Viel weniger InfektionenWarum Griechenland trotz Corona ein gutes Urlaubsziel ist

Urlaub in Griechenland

Griechenland kam bislang recht gut durch die Corona-Pandemie – zumindest was die bisherigen Infektionszahlen anbelangt. Das Foto zeigt einen leeren Strand bei Athen Ende Mai 2020.

Köln – Es kommt einem mittlerweile so vertraut vor: Abstand halten, Maske tragen, zu Hause bleiben. Seit einigen Monaten bestimmen die Folgen der Corona-Pandemie unseren Alltag und führen zu starken Einschränkungen, auch für Urlauber weltweit. Dazu kommen gerade hierzulande trübe Tage, Kälte und schlechtes Wetter. 

Wer dennoch reist, den verschlägt es nach Informationen vieler Reisebüros derzeit häufig ins sonnige und noch relativ warme Griechenland. Wer kann da nicht widerstehen? Jahrtausende alte Ruinen, dazu im azurblauen Meer baden und danach himmlische Speisen und erstklassigen Wein genießen – doch das ist nicht das einzige, was Urlauber an Südosteuropa derzeit so schätzen.

Urlaub und Corona: Einreise nach Griechenland birgt viel Vorarbeit

Trotz zuletzt steigender Neuinfektionszahlen ist Griechenland weiterhin relativ moderat betroffen und scheint daher ein attraktives Reiseziel für viele Urlauber zu sein. Doch wer in das Touristenparadies will, braucht zunächst starke Nerven.

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Bereits vor der Einreise muss ein regelrechter Papierkrieg geführt werden. An Grenzen oder Flughäfen drohen zudem Corona-Tests.

Online-Anmeldepflicht bei Reisen nach Griechenland

Wer nach Griechenland einreist, für den gilt eine Online-Anmeldepflicht. Reisende müssen spätestens 24 Stunden vor Abreise nach Griechenland ein Formular ausfüllen und bekommen daraufhin einen persönlich generierten QR-Code.

Je nach Anfangsziffer wird am Flughafen auf Corona getestet. Die Testung richtet sich nach der Grundlage eingegangener Anmeldedaten (z.B. Voraufenthalten in Risikogebieten).

Strikte Maßnahmen führen zu geringen Neuinfektionszahlen in Griechenland

Die im Vorhinein zu tätigenden Maßnahmen zum Reiseantritt scheint viele Urlauber jedoch nicht weiter zu stören, sie kommen trotzdem – die geringen Infektionszahlen wirken daher wie ein Wunder.

Von griechischen Corona-Zahlen können andere Staaten in Europa nur träumen, denn nur 605 Menschen verloren durch das Virus bisher ihr Leben, nur eine fünfstellige Zahl Personen hat sich infiziert (Stand 28. Oktober: ca. 34.000 Infizierte).

Griechenland kämpft ums wirtschaftliche Überleben

Im Gegensatz zu den meisten EU-Ländern sind es in Griechenland deshalb weniger die Fallzahlen, die die Bürger in Atem halten – auch wenn das Mittelmeerland ebenfalls von einer zweiten Corona-Welle betroffen ist.

Es sind eher Sorgen um die persönliche Zukunft, um das wirtschaftliche Überleben, die die Griechen umtreiben. Der Tourismus, eine der Haupteinnahmequellen des Landes, ging dieses Jahr in den Keller.

Lockdown in Griechenland: Früh eingeschlagener Sonderweg führt zu geringen Infektionszahlen

Das attraktive Urlaubsland ist daher auffällig stark auf die anreisenden Urlauber angewiesen. Gerade deswegen werden die Corona-Maßnahmen im gesamten Land konsequenter eingehalten als derzeit in vielen anderen Ländern.

Sehr früh und sehr lang hat die konservative Regierung um Premierminister Kyriakos Mitsotakis ihren Bürgern einen strikten Lockdown auferlegt. Und das, nicht wie zum Beispiel Italien, ohne unmittelbare Not.

Striktes Einhalten der Corona-Regeln in Griechenland

Außerdem wird sich strikt an den Mund-Nasen-Schutz gehalten. Sowohl auf Fähren, als auch in Restaurants, Supermärkten und Apotheken gilt eine ständige Verdeckung von Nase und Mund, selbst in vielen Hotels sitzen die Rezeptionisten hinter einer Plexiglaswand, mit Mundschutz und Handschuhen.

Ein weiterer Vorteil, mit dem sich das sonnige Urlaubsziel brüsten kann: Das Leben spielt sich aufgrund des guten Wetters vornehmlich draußen ab  –  da, wo der Wind weht und der Mindestabstand gut eingehalten werden kann.

Urlaub in Griechenland: Das ist der aktuelle Inzidenzwert

Wer trotz der Corona-Pandemie einen Urlaub in Griechenland buchen möchte, dem wird zu besonderer Vorsicht geraten. Für das Land gilt zwar aktuell keine Reisewarnung, doch die Corona-Zahlen steigen.

Der Inzidenzwert liegt derzeit erstmals mit 53,09 Infizierten je 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen (Stand 27. Oktober) knapp über der kritischen Marke von 50. Wer sich jedoch an die bestehenden Regeln hält, der kann die griechische Sonne sicher an eher leergefegten Stränden am Mittelmeer genießen.