Koffer packenPlatz sparen! Erprobte Tipps von Socken-Ball bis Strohhalm

Ein perfekt gepackter Koffer

Koffer packen nach allen Regeln der platzsparenden Kunst: Das geht einfacher, als so mancher denkt. Wenn man sich an ein paar Tricks und Regeln hält.

Koffer packen ist für alle Urlauberinnen und Urlauber ein notwendiges Übel. Viel muss rein, aber der Platz ist begrenzt. Hier kommen erprobte Tipps und Hacks fürs entspannte Kofferpacken.

von Stefanie Monien (smo)

Wer in den Urlaub fährt, fliegt oder gar eine Kreuzfahrt gebucht hat, nimmt in der Regel Gepäck mit. Wie viel das sein darf, entscheiden in erster Linie Fluggesellschaft (mit dem Schlupfloch namens „Übergepäck“) oder das Kofferraumvolumen. 

Vielen Ferienreisenden reicht der Packplatz meist nicht aus – und so wird in Koffer, Reisetasche, Weekender oder Boardcase gequetscht, gedrängt und um jeden Millimeter gerungen. Oftmals mit dem Ergebnis, dass bei der Ankunft am Urlaubsort sämtliche Klamotten knitterig sind und sich zu allem Überfluss das Duschgel über die Unterwäsche ergossen hat. Damit solche Dramen künftig der Vergangenheit angehören, gibt's hier Tipps fürs Kofferpacken. 

1. Koffer packen: Wie viele Oberteile? Packliste hilft

Die gute Vorbereitung ist auch beim Koffer packen schon die halbe Miete: Überlegen Sie sich, was Sie am Urlaubsort anziehen werden. Beispiel: Beim Wandern in den Bergen brauchen Sie im Gegensatz zum Relax-Urlaub am Strand eher gutes Schuhwerk und Regenjacke – für die Strandpartie dagegen Badelaken, Tunika und leichte Sandalen.

Und: Auf passende Farbkombis beziehungsweise „Ton-in-Ton“ achten – warum also nicht mal den Frankreich-Urlaub in Blau/Creme/Weiß (mit 2-3 roten oder grünen Accessoires) genießen? Als Faustregel gilt: Acht Oberteile für 14 Tage Sommerurlaub.

Deshalb machen Sie sich eine Liste mit Bekleidung, Schuhen, Accessoires, etc., die Sie auf jeden Fall am Urlaubsort benötigen. Dann noch mal checken, ob Sie auch jede Bluse, jedes Hemd oder jedes Paar Schuhe wirklich (ja, wirklich!) brauchen. Stellen Sie sich die Frage, ob Sie genau diese Anzahl von Klamotten bei gleicher Witterung auch zu Hause tragen würden. Gleiches gilt auch für technische Gerätschaften wie Föhn, Lockenstab, Glätteisen, Elektrorasierer. Sehen Sie, es ist schon weniger Inhalt für den Koffer geworden ...

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2. Koffer packen: Tipps, um den Überblick zu behalten

Jetzt haben Sie schon mal nach dem märchenhaften Motto „Die Guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen“ gedanklich vorsortiert. Damit Sie Ihre Packliste auch abhaken und umsetzen können, sollten Sie die Übersicht behalten. Das geht am besten, wenn Sie alles, was Sie mitnehmen wollen, aufs Bett legen.

Dort ist genügend Platz, außerdem können Sie auf dem Bett schon mal vorsortieren. Und zwar nach diesem groben Muster:

  • Schwere Gegenstände (Bücher, Schuhe) – die kommen später nach unten in den Koffer oder die Reisetasche*
  • Leichte Sachen (Blusen, Shirts) – werden später obenauf gepackt
  • Empfindliche Klamotten (aus Seide, Leinen) – werden gerollt
  • Kosmetika (für die gibt's später noch bruch- und auslaufsichere Pack-Hacks)

Profi-Tipp! Der Zeitschrift „Glamour“ verriet die französische Designerin Julia Restoin Roitfeld (*1980): „Ich lege meine Klamotten vor dem Packen immer aufs Bett und bereite für jeden Tag ein Outfit vor, um sicherzugehen, dass ich alles brauche und trage, was ich einpacke.“

