Achtung, Pfoten wegDiese Pflanzen sind giftig für Hunde

Eine deutsche Dogge liegt neben ausgebuddelten Pflanzen.

Immer wieder knabbern Hunde Pflanzen an, und das kann nicht ganz ungefährlich sein – manche sind nämlich giftig.

Hunde sind neugierig und knabbern viele Dinge an. Das kann aber schnell gefährlich werden, vor allem draußen in der Natur. Wir klären auf, welche Pflanzen giftig für Hunde sind.

von Sarah Istel (sai)

Immer wieder kommt es vor, dass Hunde in der Wohnung oder draußen im Freien Pflanzen anknabbern, ausbuddeln oder damit spielen, auch, wenn sie das eigentlich nicht sollten. Wann könnte das zum Problem werden?

Wir klären darüber auf, welche Bäume, Blumen, Sträucher und Pflanzen für Hunde giftig sind. Pflanzen können nämlich nicht nur giftig sein, wenn sie gefressen werden, sondern können schon bei Kontakt gefährlich werden. Hundebesitzer müssen also auf der Hut sein.

Warum knabbern Hunde Pflanzen an?

Welpen machen oft Unfug und Pflanzen anzufressen oder auszubuddeln gehört dazu. Aber bei erwachsenen Hunden hat es manchmal einen anderen Grund. Zum Beispiel Langeweile, wenn sie nicht beschäftigt oder viel allein gelassen werden. Auch Stress kann bei Hunden dazu führen, dass sie Dinge anknabbern.

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Kauen hat eine beruhigende Wirkung und hilft Hunden dabei, Stress abzubauen. Draußen im Freien kann es auch eine Übersprungshandlung sein, wenn der Hund durch die vielen Eindrücke und Gerüche ganz aufgeregt ist. 

Wissen Hunde instinktiv, welche Pflanzen giftig sind?

Die Vorfahren der Hunde, die Wölfe, hatten tatsächlich einen starken Instinkt dafür, welche Pflanzen giftig sind und welche nicht. Allerdings ist dieser durch die Domestizierung und Züchtung der Hunde weitestgehend verloren gegangen. Dazu kommt, dass viele Pflanzen aus anderen Ländern importiert sind und es so gar keinen „Urinstinkt“ geben kann.

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Symptome bei Vergiftung durch Pflanzen

Wenn Hunde eine Pflanzenvergiftung haben, äußert sich das meistens in einigen Symptomen. Diese könnten sein:

  • Vermehrte Speichelproduktion
  • Zittern
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Lähmungserscheinungen
  • Krämpfe
  • Atembeschwerden
  • Orientierungslosigkeit

Meistens kommt es zu einer Vergiftung, indem der Hund die Pflanze anknabbert oder verschluckt. Sie wird also über das Maul aufgenommen und landet im Magen.

Doch nicht immer sind nur die Blätter oder der Stängel der Pflanze giftig, sondern vor allem der Pflanzensaft. Das Gift kann aber auch über Hautkontakt, wie beispielsweise beim Riesen-Bärenklau, aufgenommen werden. Auch eine Vergiftung durch Einatmen ist möglich. 

Giftige Zimmerpflanzen für Hunde

Vor allem in den eigenen vier Wänden hat man seinen Hund nicht immer im Blick. Da kann es schnell vorkommen, dass er sich an der ein oder anderen Pflanze vergeht, bevor man davon Wind bekommt. Deswegen sollten Pflanzen am besten immer außer Reichweite des Hundes stehen, aber das ist nicht immer eine Option. Hier ist eine Liste der gängigsten Zimmerpflanzen, die für Hunde giftig sind:

  • Alpenveilchen
  • Agave
  • Amaryllis (Ritterstern)
  • Aralie
  • Bogenhanf
  • Buntblatt
  • Clivie
  • Chrysantheme
  • Dieffenbachie
  • Drachenbaum
  • Einblatt
  • Elefantenbaum
  • Efeutute
  • Fensterblatt (Monstera)
  • Ficus
  • Flamingoblume
  • Geranie
  • Hortensien
  • Herzblatt
  • Lilien
  • Orchideen
  • Philodendron
  • Weihnachtsstern

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Eine gelbe Orchidee steht am Fenster.

Orchideen gehören zu den beliebtesten Zimmerpflanzen, sind aber giftig für Hunde.

Die klügste Vorgehensweise ist aber, vor dem Kauf einer neuen Pflanze kurz im Internet nachzuschauen, ob diese giftig ist. So finden sie gar nicht erst einen Weg ins eigene Zuhause und stellen keine Gefahr für die Vierbeiner dar. 

