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„Hinweise mehren sich“Virologe warnt vor Corona-Gefahr in den Wäldern

Zahlreiche Menschen, einige mit Maskenschutz, laufen am Freitag (26. Mai 2023) während des morgendlichen Berufsverkehrs durch ein zentrales Geschäftsviertel in Peking.

Zahlreiche Menschen, einige mit Maskenschutz, laufen am Freitag (26. Mai 2023) während des morgendlichen Berufsverkehrs durch ein zentrales Geschäftsviertel in Peking. Durch China rollt aktuell eine zweite massive Corona-Welle nach den Lockerungen im vergangenen Winter.

In vielen Regionen der Erde ist Covid-19 kein Thema mehr, auch in Deutschland nicht. Doch durch China rollt aktuell eine massive Sommerwelle, Fachleute rechnen mit bis zu 65 Millionen neue Ansteckungen – pro Woche. Wie sehr gefährdet das die Lage in Europa?

Anfang Dezember hatte China all seine strengen Beschränkungen fallen lassen, die harte Null-Covid-Politik mit Lockdowns, Zwangsquarantäne, Massentests war mit einem Mal vorbei – nach knapp drei Jahren. Doch das Virus wütet weiterhin in dem Land: Im Winter, kurz nach dem Fall der Beschränkungen, rollte die erste Welle. Fachleute schätzen, dass es eine Million Tote gab – offizielle Zahlen gibt es nicht. 

Nun rollt eine neue Corona-Welle durch China, erneut mit zig Millionen Infektionen pro Woche – der führende chinesische Epidemiologe Zhong Nanshan erwartet für Ende Juni rund 65 Millionen Neuinfektionen pro Woche. Der Virologe Alexander Kekulé erklärt, wie groß jetzt die Gefahr für neue Varianten ist, auch für Europa. Und warum in den Wäldern eine Gefahr lauert. 

Corona-Welle in China: „Wird wieder zu vielen Toten kommen“

Gegenüber „T-Online“ erklärt Kekulé, dass die Lage in China ihn durchaus beunruhige, es werde als Folge wieder zu vielen Toten kommen. „Meiner Einschätzung nach dürften sich in der ersten Welle um die 50 Prozent der Bevölkerung infiziert haben. Bei Omikron-Ausbrüchen in Hongkong und Singapur, über die wir recht gute Daten haben, lag die Infektionsquote auch nicht höher“, so Kekulé. 

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Das bedeute aber auch, dass die Sommerwelle aktuell in dem Land sehr heftig ausfallen könnte. Kekulé: „Es wäre nicht überraschend, wenn sich dort ein Drittel der Bevölkerung in den kommenden zwei Monaten ansteckt.“ 

Es sei auch davon auszugehen, dass neue Varianten auftauchen, erklärt der Virologe. Doch in Deutschland brauche das niemanden zu beunruhigen. „Es werden sich sehr wahrscheinlich nur neue Omikron-Untervarianten bilden, so wie das derzeit ständig überall auf der Welt passiert. Die sind oft etwas ansteckender als ihre Vorgänger und können auch Geimpfte und Genesene infizieren, aber das Virus wird dadurch nicht gefährlicher.“

Virologe warnt vor Virus-Reservoir in Wäldern

Vor allem für die chinesische Bevölkerung und Wirtschaft sei die aktuelle Entwicklung aber ein Rückschlag, da die erhoffte Erholung von der Pandemie sich noch weiter verzögere.

Virologe Kekulé ist davon überzeugt, dass sich das menschliche Immunsystem noch besser an den Erreger anpassen wird. Ihn bereite etwas anderes Sorgen: „In den vergangenen Monaten mehren sich Hinweise auf Sars-CoV-2 bei wild lebenden Tieren, zum Beispiel in den Wäldern Polens oder der USA.“

Dort hätten sich bislang unbemerkt Reservoire für Viren gebildet. „Die Tiere wurden wohl bereits in der Anfangszeit der Pandemie von Menschen angesteckt, dann hat sich das Virus dort weiterverbreitet und neue Varianten gebildet.“ In Polen habe man exotische Varianten auch bei Nerzen in Pelztierfarmen gefunden. Kekulé: „Wenn sie auf den Menschen zurückspringen, könnten sie schwerere Verläufe verursachen als die aktuellen Omikron-Untervarianten.“ (mg)