die 7,6 Kilometer lange Talabfahrt nach Welschnofen nehmen. Wem das (gerade am Anfang) zu steil ist, der fährt mit der Gondel hinunter.
  • Zwei tolle Tipps für urige Almen: die Tscheiner Hütte. Und die modernere, größere Franzinalm.

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  • Winterwandern: Schön ist eine Familienwanderung von der Laab Alm zur Neuhütt Alm in Deutschnofen oder der Weg vom Parkplatz Paolina zum Karersee. Anspruchsvollere Wanderungen gehen zur Frommer Alm oder nach Obergummer.
  • Open-Air-Erlebnis: Der Südtiroler Architekt Werner Tscholl hat die neue Seilbahn in Tiers konzipiert. Berg- und Talstation sind stylisch, Highlight sind besondere Gondeln. Bei denen kann man nämlich aufs Dach steigen und oben mitfahren. Nichts für Menschen mit Höhenangst und Frostbeulen, aber alle anderen sollten diese Open-Air-Tour dick eingepackt einmal mitgemacht haben. 
Laurins Lounge in Carezza (Südtirol)

Laurins Lounge am höchsten Punkt des Skigebiets.

  • Das nervt: Hier kann man bei An- und Abfahrt schon mal die Schneeketten brauchen.
  • Das bleibt: Sehnsucht nach herrlicher Ruhe – so wie am Urlaubsort erlebt.

Carezza in Südtirol: So komme ich hin

Die klassische Variante: Mit dem Auto über Karlsruhe, Stuttgart und Innsbruck bis nach Bozen und dann geht es ab in die Berge (dauert ca. 9,5 Stunden). Wer mit der Bahn reisen will, fährt bis zum Bahnhof Bozen (mit einem Umstieg in München, ca. 8,5 Stunden, ab 59,90 Euro oneway.

Schnellste Option: Mit der kleinen Fluggesellschaft SkyAlps ab Düsseldorf direkt in einer Stunde nach Bozen fliegen (vier Mal wöchentlich im Winter, ab 174 Euro oneway) und dann mit dem Hotelshuttle (ca. 90 Euro) direkt ins Winterwunderland bringen lassen.