Mieter packen ausDie besten 7 Gründe, unseren Vermieter zu hassen

Wütender Mieter am Telefon

Immer Ärger mit dem Vermieter... Bei der Nebenkostenabrechnung gibt es oft so manch böse Überraschung.

Vom Mafioso über den gleichgültigen Schluffi bis hin zum halbkriminellen Kontrollfreak: Marcus Bachert sind schon viele miese Vermieter-Typen begegnet. „Diese Menschengruppe ist ein extrem berechnender und widerwärtiger Menschenschlag. Ich selbst habe mein halbes Leben zur Miete gewohnt. In den besten Zeiten haben wir unseren Vermieter nicht gesehen“, sagt der Buchautor, der unter Pseudonym schreibt, um seine Wohnung nicht zu verlieren.

In seinem im flotten Stil verfassten Buch „111 Gründe, seinen Vermieter zu hassen“ (Schwarzkopf & Schwarzkopf) rechnet Marcus Bachert gründlich ab und erzählt nicht nur seine, sondern auch die Geschichten anderer betroffener Mieter und „Leidensgenossen“. Auch wenn natürlich längst nicht alle Vermieter so schlimm sind, wie der Autor es beschreibt: Manche Vorkommnisse und Situationen aus dem Buch sind wirklich krass. Wir stellen vor...

Mein Vermieter ist eine Heuschrecke: Größter Vermieter Deutschlands ist die Deutsche Annington, eine millionenschwere Aktiengesellschaft. Mieter seien für das Unternehmen aber nur ein „notwendiges Übel“, so Marcus Bachert „Wohnungen verschimmeln, um Wasserschäden wird sich nicht zeitnah gekümmert, und Mieterbeschwerden werden ignoriert.“

Mein Vermieter vertreibt ärmere Mieter: Gentrifizierung ist das Stichwort  – angestammte Bewohner sind gezwungen, aus hippen Stadtteilen wegzuziehen, Altbauten werden luxussaniert und teurer vermietet. Bacherts Vorschlag: „Lasst uns verrufene Viertel wie Duisburg-Marxloh, Frankfurt-Bonames oder Hannover-Mühlenberg besiedeln.“ 

Mein Vermieter betrügt bei den Nebenkosten: Die meisten Nebenkostenabrechnungen sind falsch. Für Marcus Bachert kam es besonders dicke, als ein anderer Hausverwalter übernahm: 300 Euro Nachzahlung sollte er leisten! Sein Tipp: Genau hinschauen, etwa bei Verwaltungskosten, Leerwohnungen, Reparaturen und Hausmeister-Posten. Hier wird gerne getrickst.

Mein Vermieter hasst Besuch: Als sich Bacherts Schwägerin ab und an als Babysitterin für den kleinen Sohn betätigt, passt das seinem Vermieter gar nicht. Er klingelt sogar an der Tür, stellt den Besuch zur Rede. Begründung: „Ich habe nur Sorge, dass sie sich als Dauergast in unserem Haus einquartiert.“ 

Mein Vermieter hasst Kinder: Immer wieder gibt es Ärger, weil die Kinder mit dreckigen Schuhen durch das Treppenhaus laufen. Ein Zwölfjähriger aus der Nachbarwohnung wird vom Vermieter sogar für einen Dumme-Jungen-Streich mit harmlosen Wasserbomben angezeigt: „Zum Glück richten sich die Menschen bei der Kinderzeugung nicht nach Vermieterwünschen“, so das Fazit des gestressten Autors. 

Mein Vermieter repariert nichts: Es regnet durchs Dach? Das Regenwasser fließt nicht vom Balkon ab? Die Wasserleitungen sind kurz vor dem Platzen? All das haben Mieter schon erlebt. Repariert wird nur, wenn sie richtig Druck machen beim Vermieter, so die Erfahrung Bacherts. „Wir sind gespannt, ob er es wagt, die Kosten bei der nächsten Nebenkostenabrechnung auf uns Mieter umzulegen. Wundern würde es keinen.“

Mein Vermieter züchtet Kakerlaken: Ungeziefer im Haus, und der Vermieter tut nichts dagegen? So erging es Bacherts Schwester, die in einer superteuren, aber komplett kakerlakenverseuchten Studentenbude in Hamburg lebte. Die Hausverwaltung tat nichts – bis ein anderer Hausbewohner die Presse einschaltete.

Marcus Bachert: 111 Gründe, seinen Vermieter zu hassen. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 9,99 Euro.

Das könnte Sie auch interessieren: