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Licht ist PflichtZimmerpflanzen jetzt richtig pflegen

Entspannte junge Frau sitzt inmitten von Grünpflanzen in einem Sessel und streckt sich genüsslich. Sie trägt einen Kopfhörer.

Wer seine Pflanzen jetzt, wie diese junge Frau auf dem Foto, achtsam pflegt, schafft sich eine ruhige, natürliche Atmosphäre. „Mit ein wenig Aufmerksamkeit für Licht, Luft und Wasser verwandeln Zimmerpflanzen jeden Raum in eine kleine grüne Oase selbst in den dunkelsten Monaten“, sagt Gartenbauexperte Dr. Lutz Popp. 

Im Winter haben Zimmerpflanzen andere Pflegebedürfnisse als im Rest des Jahres. Wir sagen, wie du deine grüne Oase auch in kalten Tagen gesund halten kannst.

So ist das im Winter: Der Garten ruht, die Pflanzen haben Blüh- und Pflegepause. Aber nur die, die draußen in den Beeten sind. Für „Indoor-Pflanzen“ gilt das Gegenteil: Sie wollen jetzt ein bisschen mehr in den Fokus rücken als sonst. Denn im Winter ist's nicht nur eindeutig kälter, sondern auch dunkler. Deshalb gilt bei Zimmerpflanzen unter anderem: Licht ist Pflicht!

Denn kürzere Tage mit weniger „Helligkeitsausbeute“, dazu die trockene Heizungsluft setzen vielen Pflanzen im Innenbereich zu. „Wer seinen Garten naturnah pflegt und gestaltet, kann dieses Prinzip auch in die Wohnräume holen. Das gilt bei Zimmerpflanzen ebenso wie bei empfindlichen Kübelpflanzen, die drinnen überwintern müssen“, sagt Gartenbauexperte Dr. Lutz Popp vom Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege (BLGL). 

Die Top 5 der winterlichen Pflanzenpflege

  1. Top 1: Lass' Licht leuchten! Die meisten Pflanzen können jetzt gar nicht genug Helligkeit bekommen, sie wünschen sich einen Platz, der zwar hell ist, aber keine direkte Sonneneinstrahlung hat. Fürsorgliche Pflanzenfreunde rücken ihre „Schätzchen“ an West- oder Ostfenster, dort ist es in der Regel am hellsten. Übrigens: Wer regelmäßig mit einem weichen Lappen den Staub von den Blättern entfernt, sorgt dafür, dass die Pflanze Licht besser aufnehmen kann.
  2. Top 2: Famose Feuchtigkeit! Im Winter ist Luftfeuchtigkeit leider Mangelware in geschlossenen Räumen. „Eines der häufigsten Probleme im Winter ist die trockene Heizungsluft. Sie führt zu Blütenfall sowie braunen Blattspitzen und begünstigt Schädlingsbefall“, warnt Dr. Lutz Popp und empfiehlt: „Das Aufstellen von Schalen mit Wasser oder feuchtem Blähton kann viel bewirken.“ Martina Mensing-Meckelburg, Präsidentin des Verbandes Deutscher Garten-Center, hat noch einen „Win-Win“-Tipp parat: Im Winter Wäsche in der Wohnung zu trocknen, erhöht automatisch die Luftfeuchtigkeit. Und man spart sich gleich noch den Trockner.
  1. Top 3: Günstige Gradzahl! Glücksfedern und ihre grünen Genossen aus den (Sub-)Tropen fühlen sich bei Temperaturen zwischen 18 und 24 Grad wohl, in diesem Grad-Bereich sind wohl die meisten Wohnungen geheizt. Einen „kalten Fuß“ mögen die Schönheiten aus wärmeren Gefilden gar nicht, daher rät der BLGL-Gartenbauexperte, die Pflanze samt Übertopf auf „eine einfache Unterlage aus Kork“ zu stellen, „das schützt die Wurzeln zuverlässig.“ Darauf achten, dass die Pflanzen keine Zugluft bekommen.
  2. Top 4: Weniger Wasser! Wegen der geringeren Lichtausbeute verbrauchen Zimmerpflanzen im Winter auch weniger Wasser. Deshalb darauf achten, dass die Erde gleichmäßig feucht gehalten wird und nicht dauerhaft nass ist. Tipp: Drei bis vier Plastikflaschenverschlüsse in den Übertopf legen und die Pflanze samt Kulturtopf (das Plastiktöpfchen, in dem sie im Handel verkauft wird) draufstellen. So kann überschüssiges Wasser abfließen, verdunsten – und die Wurzeln nehmen keinen Schaden.

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  1. Top 5: Schluss mit Schädlingen! Trockene Heizungsluft begünstigt das Auftreten von Schädlingen wie Trauermücken. Dagegen hilft, das Substrat so trocken wie möglich zu halten und/oder mit Sand zu bestreuen – das erschwert den Mücken die Eiablage.

Und sonst? Weil weniger Licht weniger Wachstum und folglich weniger Nährstoffbedarf bedeutet, sollte im Winter nur ganz reduziert gedüngt werden, oder gar nicht. Denn – so bringt es Gartenbauexperte Dr. Popp auf den Schluss-Punkt: „Viele Pflanzen leiden weniger unter Lichtmangel oder Kälte als unter zu viel Fürsorge – vor allem, wenn sie ständig umgestellt oder zu stark gegossen werden.“