Giftige Pflanzen für Hunde: Draußen in der Natur

Draußen in der freien Natur lauern die meisten Gefahren, was giftige Pflanzen angeht, da sie dort nicht zu kontrollieren und teilweise schwer zu erkennen sind. Allerdings gibt es immer wieder Pflanzenarten, auf die Sie bei einem Spaziergang treffen könnten und die für Ihren Hund giftig sind. dazu zählen:

  • Aronstab
  • Bilsenkraut
  • Blauer Eisenhut
  • Brunfelsie
  • Buchsbaum
  • Eibe
  • Efeu
  • Eibe
  • Engelstrompete
  • Fingerhut
  • Gefleckter Schierling
  • Hyazinthen
  • Kirschlorbeer
  • Misteln
  • Maiglöckchen
  • Osterglocken
  • Oleander
  • Pfaffenhütchen
  • Rainfarn
  • Tannennadeln
  • Tulpen
  • Tollkirsche
  • Wacholder
  • Wiesen-Bärenklau
  • Zeder

Giftige Pflanzen für Hunde: Gefahren im Garten

Im eigenen Garten können für unbekümmerte Vierbeiner Gefahren lauern, die auch für Hundebesitzerinnen und -besitzer nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Seien es Blumen, die nur zu einer bestimmten Jahreszeit blühen, oder Sträucher, die das ganze Jahr über im Garten wachsen – nach diesen Pflanzen sollten Sie in Ihrem Garten Ausschau halten:

  • Agave
  • Alpenveilchen
  • Blauregen
  • Christusstern
  • Chrysantheme
  • Efeu
  • Geranie
  • Glyzinie
  • Goldregen
  • Hortensien
  • Holunder
  • Kirschlorbeer
  • Lilien
  • Maiglöckchen
  • Narzisse
  • Krokus
  • Oleander
  • Osterglocken
  • Passionsblume
  • Rhododendron

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Violette Hortensien hängen im Garten über einen niedrigen Zaun.

Hortensien sind in vielen Gärten zu finden, aber Achtung: Sie sind giftig für Hunde.

Einige der oben genannten Pflanzen wachsen nicht nur im Garten, sondern auch in der freien Natur. Deswegen ist es umso wichtiger, dass Sie wissen, wie diese Pflanzen aussehen, damit Ihr Hund sich nicht vergiftet.

Tipps zur Vorbeugung einer Vergiftung

Der logischste Schritt, um Vergiftungen vorzubeugen, ist, alle giftigen Pflanzen für Hunde zu entfernen. Zimmerpflanzen können beispielsweise verschenkt werden, zur Not können sie auch erstmal außer Reichweite des Hundes gestellt werden. Bei Gartenpflanzen gestaltet sich das schwieriger, deswegen sollten Sie diese umgehend entsorgen.

Vor dem Kauf einer neuen Pflanze sollten Sie sich immer beraten lassen und nachschauen, ob sie vielleicht giftig ist. So verhindert man einen unnötigen Kauf und das Risiko einer Vergiftung.

Ein junger Husky steht hinter zwei Zimmerpflanzen.

Giftige Zimmerpflanzen sollten immer außer Reichweite des Hundes sein.

Ein weiterer Tipp ist, beim Spaziergang den Hund immer gut im Auge zu behalten und ihn an potenziell giftige Sträucher nicht heranzulassen. Hier gilt: Lieber Vorsicht als Nachsicht. 

Außerdem kann es helfen, den natürlichen Kautrieb des Hundes zu befriedigen, indem man ihm genug Kauknochen und Kauspielzeug anbietet. Auch eine gute Erziehung kann die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Hund eine giftige Pflanze frisst, verringern.

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Giftige Pflanzen für Hunde: Erste Hilfe bei Vergiftungen

Treten bei Ihrem Hund Vergiftungssymptome auf, gilt es schnell zu handeln. Auch wenn lediglich ein Verdacht vorliegt, sollten Sie Ihren Hund lieber abchecken lassen. Das können Sie tun, wenn Ihr Hund (vermutlich) eine Pflanzenvergiftung hat:

  • 1. Ruhig bleiben: Wenn Sie panisch sind, merkt das auch Ihr Hund. Wenn Sie also ruhig bleiben, können Sie Ihrem Hund dabei helfen, nicht hektisch zu werden.
  • 2. Erste Hilfe leisten: Sorgen Sie dafür, dass die Atemwege Ihres Hundes frei bleiben. Wenn er bewusstlos ist, bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage.
  • 3. Kohletabletten: Kohletabletten können die Verbreitung des Giftes im Körper verlangsamen, bringen aber nur etwas, wenn sie schon früh verabreicht wurden. Kohletabletten binden nämlich das Gift im Magen-Darm und sorgen dafür, dass es mit dem Kot ausgeschieden werden kann. Ist das Gift aber schon ins Blut gelangt, helfen sie nicht mehr.
  • 4. Tierarzt: Suchen Sie so schnell es geht einen Tierarzt auf. Wenn möglich, schildern Sie ihm, welchen Verdacht Sie haben, da jede Vergiftung anders behandelt werden muss.

Oft werden dem vergifteten Hund beim Tierarzt Medikamente verabreicht, die ihn zum Erbrechen bringen. Sie sollten aber nie selbst versuchen, ein Erbrechen bei Ihrem Hund zu erzwingen, weil das manchmal sehr gefährlich werden kann – beispielsweise kann die Speiseröhre dadurch verätzt werden oder es droht Erstickungsgefahr.