3. Koffer packen mit System: Schweres und Sperriges nach unten

Die Reihenfolge ist auch beim Kofferpacken ein entscheidender Faktor. Wenn Sie dann noch vorgehen wie ein Tetris-Großmeister und jede noch so kleine Lücke optimal füllen – perfekt! Los geht's mit den schweren und sperrigen Sachen – nach der goldenen Pack-Regel „Vom Großen ins Kleine“:

  • Schuhe mit Socken (zu Bällen gerollt) ausstopfen.
  • In die Socken können Sie zuvor beispielsweise Nagellackfläschchen stoßfest einrollen.
  • Die Schuhe einzeln in den Koffer legen (als Paar in einer Plastiktüte nehmen sie zu viel Platz weg).
  • Hygiene-Extra-Tipp: Um andere Klamotten zu schonen, die Schuhe mit den Sohlen voran in Duschhauben oder dünne Plastiktüten vom Gemüsehändler stecken. Nachhaltiger sind Schuhbeutel*.
  • Nach den Schuhen (und Büchern sowie Kulturbeutel* – beides auch schwer!) andere große Kleidungsstücke verpacken wie Hosen oder Pullover und Jacken.
  • In die Zwischenräume Socken und Slips stopfen.
  • Büstenhalter-Extra-Tipp: Die Cups von BHs ebenfalls mit Socken oder Schlüpfern ausstopfen, so geraten sie nicht aus der Form!

Extra-Tipp für die Damen: Ein Paar Schuhe weniger landet schon mal im Koffer, wenn Sie sich vor Augen führen, dass Sie auf Ihren neuen Super-Highheels NICHT die Strandpromenade entlang flanieren werden. Nein, werden Sie wirklich nicht! Für das holprige Pflaster nehmen Sie am Ende doch Ihre ultraleichten Sneaker* oder Schläppchen*. 

Auch lesen: Reiseapotheke für Kinder & Babys: Checkliste für den Urlaub

4. Koffer packen: Knitterfrei! Kleidung rollen oder falten?

An dieser Frage scheiden sich die Reise-Geister. Wer empfindliche Kleidungsstücke wie Seiden- oder Satinblusen straff einrollt (und das womöglich noch in Seidenpapier*), macht nicht nur die japanische Ordnungs-Queen Marie Kondo* glücklich, sondern kann am Urlaubsort in der Regel faltenfreie Garderobe entrollen.

Allerdings gibt's auch für potenzielle Urlaubs-Outfits wie Shorts, Hemden oder Hoodies ausgefuchste Falttechniken. Wie Sie schwierige Klamotten ganz einfach zusammenlegen können, sehen Sie oben in der Bildergalerie.

Damit Hemden und Blusen möglichst glatt aus dem Koffer kommen, können Sie auch ein Stück dünne Pappe zwischen die Lagen beziehungsweise in den Stapel packen. Extra-Kragen-Tipp: Einen Gürtel in die Krägen von Blusen und Hemden packen – so bleiben sie in Form.

Lesen Sie hier: Fünf einfache Tricks, damit Sie auf Reisen nichts vergessen 

Weniger empfindliche Kleidungsstücke können auch in praktischen Packtaschen* verstaut werden. Ganz Findige schwören auf Vakuumbeutel*. Die reduzieren zwar kein Gewicht, aber Platz. Sie sollten nur die Vakuumpumpe nicht vergessen, sonst stehen Sie am Urlaubsende beim Packen möglicherweise etwas konsterniert da ... 

5. Koffer packen: Endlich Ordnung beim Kleinkram

Ein Kabel hier, ein Ohrring dort – im Weekender* oder Reisekoffer* möchte auch der Klein- und Krimskrams gut verstaut werden. Und zwar am besten so:

  • Ohrringe durch Knopflöcher ziehen und verschließen. Knopf dann ins Beautycase* oder das Necessaire* legen.
  • Hals- und Armkettchen einzeln durch Strohhalme fädeln und dann verschließen. Alternative: spezielle Schmuck-Organizer* für unterwegs.
  • Haargummis oder -spangen in ausrangierte Kaugummi- oder Pfeffferminzdosen mit Deckel legen.
  • Ladekabel, Stecker, Adapter* und was sonst noch an technischem Kram anfällt, lässt sich übersichtlich und platzsparend in einer Kabeltasche* organisieren.

6. Koffer packen: Kosmetik ohne Katastrophen

Wenn der Koffer am Flughafen eher unsanft durch die Gegend rumpelt, kann schon mal ein Cremedosendeckel abfliegen oder sich das Shampoo im Koffer – igitt – verselbstständigen.

Dem können Sie vorbeugen. Als allererstes mit dem simplen Trick, so wenig Flüssiges beziehungsweise Zähflüssiges wie möglich mitzunehmen. Ein Seifenstück* statt Duschgel und festes Haarshampoo* reduzieren schon mal die Schmier-Gefahr. Weitere hilfreiche Hacks gegen Auslaufen und Übergewicht (beim Gepäck):

  • Auf Probiergrößen zurückgreifen.
  • Produkte, die eher in kleineren Mengen gebraucht werden, in auslaufsichere Reiseflaschen* umfüllen.
  • Ein ebenso genialer wie einfacher Trick, um das Auslaufen zu verhindern: Deckel von Cremes oder Flakons abschrauben, Frischhaltefolie stramm über die Öffnung ziehen, Deckel wieder draufschrauben. Die Folie hält die Flüssigkeit sicher zurück.
  • Für die doppelte Sicherung: Kosmetika und Hygieneprodukte in einen Zipperbeutel* packen (so wie fürs Handgepäck).

Auch interessant: Was darf ins Handgepäck und was nicht? Große Übersicht

7. Koffer packen: Trolley oder Rucksack – was sind Vorteile und Nachteile?

Klassischer Trolley* oder doch der praktische Rucksack* à la lässiger Backpacker? Für jedes dieser Gepäckstücke gibt's Für und Wider:

  • Vorteile Trolley: Härte und stabiler als Rucksäcke. Lassen sich bequem ziehen/schieben, da Rollen drunter sind. Oftmals eingebautes Schloss für mehr Sicherheit.
    Nachteile Trolley:  Lässt sich im Gegensatz zum Rucksack nicht unter eine Sitzbank (z. B. im Bus) quetschen. Gegenstände können nur innen verstaut werden, ein Rucksack hat Fächer außen.
  • Vorteile Rucksack: Geringes Eigengewicht als z. B. ein Hartschalenkoffer. Wird auf dem Rücken getragen – man hat beide Hände frei. Außenfächer, an die man schnell herankommt.
    Nachteile Rucksack: Kann beim Tragen schnell zu schwer werden. Schlechter zu be- und entpacken. Klamotten knittern schneller. Bei manchen Airlines muss der Rucksack mit einer Schutzhülle versehen werden, damit Träger etc. nicht am Gepäckband hängen bleiben.

8. Koffer packen: Das machen Reise-Profis

Sie sind Jet-Setter, Weltenbummler oder schlicht reiselustig: Viele Menschen sind ständig unterwegs. Ob nun geschäftlich oder im Urlaub – von Reiseprofis lässt sich noch der ein oder andere Kniff abschauen!

  • Ziehen Sie auf Flugreisen die sperrigsten und voluminösesten Teile an, den Oversize-Hoodie* zum Beispiel oder die Wanderstiefel*. Denn alles, was Sie am Leib tragen, fällt auf der Gepäckwaage buchstäblich nicht ins Gewicht.
  • Schals und Tücher sind das Nonplusultra für Reiseprofis. Eine Stola oder ein Schultertuch* kann prima die Jacke ersetzen. Ein leichter Schal* schützt vor Zugluft im Flieger und vor Klimaanlagen im Arktis-Modus.
  • Bloß kein Gramm zu viel! Ob das Gepäck Übergewicht hat, finden Sie am besten mit einer Kofferwaage* heraus. Und die Dinger sind heutzutage so klein und leicht, dass Sie sie glatt mit in den Urlaub nehmen können. Wegen der ganzen Souvenirs, die bei Abreise noch in den Koffer müssen ...
  • Wiedererkennungswert! Profis kaufen entweder von vornherein einen extrem auffälligen Koffer – oder staffieren das Gepäck optisch entsprechend aus. Mit bunten Kofferanhänger und -gurten, die es praktischerweise schon im Set* gibt. 

Wenn Sie doch aller Tipps zum Trotz noch zu viel eingepackt haben sollten (und dann auch noch das Falsche): Nicht verzagen! Einfach aufschreiben, was man hätte weglassen und stattdessen mitnehmen müssen – als wertvolle „Pack-Basis“ für den nächsten Urlaub in gleichen oder ähnlichen Gefilden.